Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes
Autoren: Um das Leben meines Freundes
Vom Netzwerk:
schrie seinen Genossen etwas zu. Sie brüllten noch lauter.
    »Moment mal«, sagte Phil. »Ich werde das da stoppen, bevor sie ihn krankenhausreif prügeln. Bleiben Sie hier stehen und passen Sie auf. Wenn Sie es für nötig halten, können Sie ja immer noch Ihr Zeichen geben.«
    »Jawohl, Sir«, sagte der Polizist. Er war erleichtert, daß ihm jemand das Eingreifen abnahm. Ein paar Jungen in dem Alter wie die auf dem Rasen sind keine ernstzunehmenden Gegner, aber ihrer vierzig sind so gut wie vier Klassegangster, und mit denen hat man allein ein schlechtes Kirschenessen.
    »Phil, Sie sind ja verrückt!« rief Maloon. »Die zertrampeln Sie, wenn Sie sich einmischen!«
    »Sollen wir vielleicht zusehen, wie sie dasselbe mit dem kleinen Jüngelchen da machen?« fragte Phil, schüttelte entschieden den Kopf und schob sich mit den Ellenbogen nach vorn.
    »Lassen Sie mich durch!« sagte er zu den ärgerlichen Gaffern, die ihm keinen Raum geben wollten. »Ich bin G-man, lassen Sie mich durch. FBI, verstehen Sie denn nicht? Sie sollen mich durchlassen!«
    Die Buchstaben FBI taten auch hier ihre Wirkung. Man starrte Phil neugierig an, machte ihm aber Platz, so gut es das Gedränge erlaubte.
    Phil kam an den Gartenzaun und verzichtete darauf, sich bis zum nächsten Tor entlang durch die Menge zu quet-.sehen. Er stützte die' Hände oben auf und setzte mit einer hohen Flanke über den Zaun hinweg.
    Absichtslos trat er einem der brüllenden Burschen in den Rücken. Wie von der berühmten Tarantel gestochen fuhr der Boy herum und zischte Phil giftig an.
    »Halt den Mund, Kleiner, und geh nach Hause«, sagte Phil ruhig, während er sich die Hände abklopfte.
    Ein paar andere wurden aufmerksam und wandten ihre erhitzten Gesichter Phil zu.
    »Sie fühlen sich wohl mächtig stark, Mister, he?« kaute einer.
    Phil zuckte die Achseln, griff in seine Rocktasche und zog eine Cellophankarte hervor. Er hielt sie ihnen hin:
    »FBI«, sagte er. Weiter nichts.
    Sie traten einen halben Schritt zurück und wurden unsicher.
    »Jetzt laßt mich mal durch«, sagte Phil, als er seinen Ausweis wieder einsteckte.
    Sie machten tatsächlich Platz. Phil schob sich weiter nach vorn zum Denkmal hin, und als er dort ankam, holte der Oberbrüller gerade wieder aus. Phil fiel ihm in den Arm, aber er tat es noch auf die sanfteste Tour. Junge Burschen prügeln sich ab und zu einmal, um ihre Kräfte zu erproben. Man soll so etwas nicht wichtiger nehmen, als es ist.
    Der Kerl auf dem Denkmalsockel war größer und breiter als Phil. Und er war mindestens fünfundzwanzig Jahre alt. Das fiel Phil auf. Die anderen waren die bewußte Preisklasse: zwischen fünfzehn und achtzehn.
    »Wie heißen Sie?« fragte Phil ruhig.
    Der andere hatte sich von seiner Überraschung noch nicht erholt. Vielleicht beantwortete er deshalb Phils Frage so schnell:
    »Slack Rolly. Warum?«
    »Dann hören Sie mal genau zu, Mister Rolly! Sie werden jetzt diesem Verein sagen, daß der Spaß lange genug gedauert hat. Zu Hause warten die Mütter mit dem Abendbrot, und in den Kinos laufen ein paar gute Streifen. Kann sich jeder was aussuchen. Aber mit dem Zirkus hier ist Schluß. Die Vorstellung ist zu Ende. Einverstanden?«
    Slack Rolly starrte Phil aus tückischen Augen an. Urplötzlich riß er sein linkes Knie hoch und wollte es Phil in den Magen rammen.
    Well, wenn Phil so leicht fertigzumachen wäre, hätte das FBI schon vor zehn Jahren ein Staatsbegräbnis für ihn anordnen müssen. Er rammte seine Faust gegen die Kniescheibe, so daß Slack Rolly schmerzlich das Gesicht verzog. Als der junge Rowdy aber dennoch ausholen wollte, hieb Phil ihm eine Ohrfeige ins Gesicht, die nicht von schlechten Eltern war.
    Die Jungen zu seinen Füßen starrten atemlos auf das unerwartete Schauspiel. Phil zog wieder seinen Ausweis.
    »Ich bin ein G-man, Boys!« rief er. »Wenn ihr Ärger haben wollt, könnt ihr ihn kriegen! Und zwar verdammt viel Ärger. Wenn ihr vernünftig seid, geht ihr jetzt nach Hause. Ihr wißt genau, daß das FBI nicht mit sich spaßen läßt!« Die meisten senkten betreten die Köpfe. In den hinteren Reihen verschwanden tatsächlich schon einige. Aber Rolly machte noch einmal einen schüchternen Versuch, seine Armee zu mobilisieren.
    »Boys, macht ihn fertig!« schrie er. Aber nicht einer wagte, gegen Phil vorzugehen. Um ihnen noch ein bißchen mehr Angst einzujagen, holte Phil seine Dienstpistole aus dem Schulterhalfter.
    »Jetzt aber schnell«, sagte er leise. »Ganz schnell ab in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher