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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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Muskel zu bewegen, als er seine Waffe auf mich richtete.
    »Fahr zur…«
    Ein Schuß peitschte. Die Pistole aus seiner Hand wirbelte hoch durch die Luft. Die Leute von der Fähre kreischten. Der Knall des Schusses rollte über das Wasser. Er aber hielt seine blutende rechte Hand. Auf einmal fing er an zu stöhnen. Und gleich darauf schrie er.
    Es war vorbei mit ihm. Als ob diese Erkenntnis meine Bewegungsfähigkeit zurückbrächte, fühlte ich den lähmenden Schmerz aus mir weichen, richtete mich auf und ging auf ihn zu.
    »Robby Maloon«, sagte ich. »Ich verhafte Sie unter der Anklage des Kidnapping, des Mordes an Josuah Burton, der Planung und Beteiligung am Bandenverbrechen und mehrerer anderer Delikte. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Ich schlug ihm die Handschellen um die Handgelenke. Hart schnappten sie ins Schloß. Eigens für diesen Mann hatte ich die schweren Dinger den ganzen Abend über mit mir herumgeschleppt.
    ***
    Wir fanden Phil im Bootshaus, verschnürt wie ein Paket und geknebelt. Er konnte nicht allein aufrecht bleiben, als wir ihm die Fesseln lösten.
    Aber eine Stunde später, als wir schon alle zusammen in Mister Highs Office saßen, war er wieder halbwegs da. Er nippte schlückchenweise an dem Whisky, den Mister High kredenzt hatte, und als seine Lebensgeister wieder frisch waren, konnte er sich die Bemerkung nicht ersparen:
    »Sag mal, Jerry, ein bißchen früher konntest du wohl nicht kommen, was? Das nenne ich eine Freundschaft!«
    Ich grinste nur. Sagen konnte ich sowieso nichts, denn in meiner Kehle saß ein Kloß, so dick wie die Dinger, die man im Deutschenviertel von Manhattan in den bayerischen Lokalen kaufen kann.
    »Wer schoß eigentlich auf Maloon?« fragte ich nach einer Weile.
    Mister High räusperte sich. Er sah richtig verlegen aus.
    »Ich«, sagte er.
    Wir sahen uns wortlos an. Dann brummte der Einsatzleiter:
    »In Zukunft sollten Sie die Schießlehrgänge leiten, Chef!«
    Wir lachten. Und dann mußte Phil erzählen.
    »Sie wollten mich zuerst um halb acht erschießen. Wenn hinter unserem Block der Zug vorbeibraust. Aber sie wußten nicht, daß der Zug nur montags bis donnerstags verkehrt. Als sie merkten, daß der Zug nicht kam, hatte Maloon den Einfall, mich als Geisel aufzuheben. Ich werde mich bei der Eisenbahn bedanken.«
    »Und so etwas war in meinem Büro angestellt!« seufzte Brooley, der Staatsanwalt. »Wie sind Sie ihm überhaupt auf die Sprünge gekommen?«
    »Genau genommen durch sein Zigarillo«, sagte ich. »Er hat wirklich nicht viel in Ihrem Büro gelernt, Brooley. Sonst hätte er den Stummel nicht bei Phil liegenlassen.«
    ENDE
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