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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben
Autoren: Jason Dark
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Die eine hieß Corinna Camacho. Sie war rotblond. Niemand ahnte, daß sie sich in einen Werwolf verwandeln konnte. Die dritte hörte auf den Namen Karin Bergmann. Blondes Haar umrahmte das schmale Gesicht. Manchmal lag über ihrer Haut ein grüngelb schimmernder Schleim, ein Zeichen dafür, daß sie ein Ghoul war.
    Diese drei waren von der wabernden Feuerhöhle eingeschlossen, und es sah schlecht aus für sie. Dabei hatten sie John Sinclair töten wollen, zusammen mit Lady X, Tokata und Vampiro-del-mar. Es war anders gekommen. Durch einen unglückseligen Zustand war Lady X zu einer Blutsaugerin geworden, und dann passierte noch die Sache mit der Schönheitsfarm, wo auch nicht alles so glatt lief, wie es eigentlich sollte.
    Sie hatten Sinclair nicht einmal gesehen.
    Und das ärgerte sie.
    Von irgendwoher fuhr ein Windstoß in den Keller und damit auch in die Flammen.
    Noch höher loderten sie, wurden bewegt, tanzten nach vorn und auf die drei Frauen zu, die weiter zurückgedrängt wurden und ihre Augen mit hochgerissenen Armen gegen das Feuer schützten.
    »Ich will hier raus!« brüllte Corinna Camacho, und es war schon mehr ein Knurren bei ihr.
    »Wir schaffen es schon, dreh jetzt nur nicht durch!« Violetta Valeri nickte heftig. Ihre langen Haare flogen dabei.
    Karin Bergmann sagte nichts. Daß auch sie innerlich aufgewühlt war, sah man ihr äußerlich an. Auf der Haut glänzte der Schleim jetzt dicker. Er verlief wie ein durchsichtiger Film. Manchmal klebte er in ihren Augen, was Karin allerdings nichts ausmachte.
    »Schüsse«, zischte die Valeri, »verdammt, ich höre Schüsse.«
    »Sie jagen Sinclair!« kreischte die Camacho.
    »Ach, was weißt du!«
    »Doch, ich spüre es. Wirklich!«
    Die anderen beiden Frauen gaben keine Antwort. Violetta Valeri suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus der Klemme. Die Hitze machte ihnen nichts aus. Ein Mensch wäre schon längst ohnmächtig geworden, weil das Feuer den gesamten Sauerstoff in der unmittelbaren Umgebung verbrauchte. Anders die Untoten.
    Sie waren zu keiner menschlichen Regung fähig.
    »Sollen wir uns durch die Flammen stürzen?« Corinnas Gesicht sah aus wie ein Fragezeichen, als sie Violetta fordernd anschaute.
    »Nein!«
    »Was dann? Wir werden verrecken!«
    »Wenn wir in die Flammen gehen, auch.«
    »Ich sehe keine andere Chance.«
    Die sah die schwarzhaarige Vampirin auch nicht. Sie war zudem geschwächt, denn sie benötigte unbedingt Blut. Sinclair hatte es ihr geben sollen, doch das hatte nicht geklappt.
    Und dann entdeckten sie etwas.
    Der weibliche Ghoul, Karin Bergmann, sah es zuerst. »Der Kanal!« schrie sie.
    Zwei Köpfe zuckten herum. Rötlicher Widerschein tanzte dabei über ihre Gesichter und malte ein Wechselspiel aus Licht und Schatten darauf.
    Der Eisendeckel befand sich am Gangende, dicht vor der Mauer.
    Und wenn sich jeder schmal machte, war der Einstieg groß genug für sie.
    Die Valeri nickte. »Versuchen wir es.« Mit zwei gleitenden Schritten stand sie neben dem Kanaldeckel, bückte sich und packte mit beiden Händen zu.
    Um diesen Kanaldeckel schien sich jahrelang niemand gekümmert zu haben, denn er saß so fest, als hätte man ihn angeleimt.
    Die Valeri riß vor Wut den Mund auf und präsentierte ihre mörderischen Vampirzähne.
    Corinna Camacho half ihr. Obwohl die Untoten wirklich mehr Kräfte besaßen als normale Menschen, waren sie nur zu zweit in der Lage, den Deckel anzuheben.
    Dann kippten sie fast zurück, als der Deckel plötzlich lossprang.
    Sie hatten Glück, daß Karin Bergmann sie aufhielt, sonst wären sie noch rücklings in die Feuerwand gelaufen.
    Sie ließen den runden Deckel fallen, der zu Boden klirrte und dicht neben der Luke liegenblieb.
    »Rein!« schrie die Valeri.
    Es wurde wirklich Zeit, denn die Feuerwand breitete sich aus.
    Durch einen Luftzug, dessen Quelle nicht auszumachen war, wurde sie noch einmal angefacht und leckte wie eine gewaltige Woge weiter vor. Da war Violetta Valeri schon in den Ausstieg getaucht. Sie zog ihren Körper zusammen. Zielsicher hatten die Füße die schmale Leiter gefunden, die parallel zur Schachtwand in die Tiefe führte. Es waren nicht nur einfache Trittsprossen, sondern eine normale Leiter.
    Man mußte sie nachträglich angebracht haben.
    Corinna Camacho folgte. Sie war nicht so schlank wie die Vampirin. Bei ihr gab es die ersten Probleme. Obwohl sie sich drehte und wand, gelang es ihr nicht sogleich, in der Tiefe zu verschwinden.
    Von oben drückten beißende Rauchschwaden
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