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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium
Autoren: Unbekannt
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euch höchstens zwei Minuten im feindlichen Flottenverband aufhalten.
    Alle Schutzschirme einschalten und jeder möglichen Gefechtsberührung ausweichen. Wir wollen mit den Feindseligkeiten nicht beginnen. Wenn überhaupt ein Angriff eröffnet wird, dann von den Huldvollen. Ist das klar?"
    „Möchte wissen, warum du mich dabei ansiehst?" grinste Gucky und lehnte sich bequem gegen die Wand. „Filmaufnahmen also?
    Kameramann oder Frontbildberichter bin ich noch nicht gewesen.
    Mal eine Abwechslung."
    „Aber keine angenehme", brummte Ras Tschubai, der sich bisher, schweigsam verhalten hatte. „Was ist, wenn sie auf uns schießen?"
    „Verschwinden, was sonst? Wozu seid ihr Teleporter?"
    Man sah dem Afrikaner an, daß ihm irgendein anderer Auftrag zehnmal lieber gewesen wäre. So einfach in ein Schiff unbekannter Intelligenzen zu springen, von denen man nicht wußte, wie sie aussahen oder reagierten, war nicht jedermanns Sache. Auch nicht die Seine. Er sagte das.
    „Ich verlange keinen Einsatz auf Leben und Tod", versicherte Rhodan ihm. „Ich verlange im Gegenteil, daß ihr beide äußerst vorsichtig zu Werke geht. Wenn es nicht klappt, mache ich euch keine Vorwürfe, aber ihr müßt verstehen, wie wichtig es für uns alle ist, ein wenig über die Huldvollen zu erfahren. Wenn sie uns angreifen, haben wir eine größere Chance, wenn wir sie kennen.
    Also ...?"
    „War nur eine Frage", sagte Ras Tschubai und sah schon wieder zuversichtlicher aus. Ihn schreckte weniger die handgreifliche Gefahr eines Zusammentreffens mit den Huldvollen, als die unbekannten Faktoren, auf die sie sich vielleicht nicht schnell genug einstellen konnten.
    „Schon gut", nickte Rhodan, der Tschubai gut genug kannte, um niemals an ihm zu zweifeln. Aber Ras Tschubai war ein Mensch, und als solcher dachte und handelte er. Es gab keinen Menschen, der ohne Angst war und nicht an seinem Leben hing, besonders dann nicht, wenn er durch das Tragen eines Zell-aktivators relativ unsterblich geworden war.
    Aber der Zellaktivator schützte nicht vor Gewalteinwirkung.
     
    *
     
    In den nächsten Minuten geschah zweierlei.
    Major Prescott scherte aus dem Flottenverband aus und näherte sich der ERIC MANOLI. Eine reguläre Übernahme der beiden Mutanten war nicht notwendig, da sie ihre eigene Art des Transportes bevorzugten: die Teleportation.
    Gucky und Ras Tschubai konzentrierten sich auf die Kommandozentrale der AMARILLA und entmaterialisierten. Zurück blieb nichts, als ein deutlich sichtbarer Luftwirbel, der sich schnell verflüchtigte. Von diesem Augenblick an widmete Rhodan seine Aufmerksamkeit mehr dem Flottentender und seinem Übernahmemanöver. Er beobachtete den Vorgang auf dem Bildschirm und blieb dabei mit Atlan und Bully in Funkverbindung, die die Operationen der Schlachtflotte leiteten.
    Zwar war Major Prescott auf das Erscheinen der Teleporter vorbereitet, aber ihm fehlte die praktische Erfahrung. Es ist nicht jedermanns Sache, so plötzlich aus dem Nichts zwei Gestalten materialisieren zu sehen. Niemand hätte sagen können, Prescott wäre erschrocken, aber immerhin starrte er verwundert auf Ras Tschubai und Gucky und konnte nicht verhindern, daß sein Gesichtsausdruck alles andere als intelligent wirkte.
    Ras Tschubai grüßte lässig und rückte seine durcheinandergeratene Kombination zurecht. In der rechten Hand hielt er das elektronische Bild-Ton-Aufzeichnungsgerät. Es war kaum größer als eine Zigarrenkiste.
    Gucky betrachtete Prescott mit der ihm eigenen Respektlosigkeit und begann belustigt zu grinsen. Er ließ seinen Nagezahn heraus und zeigte ihn der Welt. In diesem Fall der Zentrale der AMARILLA mit ihrem Kommandanten und einigen Offizieren, die alle sehr gespannt aussahen. Schließlich hatten sie nicht alle Tage das Vergnügen, ihren Chef so sprachlos zu erleben.
    „Major Preßkopp, wenn ich nicht irre?" piepste Gucky und verrenkte sich fast den Arm, um eine Art Ehrenbezeigung zu vollführen. „Teleporter Ras Tschubai und Leutnant Gucky melden sich zur Stelle. Parole: Ran an den Feind! Kriegen Sie keine Luft, Major?" Gucky war es schwergefallen, aber er hatte sich allmählich doch angewöhnt, höhere Offiziere mit „Sie" anzureden. Damit soll aber nicht gesagt werden, daß er sie anders als sonst behandelte.
    Mit unheimlicher Präzision entdeckte er stets die schwachen Stellen seiner Partner und nutzte sie weidlich aus. Prescott war ein Draufgänger, wußte er längst, aber auch ein Mann, der Wert auf Beachtung legte. Dazu
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