Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
Vom Netzwerk:
durch drei Kugeln erschossen, und der Revierbeamte, der das Telefongespräch annahm, hatte keine Schüsse gehört. Das ist verständlich, denn Wells konnte in dem Haus nicht herumballern.«
    Ich grinste unverschämt.
    »Clean wurde aus einer Schalldämpferpistole erschossen«, sagte ich. »Das wussten Sie nicht, denn ich hatte die Kanone eingesteckt.«
    Er nickte. »Stimmt! Nollan hatte gehofft, dass Sie neben der Leiche verhaftet würden, und dass dann der Schalldämpfer die Erklärung für das Fehlen der Schüsse während Cleans angeblichem letzten Telefongespräch liefern würde. Den Schalldämpfer fand ich, als Sie endgültig verschwunden waren, in Ihrem Gepäck. Aber mit oder ohne Schalldämpfer bekamen wir heraus, dass Clean das Gespräch nicht geführt hatte. Es hat mit der Fernsprechtechnik zu tun. Der Polizeibeamte im Revier hatte übrigens nicht aufgelegt. Der Hörer von Cleans Telefon hing herunter. Also hätte unser Beamter alles hören müssen, was sich in dem Raum abspielte. Er hörte aber nichts, und damit stand fest, dass Clean nicht während des Telefonats, sondern früher ermordet worden war. Folglich kamen Sie als Täter nicht in Betracht.«
    »Trotzdem haben Sie mich suchen lassen?«
    »Ich habe sogar Ihr Bild, das die Zeitungen veröffentlichten, eigenhändig gezeichnet«, antwortete er lächelnd. »Sie müssen wissen, Sten, dass wir Nollan schon lange im Verdacht hatten, ein skrupelloser Ganove zu sein. Das war der Grund, aus dem ich mich in der Tarnung als Fotograf auf seine Fährte setzte. Lange konnte ich ihm nichts nachweisen. Sie waren für mich ein Geschenk des Himmels. Über Sie hoffte ich endlich Beweise gegen Nollan in die Hand zu bekommen. Die Dinge entwickelten sich leider etwas anders als erwartet. James Nollan war nicht bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Das erschwerte meine Aufgabe ungeheuerlich. Vor allen Dingen schwebte ich ständig in der Angst, dass Sie die Pistole, die ich Ihnen leider lassen musste, doch noch benutzen könnten.«
    »Okay, ich verstehe. Aber warum wollten Sie mich dann zum Schluss an die Kandare nehmen, als Nollans Leute Ihr Atelier verwüstet hatten?«
    »Von diesem Augenblick an brauchte ich Sie nicht mehr, Sten. Ich hatte Chu-Wong und Sandy Wells als Zeugen gegen Glads, und ich hätte aus Glads einen Zeugen gegen Nollan gemacht.«
    »Sie hätten Glads als Zeugen nicht mehr bekommen können. Nollan erschoss ihn.«
    Er nickte wieder. »Ja, das tat er, und nun wird er wegen dieses Mordes hängen. - Sie erinnern sich, dass ich einen Arzt anrief, während Sie mit Wells im Badezimmer waren. Ich telefonierte nicht mit einem Arzt, sondern mit Scotland Yard. Leider kamen unsere Leute erst, als Sie mich schon niedergeschlagen hatten, und sie brauchten einige Zeit, um mich soweit zu bringen, dass ich sprechen konnte. Ich wusste, dass Sie nach Birrington gefahren waren. Die nächste Polizeistelle war der Flusspolizeiposten. Wir alarmierten ihn, und die Flusspolizei platzte in die letzte Szene. Sie stellte Nollan und das Motorboot. Sie fanden mehrere Waffen bei ihm. Die Untersuchung ergab, dass aus einer dieser Waffen Slim Glads erschossen wurde. - Glads war nach der Panne in meinem Atelier nach Birrington gerast und hatte dort Nollan getroffen. Glads wusste, dass Nollan sich auf der Insel aufhielt. Nollan kam mit dem Motorboot herüber, und als Glads berichtet hatte, erkannte er, dass die Situation für ihn brenzlig geworden war. Slim Glads war als möglicher Kronzeuge für ihn gefährlich. Er erschoss seinen Kumpan ohne Hemmungen. Dann zog er sich auf die Insel zurück. Er wollte bis zum Einbruch der Dunkelheit dort bleiben. Er rechnete nicht damit, dass man ihn dort suchen könnte, denn niemand außer Glads wusste, dass diese Insel jener Jane Badwin, genauer gesagt, dem ehemaligen Besitzer des Starlight Klub Roger Calwood gehörte. Calwood aber vermutete seine abtrünnige Freundin dort, und da Sie mit ihm zusammentrafen, brachte er Sie dorthin.«
    »War Jane Badwin auf der Insel?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sie reiste am Tag der Entlassung Calwoods nach Schottland.«
    Ich holte tief Luft. »Okay, Inspektor. Ich finde es nett von Ihnen, dass Sie mich nicht mehr als Mörder verdächtigen, aber ich fürchte, Sie werden mich als Zeugen brauchen. Außerdem habe ich ein paar kleinere Sachen auf dem Kerbholz, Auto- und Kleiderdiebstahl und ähnliche Dinge.«
    Lester Bright betrachtete angelegentlich seine Fingernägel.
    »Wissen Sie, Sten, der Indizienbeweis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher