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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit noch auf der Straße und diskutierten die Ereignisse. Die Steinernen waren aufgetaucht. Ein Körper ohne Kopf hatte die Einwohner in Angst und Schrecken versetzt. Sie brauchten nun nichts mehr zu befürchten. Das Kapitel Sammler war abgeschlossen und das Kapitel Medusa aufgeschlagen. Das interessierte nur mich.
    Vor der Polizeistation parkte ich vorschriftswidrig. Es ging nicht anders.
    Dean Summer erwartete mich. Er stand in der Tür und lief mir entgegen, als ich ausstieg.
    »Und?« rief er.
    »Können wir rein?«
    »Natürlich.«
    Wir waren allein auf dem Revier. »Die Sache mit den Versteinerten ist erledigt«, machte ich Summer klar, »aber es gibt einen Toten. Ihr Kollege Melvin Nichols.«
    »Nein!« Summer wurde blaß. Seine Hand fuhr hoch zur Kehle und krallte sich dort fest.
    Ich nickte nur.
    Der Mann schämte sich seiner Tränen nicht. Auch ich spürte ein verdammt mieses Gefühl in mir.
    »Entschuldigung«, sagte der Beamte und schluckte. »Aber Melvin und ich waren Freunde.«
    »Ich kann Sie verstehen.«
    Anschließend berichtete ich, was vorgefallen war. Ich erkannte auch, daß Dean Summer mit diesen Problemen vollkommen überlastet war und versprach, ihm Hilfe aus London zukommen zu lassen.
    Und nach London mußte ich anrufen.
    Zuerst Suko. Den holte ich aus dem Bett, hörte aber keine Vorwürfe.
    Ich berichtete stichwortartig und bat den Chinesen, auf meine Wohnung achtzugeben.
    Das versprach er hoch und heilig.
    »Und lege dir einen Spiegel bereit, falls unsere Freundin auftaucht«, wies ich ihn an.
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Dann sprach ich lange mit Sir James Powell. Auch er mußte Bescheid wissen, was unter Umständen auf die Riesenstadt noch alles zukommen würde.
    »An welche Gegenmaßnahmen dachten Sie?« fragte er mich.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber Sie müssen doch…«
    »Wahrscheinlich ist sie nur auf mich fixiert«, erwiderte ich. »Mich hält hier nichts mehr. Ich fahre gleich los.« Dann forderte ich noch ein paar Beamte an, die die örtlichen Behörden hier unterstützen sollten.
    Der Superintendent gab grünes Licht.
    Ich verabschiedete mich von Dean Summer. Das Rauschgift ließ ich da. Summer persönlich wollte sich um diesen Abe Holbrook kümmern. Als er das sagte, war mir wohler.
    Fünf Minuten später lag Tullham hinter mir.
    ***
    Als ich in London eintraf, war ich todmüde. Jetzt brauchte ich nur noch eins – ein Bett.
    Auf der Fahrt hatte ich auf weitere Verfolger geachtet, denn ich nahm den Racheschwur der Medusa verdammt ernst, doch niemand hatte sich auf meine Fersen gesetzt. Weder Medusa noch einer von ihren gefährlichen lebenden Steinmenschen.
    Unangefochten erreichte ich die Millionenstadt an der Themse. Ich rollte über ziemlich leere Straßen. Es war die vierte Morgenstunde, die Zeit zwischen Tag und Traum gewissermaßen, da holte die Stadt noch einmal Atem, bevor sie damit begann, in die Hektik eines neuen Tages zu fallen.
    Ich kam von Süden und mußte quer durch die Stadt. Einige Ampeln waren ausgeschaltet, andere funktionierten.
    Wenn ich anhielt, verfiel ich jedesmal in einen Gähnkrampf. Suko war sicherlich noch auf den Beinen und würde gern mit mir reden wollen.
    Ich rollte wieder an.
    Trucks begegneten mir oft. Die Ritter der Landstraße standen schon früh auf, um ihre Waren in alle Teile des Landes zu schaffen.
    Ich wollte ein Bett und war froh, als ich in diese Straße einrollte, wo auch ich zu Hause war.
    Ich fuhr ziemlich langsam. Den Bentley wollte ich trotz allem noch in der Tiefgarage abstellen.
    Wieder hörte ich das Brummen eines Truckmotors. Der Lastwagen kam mir entgegen. Die beiden Scheinwerfer blendeten mich, weil der Wagen nicht genau in seiner Spur blieb, sondern in Schlangenlinien fuhr. Normalerweise wäre ich längst mißtrauisch geworden, so aber reagierte ich ein wenig spät.
    Erst als der Truck dicht vor mir war, da merkte ich, daß dieser Wagen es auf mich abgesehen hatte.
    Man wollte mich töten!
    Plötzlich war ich wieder voll da. Weg die Müdigkeit, jetzt reagierte nur noch der Verstand.
    Ich riß meinen Bentley herum. Hart und scharf drehte ich das Lenkrad nach links, hörte die Reifen über den Asphalt jaulen und rammte mit der langen Schnauze über ein bepflanztes Blumenbeet, das einen kleinen Parkplatz von der Straße abgrenzte. Der Wagen schleuderte etwas, brach mit dem Heck aus, wühlte Erde und Dreck auf und stand.
    Ohne Kollision hatte ich es geschafft. Ich blieb nicht länger im Wagen sitzen, öffnete den
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