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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache
Autoren: Jason Dark
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Medusa den Mann geholt?
    »Wo ist denn deine Leiche aus Stein?« fragte Suko.
    »Weiß ich nicht, zum Henker. Auf jeden Fall war sie vor einigen Minuten noch da. Und sie hat sogar versucht, mich mit dem Lastwagen zu rammen.«
    Suko nickte. »Wir müssen also damit rechnen, daß sie jemand abgeholt hat. Und zwar nicht irgend jemand, sondern deine neue Freundin, die Medusa.«
    »Wie richtig.« Meine Antwort klang spöttisch.
    »Und was jetzt?«
    Ich schaute in die Runde. »Viel Zeit ist nicht vergangen. Irgendwo in der Nähe könnte er sich versteckt halten.«
    »Falls er in der Lage ist, sich zu bewegen«, bemerkte der Chinese.
    »Das ist er. Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte ich.
    »Gegen einige habe ich gekämpft und sie mit dem Kreuz erledigt. Wenn ich mir vorstelle, daß dieses ganze Theater wieder von vorn beginnt, möchte ich am liebsten auswandern.«
    »Diese Medusa scheint sich ebenfalls hier aufzuhalten«, meinte Suko. »Kein beruhigendes Gefühl, wenn ich daran denke, daß plötzlich jemand vor mir steht, mich anschaut und ich zu Stein werde.«
    Da hatte er mir aus dem Herzen gesprochen, aber ich sah keine Möglichkeit, ihm zu widersprechen. »Und ich habe schon die Mordkommission bestellt.«
    »Wir sollten auf der Ladefläche nachsehen«, schlug Suko vor.
    Das taten wir auch. Nachdem wir ein paar Schlaufen und Riemen aufgezogen hatten, lupfte ich vorsichtig die Plane an, während ich in der anderen Hand die Beretta schußbereit hielt. Ich wollte mich nicht noch mehr überraschen lassen. Nichts geschah.
    Die Ladefläche war leer. Uns strömte nur der Geruch von fauligem Obst entgegen.
    »Das war’s wohl«, bemerkte der Chinese ganz treffend.
    Ich ließ die Plane wieder fallen, zurrte sie aber nicht fest. Dann fuhren zwei Wagen an.
    Ich stellte mich an den Straßenrand und winkte. Die Fahrzeuge hielten.
    Bevor die Leute ausstiegen, machte ich ihnen klar, daß sie wieder verschwinden konnten.
    Sie schauten mich an, als hätten sie einen Verrückten vor mir.
    »Haben Sie nicht was von einer Leiche erzählt?« fragte ihr Chef, ein noch junger Polizeioffizier.
    »Ja, sie war auch da.«
    »Dann sollten wir vielleicht den Dieb suchen.«
    Der Mann hatte gute Vorsätze, aber ich zerstörte seine Hoffnungen. »Der Tote wird von allein verschwunden sein.«
    Da knallte der Kollege die Tür zu und gab das Zeichen zur Abfahrt. Er fühlte sich auf den Arm genommen. Wahrscheinlich würde er sich bei Sir James beschweren. Das juckte mich nicht.
    Wir sahen dem Wagen nach.
    »Suchen könnten wir«, meinte Suko.
    Ich schloß mich dem Vorschlag an. Weit konnte der Steinerne nicht sein. Er bewegte sich nicht so schnell wie ein Mensch. Ich glaubte auch daran, daß er sich in meiner Nähe aufhielt. Wahrscheinlich wollte er mir ans Leder und war von Medusa nur vorgeschickt worden. Suko und ich blieben zusammen, als wir um das große Haus schritten und nachforschten.
    Nichts.
    Der Tote schien sich buchstäblich in Luft aufgelöst zu haben. Er mußte ein verdammt gutes Versteck entdeckt haben, wenn wir ihn hier draußen nicht fanden.
    Dann sagte Suko etwas, das mich elektrisierte. »Wenn er nun gar nicht hier draußen ist, sondern längst im Haus…«
    Ich schaute den Chinesen an. »Verflixt, du hast recht.«
    »Dann will er zu dir.«
    »Und Shao ist da oben allein.« Plötzlich hielt uns nichts mehr. Im Laufschritt jagten wir zurück ins Haus.
    ***
    »John ist unten!«
    Eine andere Erklärung hatte Suko seiner Freundin Shao nicht gegeben. Dann war er verschwunden.
    Klar, daß die hübsche Chinesin mit dem lackschwarzen Haar nicht mehr schlafen konnte. Sie stand auf und zog ihren Morgenmantel über das hauchdünne Nachthemd.
    Nach Johns erstem Anruf hatte ihr Suko stichwortartig berichtet, um was es ging. Von einer Medusa hatte Shao noch nichts gehört, auch Suko wußte nicht so genau darüber Bescheid. Ihm war nur bekannt, daß derjenige, der sie anschaute, zu Stein erstarrte.
    Dagegen kämpfte John.
    Shao hatte Angst. Solch ein schlangenhäuptiges Wesen mußte etwas sehr Schreckliches sein und noch schlimmer war es, zu versteinern. Ein Schauer rann über ihren Rücken, als sie daran dachte.
    »Es gibt nur eine Chance, ungeschoren davonzukommen«, hatte ihr Suko erklärt. »Du darfst sie nicht direkt anschauen, sondern nur durch einen Spiegel.«
    Diese Worte hatte sich Shao gemerkt. »Wie kann man sie denn töten?« wollte sie wissen.
    »Man muß ihr wohl den Kopf abschlagen«, erwiderte Suko.
    Eine grausame Vorstellung,
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