Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wissen absolut nichts. Wir sind hierhergekommen, um zu lernen. Und dazu scheint sich uns jetzt die Gelegenheit zu bieten."
    Sie hatten keine Einwände. Gesenkten Kopfes hatten sie sich angehört, was er zu sagen hatte.
    Jaycie und Pitter nahmen ihre Diskussion wieder auf. Barbara setzte sich schweigend auf den Boden. Joel nahm neben ihr Platz.
    „Es geht dem Ende zu", sagte er leise, „So ... oder so."
    Sie nickte. „Ich weiß", erklärte sie. „Und das Schlimme ist... es kommt mir so nutzlos vor. Da landen zwei Raumschiffe und ihre Besatzung ist von uns so ungeheuer weit verschieden, daß wir nicht einmal die kleinste Chance haben, uns mit ihr zu verständigen. Warum muß das so sein?
    Warum gibt es im Universum nicht nur Wesen wie uns, die auf zwei Beinen gehen, zwei Arme haben, das Gehirn im Kopf, zwei Augen im Schädel und wer weiß, was noch alles. Warum gibt es so viele verschiedene Arten? Warum wird es uns so schwergemacht, mit anderen intelligenten Rassen in Verbindung zu treten?"
    Sie sah ihn an. Joel wich ihrem Blick aus und schüttelte langsam den Kopf.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hatte der liebe Gott Angst, es würde uns zu langweilig, wenn wir überall nur unseresgleichen sähen. Vielleicht läßt sich das Ganze auch mit den Argumenten der statistischen Biologie erklären. Du liebe Güte, ich hab wirklich keine Ahnung. Müssen Sie es unbedingt jetzt gleich wissen?"
    Barbara lachte trocken. „Ihren Humor möchte ich haben", sagte sie. „Was mich betrifft... Ich habe Angst, große Angst."
    „So", meinte Joel. „Glauben Sie bloß nicht, Sie wären mit Ihrer Angst allein." Barbara sah ihn erstaunt an.
    „Sie ... auch?" fragte sie zögernd. „Überrascht Sie das?"
    „Nein. Nur, daß Sie's zugeben." Joel seufzte.
    „Ich möchte wissen, woher Sie die bösartige Meinung von mir haben." Dann erschien es ihm geraten, das Thema zu wechseln. „Glauben Sie, daß unsere kleine Jaycie in den alten Pitter verliebt ist?" fragte er.
    „Was heißt glauben?" antwortete Barbara wegwerfend. „Seit gestern nachmittag denkt sie an nichts anderes mehr, als wie sie sich ihn angeln könnte." Joel stand auf.
    „Ich glaube", sagte er gähnend und reckte sich, „wir machen uns besser auf den Weg. Ich habe keine Ahnung, wie lange die beiden Schiffe brauchen werden, um hier aufzutauchen."
    Er hatte ziemlich laut gesprochen. Jaycie und Pitter unterbrachen ihre Diskussion und sahen zu ihm auf.
    „Nehmen Sie die Gewehre, setzen Sie die Tragschrauben in Betrieb und kommen Sie mit!"
    befahl er. „Wir verlassen das Lager." Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da begann der Boden zu dröhnen. Unter der Einwirkung einer fremden Kraft zitterte die Luft. Im Gerätezelt schlug ein Warngerät Alarm. „Es ist soweit!" schrie Joel. Im Flug blieb das Lager hinter ihnen zurück. Als sie den Hang des Südhügels hinaufglitten, erblickten sie über die Kuppe hinweg die beiden unförmigen Ungeheuer, die in wenigen Kilometern Entfernung dicht über dem Boden schwebten und warteten. Dicht unterhalb der Kuppe gingen sie in Deckung. Joel befahl den anderen, die Köpfe unten zu halten. Er selbst kroch auf den Gipfel des Hügels und hielt Ausschau. Er hatte noch nie im Leben so merkwürdige, asymmetrische Gefilde gesehen. Und wenn Gino Poppa ihm nicht eindeutig mitgeteilt hätte, sie wären aus dem Weltraum gekommen, hätte er es nicht geglaubt.
    Es mußten Raumschiffe sein - aber was für Raumschiffe!
    Ein dreihundert Meter hoher Felsklotz, von Wind und Regen mehrerer Jahrhunderte bearbeitet, sähe wahrscheinlich so ähnlich aus. Seine Oberfläche wäre allerdings rauh und unscheinbar gewesen, während die der fremden Schiffe im Sonnenlicht glitzerte und schimmerte. Außer den Umrissen war keinerlei Gliederung der Schiffshülle zu erkennen. Joel konnte nicht sehen, ob es irgendwo Schleusenschotts oder andere Zugänge gab. Er versuchte herauszufinden, was das dröhnende Geräusch verursachte und was es zu bedeuten hatte. Außer daß es von den beiden Schiffen ausging, gewann er jedoch keinerlei neue Erkenntnis.
    Er drehte sich um, um seinen Leuten zu berichten, was er sah. Er hatte den Mund noch nicht aufgemacht, da unterbrach ein hartes, schmatzendes Geräusch das ständige Dröhnen. Joel glitt in seine ursprüngliche Stellung zurück. Das Bild draußen auf der Ebene hatte sich verändert.
    Dicht vor den beiden Schiffen, knapp über dem Boden, schwebte jetzt eine weite Fläche schimmernden Etwas', das so aussah wie Morgennebel, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher