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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not
Autoren: Unbekannt
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sind die Erbauer ausgestorben."
    „Oder sie waren nur vorübergehend auf Zannmalon, Leutnant.
    Vielleicht suchten sie Erze oder seltsame Elemente. Aber dann müßte es entsprechende Spuren geben."
    Diesmal drangen sie tiefer in den Berg vor als die erste Expedition. Die Meßinstrumente schlugen wie wild aus und verrieten die Nähe der Strahlungsquelle. Leider zeigten die Ortungszeiger in die verschiedensten Richtungen.
    Der Geologe Lazarus verzweifelte bald.
    „Meiner Meinung nach gibt es nur eine Strahlungsquelle, aber durch die Felsenformation entstehen Streuungen. Wir können uns also nicht auf die Geräte verlassen."
    „Dann ist es aber doch merkwürdig, dass wir Schonepals Sender einwandfrei empfangen können", gab Borowski zu bedenken.
    „Nein. Funkwellen können anderer Natur als die fremden Strahlen sein." Lazarus ließ das Licht seiner Lampe über die Gangwände spielen. „Möchte wissen, was sich dahinter verbirgt."
    Nordmann achtete nicht auf das Streitgespräch. Er schritt kräftig voran und schien alle seine Bedenken vergessen zu haben.
    Trotzdem hielt er den Energiestrahler schußbereit in der rechten Hand.
    Plötzlich verbreiterte sich der Gang.
    Das hatte es bisher noch nicht gegeben. Der Tunnel war immer gleich groß gewesen und hatte sich nie verändert. Und nun wichen die Wände seitwärts in .den Fels zurück, die Decke hob sich, wurde fast acht Meter hoch und spannte sich über einen unterirdischen Saal.
    Miß Peggins, die Biologin, stieß einen spitzen Schrei aus.
    Nordmann, der neben ihr stand, faßte sie am Arm. „Beruhigen Sie sich, Miß Peggins. Kein Grund zur Unruhe. Das Tier ist tot. Es ist sogar schon seit längerer Zeit tot."
    Borowski betrachtete den riesigen Leib des urwelthaften Wesens, das lang ausgestreckt vor ihnen in der Mitte des großen Raumes lag. Es erinnerte ihn entfernt an einen Wal, vielleicht sogar an jene Lebewesen, die er im Äquatorialozean gesehen hatte. Und doch war es anders.
    Der Schein der Lampen beleuchtete die eingefallene Haut, unter der die Knochen deutlich zu Tage traten. An manchen Stellen war die Haut bereits zerfallen. Hier waren die Knochen deutlich sichtbar geworden. Das einzige, was noch gut erhalten war, war der Kopf des Ungeheuers.
    Er hatte einen Durchmesser von fünf Metern. Die Stellen, an denen die Augen gesessen hatten, waren leer. Darunter klaffte ein breiter Spalt, wahrscheinlich das Maul. Darin blitzten Zähne - wenigstens sahen die Gebilde so aus wie Zähne. Abgemagerte Tentakel oder Greifzangen begannen oben und unten im Hinterteil des Kopfes.
    „Ein Saurier", sagte Lazarus verblüfft und vergaß seine Strahlen.
    Miß Peggins hatte sich inzwischen gefaßt. Die Tatsache, dass das Ungeheuer tot war, beruhigte sie sichtlich. Sie trat einen Schritt vor und ließ den Schein ihrer Lampe auf den Kopf fallen.
    Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Abscheu und wissenschaftlicher Neugier.
    „Nein, das ist kein Saurier. Dafür fehlen alle Merkmale. Allein die Glieder sprechen dagegen. Sehen Sie doch - es sind keine Glieder zur Fortbewegung, sondern Greifwerkzeuge. Zur Fortbewegung hat es überhaupt keine Glieder. Es kriecht wahrscheinlich."
    „Dann eben kein Saurier", meinte Lazarus wütend.
    Nordmann 'schenkte ihm keine Aufmerksamkeit und folgte Miß Peggins.
    „Glauben Sie, dass es intelligent war?"
    Die Biologin zögerte.
    „Keine Ahnung, Professor. Warum fragen Sie?"
    Nordmann ließ den Schein seiner Lampe wandern.
    „Sehen Sie dort deswegen." Erst jetzt erkannten die Männer und auch Miß Peggins den wuchtigen Metallblock nur wenige Meter vor dem Kopf des Skeletts. Er hatte die Form eines großen Schrankes und war unzweifelhaft künstlichen Ursprungs. An der Vorderseite waren Hebel angebracht, recht groß und unübersichtlich. Einige Skalen bestätigten den Eindruck, dass es sich um eine Maschine handelte. Oder um einen Generator, eine Relaisstation oder einen Schaltmechanismus.
    In dem Block summte es leise. Demnach war zu vermuten, dass er eine eigene Stromquelle besaß.
    „Sehen Sie", wiederholte Nordmann mit einer hilflosen Handbewegung. „Die oberen Gliedmaßen des toten Monsters sind vorgestreckt. Das rechte Glied liegt auf einem Hebel, als habe es ihn herabgedrückt."
    „Aber es ist doch unmöglich!" rief Lazarus aus. „Eine solche Bestie kann niemals intelligent sein!"
    „Sie und Ihre Vorurteile!" Nordmann trat einen Schritt weiter auf den Kopf mit den Greifern zu. „Was haben Körperform und -Größe mit Intelligenz
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