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0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not
Autoren: Unbekannt
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dieser."
    Schonepal war wie umgewandelt. Er lachte belustigt auf.
    „Aber, Professor, wer wird denn so schwarz sehen! Seit dreißig Stunden wird Zannmalon genau analysiert, und wir haben bisher nicht das geringste gefunden, das einen Verdacht rechtfertigte.
    Gut; die Weide. Sie zeigt geringe Spuren einer Intelligenz im Anfangsstadium. Das ist aber auch alles."
    „Und die Strahlung aus dem Gebirge? Haben Sie die vergessen?"
    Schonepal winkte ab und sah vor sich das Ufer des Flusses auftauchen.
    „Wir werden ja sehen, Professor. Wenn der Strom da vor uns aus normalem Wasser besteht, ist der Weg bis zu den Bergen frei."
    Das war eine völlig überflüssige Bemerkung. Die Untersuchungen am Vortage hatten ergeben, dass der Fluß keine Gefahren barg. Schon gar nicht, wenn man mit einem Amphibienfahrzeug übersetzte.
    Sie trieben nur wenig ab und erreichten das gegenüberliegende Ufer ohne Zwischenfall. Sergeant Crack fuhr die beiden Turboschrauben wieder ein und ließ den Panzer weiterrollen. Die Böschung war recht flach und bereitete keine Schwierigkeit. Hinter ihnen, auf der anderen Seite des Flusses, blinkte silbern die Hülle der E-3218.
    „Kurs etwas rechts verlegen", sagte Schonepal zu Crack. „Sehen Sie zu, dass wir das Gebirge beim Fluß erreichen."
    Der Fluß, den sie gerade überquert hatten, verlief etwa zehn Kilometer in östlicher Richtung, dann bog er nach Norden ab und verschwand im Gebirge. Crack hatte sich also nur ein wenig östlich zu halten, um genau dort herauszukommen.
    Die Landschaft veränderte sich kaum. Es gab mehr Bäume, darunter auch die Weiden, und mehr Hügel. Sie waren steinig und ragten wie die Buckel urweltlicher Riesentiere aus dem Sand.
    Sergeant Hoax, Mediziner und Funker in einer Person, hantierte mit seinem Orter. Das Gerät registrierte auch den geringfügigsten Strahlungseinfall.
    „Die Richtung stimmt noch immer", sagte er und deutete zum Gebirge, das lang und wuchtig aus der Ebene in den blauen Himmel stieg. „Ziemlich starke Streuung. Muß mehrere Quellen haben."
    Schonepal hörte kaum zu. Er nahm Verbindung mit McNamara auf, der im Schiff zurückgeblieben war.
    „Alles in Ordnung, Captain?"
    „Wir haben Sie gut auf den Schirmen, Sir."
    Nordmann grinste etwas, als er fragte: „Nun, Schonepal, doch nicht so sicher, dass nichts passieren kann?"
    Der Kommandant blickte verärgert nach vorn. Die Berge waren ein Stück näher gerückt. Sie wirkten höher, als sie den Messungen nach sein konnten. Der Taleinschnitt lag rechts. Der zwei Kilometer breite Strom wurde bis zu zweihundert Metern zusammengepreßt. Er mußte dort tief und reißend sein. Aber noch war die Klamm viel zu weit entfernt, als dass man sie mit dem bloßen Auge erkennen konnte.
    Miß Peggins, Biologin und damit Assistentin Borowskis, deutete nach draußen und sagte zu dem Physiker Gabriel: „Sehen Sie nur, Leutnant, das stachelige Gewächs an den Felsen. Es erinnert an Disteln, finden Sie nicht auch?"
    Borowski, der neben ihr saß, brummte: „Gabriel ist Physiker. Er kann eine Distel nicht von Spargel unterscheiden, Miß Peggins."
    „Dafür ist Ihnen der Unterschied zwischen einem Atom und einem Elektron nicht ganz klar", gab der Physiker zurück und beschäftigte sich weiter mit Borowskis Assistentin.
    Das Gebirge rückte näher. Links vom Taleinschnitt waren in den Felshängen dunkle Löcher zu erkennen, die Schonepal als Höhlen identifizierte. Es ließ sich nicht genau feststellen, ob diese Höhlen die Strahlungsquellen bargen. Das Fahrzeug hielt weiter auf sie zu, bog dann aber wieder etwas nach rechts ab und hielt sich in der Nähe des Flußufers.
    Anfänglich war es nur ein fernes Donnern, das in ihren Ohren klang. Es wurde immer lauter und dröhnte schließlich so in ihren Ohren, dass sie ihr eigenes Wort nicht mehr verstanden. Das Bild, das sich dann ihren Augen bot, war in seiner Art einmalig.
    In gewaltigen Kaskaden stürzte der gebändigte Strom durch das Gebirge. Er mußte von einer Hochebene kommen und sich dann seinen Weg stufenweise durch den Fels gefressen haben. Der Prozeß war noch nicht abgeschlossen. Später, in Jahrmillionen vielleicht, war hier ein breites, ebenes Tal, durch das ruhig und tief der Fluß zog. Heute aber noch tobte das Wildwasser, stürzte von Terrasse zu Terrasse, bildete schäumende Seen und grandiose Wasserfälle. Die Luft war voller winziger, leuchtender Perlen, die alles in einen dichten Wasserschleier hüllten und die Teilnehmer der Expedition bis auf die Haut
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