Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er ihnen anderswo begegnet wäre.
    Zwei von ihnen machten einen heruntergekommen Eindruck. Ihre Kleidung sah so aus, als hätten sie sie aus ein paar alten Lumpen geschneidert. Der eine von ihnen ging an einer Art selbstgebastelter Krücke, der andere hatte eine dicke, gelblich grüne Beule auf der rechten Wange. Von dem dritten konnte Marr sich zuerst kein rechtes Bild machen. Dann trat er zwischen den beiden Stabilisatorenflächen hervor und sah, dass es eine Frau war, eine ziemlich junge sogar. Das bunte Etwas, das sie trug, versuchte unmissverständlich den Eindruck einer Uniform zu erwecken. Marr Toss empfand das Empfangskomitee keineswegs als bedrohlich. Aber allein die Tatsache, dass es auf dieser Welt, die in den Katalogen als unbewohnt und unerforscht geführt wurde, überhaupt ein solches Komitee gab, machte ihn misstrauisch. Er hielt die rechte Hand in Gürtelhöhe und zeigte jedermann, dass der Daumen nur fünf Zentimeter vom Griff des Blastiers entfernt war. Marr sah jetzt, nachdem die beiden Heckfinnen seine Sicht nicht mehr behinderten, dass die weite Grasebene, auf der die NEU BRISBANE gelandet war, ruhig und still unter dem Schein der trüben roten Sonne lag. Außer den drei Merkwürdigen da vor ihm ließ sich kein Bewohner dieser Welt sehen. Das Mädchen, ein paar Schritte abseits von den beiden Kranken, stand gegen ein Fahrzeug gelehnt, das an ein altmodisches Turbinenauto erinnerte. Wahrscheinlich war es auch eins. Sie mussten mit dem Ding aus der Stadt gekommen sein, als sie das Schiff zur Landung ansetzen sahen.
    Marr setzte sich in Bewegung. Die geringe Schwerkraft von 0,89-normal ließ seine Schritte ein wenig zu groß ausfallen, aber er .wahrte das Gleichgewicht. Von vornherein ließ er keinen Zweifel daran, mit wem er zu sprechen wünschte. Über die beiden Zerlumpten hinweg hielt er den Blick auf das Mädchen gerichtet.
    Und als er nahe genug gekommen war, wichen die beiden Männer vor seiner hochgewachsenen, breitschultrigen Gestalt scheu zur Seite. Zwei Schritte vor dem Mädchen blieb er stehen, machte eine kleine Verbeugung und sagte: „Guten Tag. Ich bin froh, so etwas wie Sie hier zu sehen!"
    Er sprach Interkosmo, die allgemein übliche Verkehrssprache zwischen den raumfahrenden Rassen der Galaxis.
    Das Mädchen streckte sich.
    „Hallo, Großer", antwortete sie. „Ich weiß nicht, wie lange Sie froh sein werden. Ich bin hier nämlich die Polizei."
    „harr Toss von Terra", sagte Marr Toss. „Ich wollte, sie hätten überall eine solche Polizei."
    Das Mädchen war so groß wie Mädchen sein sollten. Die Uniform war von einem Dilettanten geschneidert, dennoch störte sie den vorteilhaften Eindruck nicht.
    „Leutnant Garika von Nowhere", antwortete sie mit dunkler Stimme.
    Marr fing an zu lachen.
    „Das hätte uns jemand sagen sollen!"
    Garika kniff die Augen zusammen.
    „Wir haben keine Sendeanlagen", zischte sie. „Es kommt Ihnen wohl ziemlich witzig vor, sich über uns lustig zu machen, wie?"
    Marr hob beide Hände.
    „Nun mal langsam, Mädchen", versuchte er sie zu beruhigen.
    „Wir hatten keine Ahnung..,"
    „Ach was, keine Ahnung!" schrie sie ihn an. „Niemand hat eine Ahnung! Joopa, Trepik .. .los, an die Arbeit!"
    Marr drehte sich um. Das hätte er nicht tun sollen. Noch während der Bewegung spürte er, wie eine rasche Hand nach seinem Gürtel griff. Bevor er noch etwas dagegen tun konnte, hatte das Mädchen ihm den Blaster aus dem Gürtel gezogen.
    „Nur mit der Ruhe!" warnte sie ihn.
    Joopa und Trepik, die beiden Zerlumpten, kamen auf Marr zu.
    „Was wollen die beiden?" knurrte Marr.
    „Ihnen eine runterhauen", antwortete Garika hinter ihm.
    Joopa und Trepik waren schon ganz nahe. Sie trugen keine Waffen, soweit Marr sehen konnte. Marr fasste einen raschen Entschluss und drehte sich wieder so herum, dass er das Mädchen sehen konnte.
    „Ich ergebe mich freiwillig", erklärte er. „Halten Sie die beiden Halbaffen da zurück."
    „Ach was", blitzte Garika ihn an. „Sie werden festgenommen, mit der üblichen Prozedur!"
    Dicht über Marrs Kopf rauschte etwas, und dann bekam er einen Schlag auf den Schädel. Er fiel vornüber. Er versuchte, sich an Garika festzuhalten. Aber das Mädchen stieß ihn mit dem Knie zur Seite. Er stürzte zu Boden. Etwas Schweres fiel ihm mit beachtlicher Wucht ins Kreuz. Einer der beiden Männer trommelte ihm die Fäuste auf den Schädel.
    Da erwachte in Marr Toss schließlich die Wut. Mit einem Ruck hob er sich auf die Knie. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher