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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere
Autoren: Unbekannt
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Schulter hinweg machte er eine heftige Geste zum Fenster hinaus.
    Lemmy Pert hatte anscheinend eine scharfe Erwiderung parat.
    Aber im letzten Augenblick zuckte er doch mit der Schulter und entschloss sich, einzulenken.
    „Du hast recht, glaube ich", murmelte er. „Also dann führe sie ab."
    „Moment mal!" protestierte Marr. „Ich verstehe andauernd Sklaven. Ist es das, was die Aberkennung der persönlichen Freiheit bedeutet?"
    Lemmy Pert verzog das Gesicht zu einem gehässigen Grinsen.
    „Ja. Und weißt du auch, wem ich euch geben werde?"
    „Nein. Sag's mir, Lemmy!"
    „Garika!"
    Marr erschrak. Nach allem, was er bisher von ihr gesehen und erlebt hatte, würde sie einem Sklaven nicht die gnädigste Herrin sein. Er drehte sich um. Garika stand an der Wand und hielt ihren Blaster schussbereit.
    Marr nickte dem kleinen Dicken zu, der ihm das Leben gerettet hatte.
    „Ihre Beweggründe mögen nicht besonders menschenfreundlich sein, Kappak", sagte er ruhig, „aber ich bin Ihnen - trotzdem etwas schuldig." Dann wandte er den Kopf ein wenig und sah Lemmy Pert in die Augen. Er ließ sich Zeit und zwang den Grauhaarigen in seinen Blick.
    Dann sagte er: „Wir sehen uns noch einmal, Lemmy .. .wegen Bakter!"
    Joopa und Trepik hatten von irgendwoher Armbänder aus blauem Plastikstoff zum Vorschein gebracht. Marr und Bran wurden gezwungen, sie sich über die Arme zu streifen. Garika selbst ließ sich dazu herab, die Binden mit Hilfe eines kleinen Gerätes, das sie anscheinend ständig mit sich trug, mit dem Material der Ärmel zu verschweißen. Marr überzeugte sich sofort danach, die Binden waren unlöslich mit dem Ärmel verbunden. Es gab nur noch einen Weg, sie loszuwerden, sie mussten die Jacke von der Kombination lösen und sie ausziehen.
    Der Wagen, mit dem sie hierhergekommen waren, schien Garika selbst zu gehören. Wenigstens ließ Garika sie unter scharfer Bewachung wieder in dasselbe Gefährt laden, forderte das andere uniformierte Mädchen zum Mitfahren auf und fuhr davon. Marr hatte die feste Absicht, sich den Weg genau einzuprägen, damit er im Notfall in der Lage wäre, sich in der Stadt zurechtzufinden. Aber die Fahrt hatte kaum begonnen, da geschah etwas, was ihn vorläufig alle seine Vorsätze vergessen ließ.
    Die Leute bemerkten ihre blauen Armbinden. Marr hatte längst vermutet, dass sie sie als Sklaven kennzeichneten, aber mit einer solchen Reaktion der Passanten hatte er nicht gerechnet. Die Leute blieben stehen. Überraschung malte sich auf den Gesichtern. Sekundenlang waren sie starr. Dann warfen sie die Arme in die Luft und fingen an zu schreien. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Neuigkeit durch die Stadt.
    „Sklaven! Wir haben zwei Sklaven!"
    Marr begriff die Aufregung nicht. Mit dem Sklavendasein musste es etwas auf sich haben, wovon er nichts wusste - und nach allem, was er in dieser Stadt bisher erlebt hatte, konnte es nichts für sie Erfreuliches sein. Er beugte sich nach vorn, um Garika zu fragen.
    Aber Garika hielt ihn anscheinend einer Antwort nicht für würdig.
    Sie tat so, als hörte sie ihn nicht. Marr gab es schließlich auf.
    „Das sieht nicht gut aus", murmelte Bran nervös. „Worüber freuen sie sich so?"
    Marr zuckte mit den Schultern. Die Menge an den Strassenrändern wurde dichter. Das Geschrei schwoll an.
    Inzwischen suchte Garika gelassen, als ginge der Aufruhr sie nichts an, ihren Weg durch die winkligen Strassen der merkwürdigen Stadt. Schließlich hielt sie vor einem Gebäude, das Marr und Bran solider gebaut und besser erhalten vorkam als alles, was sie bisher zu sehen bekommen hatten.
    Das zweite Mädchen sprang vom Wagen, noch bevor Garika richtig angehalten hatte. Von der Strasse her drängte die Menge der Neugierigen nach. Das Mädchen stellte sich ihnen entgegen.
    Sie hatte einen kleinen Blaster in der Hand, und als sie die Front der Schreienden damit aufs Korn nahm, kam der Vormarsch ziemlich schnell ins Stocken. Der Lärm ebbte ab, und Marr konnte das Mädchen rufen hören: „Geht nach Hause! Ja, wir haben zwei neue Sklaven und werden mit ihnen verfahren, wie das Gesetz es vorschreibt. Zurück jetzt!"
    Sie feuerte einen Warnschuss über die Köpfe der Menge. Die Vordersten drehten sich um und traten den Rückzug an. Der Haufen löste sich auf. Nach ein paar Minuten war die Strasse leer.
    „Runter vom Wagen!" befahl Garinkas dunkle Stimme.
    Marr sprang auf den Boden.
    „Was ist das für ein Gesetz?" wollte er wissen.
    Garika antwortete nicht.
    „Vor mir
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