Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zellaktivator versprach. Die Mannschaft soll davon nichts erfahren."
    Buchanan überlegte einige Zeit. „Kapitän Fredman liegt friedlich in seinem Bett", sagte er.
    „Um so besser", erwiderte Mrs. Grey.
    Buchanan spürte instinktiv, daß ihm die Führung entglitten war.
    Die Frau bestimmte, wie sie vorgehen würden. Das war ihm noch nicht einmal unangenehm, denn er konnte, wenn etwas schief gehen sollte, ihr die Schuld zuschieben. Der Rauschzustand, in den Buchanan die Jagd nach dem ewigen Leben versetzt hatte, ließ ihn nicht klar denken. Zwar sagte er sich, daß auch gegenüber Mrs. Grey Vorsicht geboten war, aber er hielt sich für geistig überlegen, so daß er jeden Versuch, den sie machen würde, um ihn zu hintergehen, im Ansatz erkennen würde.
    „Also los", sagte er.
    Sie gingen weiter zum Antigravschacht.
    Der Schacht lag verlassen vor ihnen. Die indirekte Beleuchtung erhellte ihn so gut, daß sie bis hinab auf die Plattform blicken konnten.
    „Alles ist ruhig", stellte Mrs. Grey zufrieden fest. „Steigen wir ein."
    Innerhalb des Schachtes war die auf der OLIRA künstlich erhaltene Schwerkraft von 1g fast ausgeschaltet. Lediglich von der Plattform ging ein schwaches Gravitationsfeld aus, das bewirkte, daß jeder Gegenstand sanft nach unten gleiten würde. Eine Umschaltung genügte, um den Schacht in entgegengesetzter Richtung ebenfalls benutzen zu können.
    Buchanan und seine Begleiterin schwebten auf die Plattform hinab. Mrs. Grey landete zuerst. Sie blickte Sich um und winkte Buchanan zu.
    „Alles in Ordnung." Sie deutete auf den Eingang zur Zentrale.
    „Halten Sie sich zwischen diesen beiden Trägern versteckt. Ich gehe inzwischen zur anderen Seite der Plattform. Wenn ich schreie, kommen die Männer herausgestürzt. Dann müssen Sie blitzschnell handeln."
    „Was soll ich tun, wenn nicht alle Männer die Zentrale verlassen?"
    Mrs. Grey lächelte spöttisch. „Sie haben mich noch nicht schreien hören."
    Buchanan blickte sie unentschlossen an, wandte sich dann wortlos ab und kroch zwischen die Träger. Die Frau wartete, bis er gut verborgen war. Angespannt beobachtete Buchanan, wie sie zur anderen Seite der Plattform ging. Sie bewegte sich lautlos, ihr wehender Mantel verlieh ihr ein gespenstisches Aussehen.
    Irgendwo in Buchanans Unterbewußtsein regten sich die ersten Zweifel. Die Unwirklichkeit der Situation wurde ihm allmählich bewußt. Er preßte sich gegen die harten Metallträger und überlegte.
    Mrs. Grey schrie.
    Buchanan fuhr zusammen. Jetzt bestand keine Möglichkeit mehr zu einer Umkehr. Er kauerte zwischen den Trägern und fühlte sein Herz bis zum Halse schlagen.
    Da kamen vier Männer aus der Zentrale. Mit einem letzten Aufschrei brach Mrs. Grey zusammen. Buchanan ließ sich keine Zeit, die Schauspielkunst dieser Frau zu bewundern. Hastig sprang er aus seinem Versteck. Er hörte die Raumfahrer auf Mrs.
    Grey einreden - dann stand er bereits im Eingang zur Kommandozentrale der OLIRA.
    Im Pilotensitz saß ein Mann. Er wandte Buchanan den Rücken zu. Das Gesicht des alten Mannes verzog sich zu einer häßlichen Grimasse. Genau das hatte er befürchtet.
    In der Zentrale sah er keinen losen Gegenstand, mit dem er den Mann hätte niederschlagen können. Es fiel ihm ein, daß man es vermied, auf Raumschiffen unbefestigte Gegenstände umherliegen zu lassen.
    Buchanan wußte, daß er jetzt handeln mußte, wenn er noch Erfolg haben wollte. Leise schlich er hinter den Piloten. Das Summen der Kontrollanlagen und das sanfte Grollen der Triebwerke übertönte seine Schritte.
    Buchanan legte alle verfügbare Kraft in den Schlag, den er gegen den Hals des Ahnungslosen richtete. Er mußte kein zweites Mal zuschlagen. Der Mann sackte auf dem Sessel zusammen.
    Buchanans Augen richteten sich auf die Kontrollen. Ein unverständliches Gewirr von Schaltanlagen, Hebeln, Armaturen und Lichtern breitete sich vor ihm aus. Mit einem dumpfen Knurren griff er nach zwei Schalthebeln und riß an ihnen. Danach packte er jede erreichbare Schaltung, zerrte wie ein Rasender daran herum und versuchte, sie aus ihrer Verankerung zu reißen.
    Erst das Einsetzen der Alarmsirenen ernüchterte ihn. Daran hatte weder er noch Mrs. Grey gedacht. Die Sicherungsanlagen der OLIRA liefen auf Hochtouren. Gebückt wandte Buchanan sich von den Kontrollen ab und schaute gehetzt zum Eingang.
    Da sah er Hendrik Vouner zusammen mit Kapitän Fredman hereinkommen. Seine Bewegungen erstarrten. Fredmans Gesicht war leichenblaß. Vouner blieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher