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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
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hatte, daß Buchanan seine Kabine verlassen hatte, war er sofort zu Fredman gegangen. Der Kapitän hatte fest geschlafen, nur auf Vouners Drängen war er zur Zentrale gefolgt. Vouner glaubte nicht, daß Fredman ein Doppelspiel, betrieb. Tief in seinem Innern blieb jedoch ein leichter Verdacht zurück, denn das Zusammentreffen der Sabotage Buchanans mit den Peilzeichen, des Aktivators konnte doch nicht purer Zufall sein ...
    Fredman sagte: „Ich schlage vor, daß wir sofort eine Versammlung im Aufenthaltsraum einberufen."
    Pliatsikas, der Erste Offizier, nickte zustimmend. „Wir wollen die Angelegenheit sofort klären, Sir."
    Vouner bemerkte den Unterton in der Stimme des Offiziers, aber Fredman ließ sich nicht anmerken, ob er sich betroffen fühlte.
    „Ich verlange, daß die Passagiere ebenfalls an dieser Versammlung teilnehmen dürfen", sagte Mrs. Grey. „Mindestens drei von uns sind in diesen Fall verwickelt: Vouner, Buchanan und ich."
    Fredman wollte aufbrausen, aber Pliatsikas sagte rasch: „Natürlich, Mrs. Grey."
    Inzwischen hatte sich die gesamte Mannschaft der OLIRA versammelt. Der wieder zu Bewußtsein gekommene Pilot schaltete die Alarmanlage aus.
    „Togray, stellen Sie fest, von welchem System die Peilzeichen kommen", befahl Fredman. „Folgen Sie uns dann in den Versammlungsraum."
    Der Funker machte sich an die Arbeit.
    Die kleine Gruppe verließ die Zentrale, ging an der Mannschaft vorüber, die schweigend eine Gasse bildete und näherte sich dem Antigravschacht. Als wäre es selbstverständlich, schritt Mrs. Grey an der Seite des Kommandanten. Buchanan folgte dicht dahinter.
    Sein Gesicht war verzerrt. Vouner hielt sich zurück, die Geschehnisse gaben ihm zu denken, aber er fühlte sich noch nicht beunruhigt. Er war überzeugt, daß ein Mann wie Kapitän Fredman bald wieder Herr der Situation sein würde.
    Im oberen Gang trafen sie auf die restlichen Passagiere, die von den Alarmsirenen aufgeschreckt worden waren. Sie bestürmten den Kapitän mit Fragen, auf die Fredman aber nicht einging.
    „Folgen Sie uns bitte", rief Mrs. Grey. „Es gibt interessante Dinge zu hören."
    Mr. Permant, ein älterer Mann, schloß sich Vouner an.
    „Was war los, Mr. Vouner?" fragte er mit rauer Stimme. Er trug einen bunten Hausmantel. Vouner hatte gehört, daß Permant Blumensamen von der Erde in den Kolonien verkaufte. Das war bestimmt kein einträgliches Geschäft, aber Permant schien ganz zufrieden zu sein.
    „Das Schiff ist aus der Halbraumzone in das normale Universum getaucht", erklärte Vouner. „Mr. Buchanan hat Sabotage verübt."
    Permant sah ihn verständnislos von der Seite her an. Hinter sich hörte Vouner das Flüstern erregter Menschen. Wahrscheinlich dauerte es nur Sekunden, bis alle Passagiere in die Geschehnisse eingeweiht waren.
    „Aber warum sollte er etwas derart Unsinniges tun?" wunderte sich Permant.
    „Er glaubt, in den Besitz eines Zellaktivators gelangen zu können", erklärte Vouner.
    Mit Permant ging eine eigenartige Veränderung vor. Er verzog sein Gesicht und versuchte, an die Seite von Mrs. Grey zu gelangen. Vouner schüttelte den Kopf. Die Erwähnung eines Aktivators schien diese Menschen verrückt zu machen. Lag es daran, daß sie älter waren als er, Vouner?
    Vouner beobachtete die Bemühungen Permants, mit Mrs. Grey ins Gespräch zu kommen.
    Fredman öffnete die Tür zum Aufenthaltsraum und schaltete die Beleuchtung ein. In einem der bequemen Sessel hockte Hershnan und schlief. Der Mann, der von sich behauptete, reinrassiger Inder zu sein, hatte bereits bei seiner Ankunft an Bord der OLIRA ein eigenartiges Gebaren an den Tag gelegt. Zurückgezogen von den übrigen, fand man ihn stets im äußersten Winkel über einem geheimnisvollen Buch. Seine Lektüre lag jetzt aufgeklappt in seinem Schoß.
    Mrs. Grey schob sich an Fredman vorbei und rüttelte Hershnan an der Schulter. Der Inder schlug die Augen auf und lächelte entschuldigend.
    „Was suchen Sie während der Ruhezeit im Aufenthaltsraum?"
    erkundigte sich Fredman erbost. Im gleichen Augenblick schien ihm einzufallen, wie bedeutungslos Hershnans Vergehen im Vergleich zu den übrigen Ereignissen war. Er winkte nachlässig ab.
    Verwirrt stand Hershnan auf und blickte sich unschlüssig um.
    Vouner beeilte sich, an die Seite des Inders zu kommen.
    „Machen Sie sich nichts daraus", sagte er. „Der Kapitän ist erregt."
    Inzwischen war der Kapitän auf das kleine Podium gestiegen.
    Unmittelbar davor standen Mrs. Grey, Buchanan,
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