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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben
Autoren: Unbekannt
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Pliatsikas und drei weitere Mitglieder der Besatzung.
    Fredman hob seinen Arm, daraufhin herrschte Ruhe.
    „Inzwischen werden Sie alle erfahren haben, daß unser Schiff die Halbraumzone verlassen hat", begann der Kommandant.
    „Durch den Sabotageakt Mr. Buchanans fielen einige Schaltungen des Lineartriebwerkes aus. Da wir aus eigener Kraft für die Reparatur mehrere Tage benötigen würden, rufen wir ein Hilfsschiff der Flotte. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß sich in der Nähe der OLIRA ein Sonnensystem befinden muß, in dem ein Zellaktivator existiert. Sie kennen bestimmt bereits die Vorwürfe, die in diesem Zusammenhang gegen mich erhoben werden." Von einigen Mitgliedern der Mannschaft kam ein protestierendes Gemurmel. Fredman lächelte und fuhr fort: „Es ist fruchtlos, darüber zu diskutieren, ob die Anschuldigungen berechtigt sind. Wichtig ist im Augenblick nur der Zellaktivator. Er muß auf dem schnellsten Wege sichergestellt und Perry Rhodan zugeführt werden."
    Zu Vouners Überraschung erhielt Fredman nach diesen Worten von verschiedener Seite starken Beifall. Der Auswanderer bezweifelte aber, daß er ehrlicher Zustimmung entsprang.
    Mrs. Grey schwang sich behänd neben Fredman auf das Podium. Der Kapitän betrachtete sie finster.
    „Alle Passagiere kennen mich", sagte Mrs. Grey. „Während unserer so plötzlich unterbrochenen Ruhezeit hörte ich zufällig ein Gespräch zwischen unserem Kapitän und Mr. Buchanan. Die beiden beschlossen die Sabotage, um einen Vorwand zu einer Notlandung zu finden. Auf diese Weise wollten sie sich heimlich den Aktivator aneignen, ohne daß jemand etwas davon bemerkt hätte." Sie hob ihre Stimme. „Ich glaube nicht, daß der Kapitän jemals die Absicht hatte, diesen Aktivator - vielleicht sind es sogar mehrere - bei den zuständigen Stellen abzuliefern. Deshalb forderte ich die Einsetzung einer Kommission, die das Kommando über die OLIRA übernimmt, um die Suche nach dem Aktivator ordnungsgemäß zu leiten. Nur so können wir erreichen, daß der Aktivator tatsächlich an die richtige Adresse gelangt."
    Permant rief „bravo!", und mehrere Passagiere ermunterten die Frau, mit ihrer Erklärung fortzufahren. Doch Fredman unterbrach den Redeschwall Mrs. Greys. Er zeigte auf Hendrik Vouner.
    „Ich glaube, Mr. Vouner hat hierzu einige interessante Äußerungen zu machen", sagte er ruhig. „Erzählen Sie uns bitte, wie Sie von Mr. Buchanan zu einer Teilnahme bei der Sabotage gezwungen werden sollten."
    Vouner durchschaute den Schachzug des Kapitäns. Fredman versuchte, ihn, Vouner, in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses zu rücken, um Zeit zu gewinnen. Es behagte Vouner wenig, daß er plötzlich aufgefordert wurde, das Podium zu betreten.
    Schließlich streckte ihm Fredman die Hand entgegen. „So kommen Sie doch endlich", rief er beinahe flehend.
    Die Dringlichkeit, mit der Fredman um seine Hilfe warb, machte Vouner verlegen. Er gab sich einen Ruck und stellte sich neben Mrs. Grey, die ihn abschätzend musterte.
    Vouner gab einen kurzen Bericht von den Geschehnissen in Buchanans Kabine. Seine Zuhörer lauschten begierig auf jedes einzelne Wort, Vouner sah glänzende Augen und gerötete Gesichter vor sich im Raum. Das Fieber hatte die meisten der Anwesenden gepackt - das Fieber, das der Gedanke an die Unsterblichkeit hervorrief.
    „Sie haben Mr. Vouner gehört", rief Fredman, als Vouner zurücktrat. „Offensichtlich hatte Mr. Buchanan die Sabotage bereits längere Zeit geplant. Mrs. Grey ist seine Komplicin, die mit ihrem Geschrei die Männer aus der Zentrale locken sollte." Er übertönte Buchanans Protestrufe. „Irgendwie hat Mr. Buchanan in Erfahrung gebracht, wo er das Schiff zum Halten zwingen muß, um überhaupt eine Chance zur Erringung des Aktivators zu bekommen."
    Buchanan begann zu toben und mußte von zwei Männern der Besatzung aus dem Saal gebracht werden. Er schrie dem Kapitän und Vouner üble Schimpfworte zu, bis man ihn auf den Gang gezerrt hatte.
    Fredmans kantiges Gesicht blieb unbewegt, bis Buchanan nicht mehr zu hören war.
    „Wer jetzt immer noch glaubt, daß er mir nicht trauen kann, der soll diesen Raum verlassen", forderte er.
    Atemlose Stille trat ein. Niemand bewegte sich. Da stieg Mrs.
    Grey vom Podium herunter und ging zur Tür.
    Fredman sah schweigend hinter ihr her.
    „Sperrt sie in ihre Kabine", befahl er nach einer Weile.
    Vouner war froh darüber, daß der Kapitän jede Meuterei im Keim erstickt hatte. Nun würde alles den
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