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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir
Autoren: Der »Mongole« und wir
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gerade Platz für zwei Autos bietet. Dreihundert, vierhundert Menschen vermögen sie restlos zu verstopfen, als der Streifenwagen in die Frund Street einbog, sah sich die Besatzung einem Block von dreihundert oder vierhundert Männern gegenüber, der sich langsam auf sie zubewegte.
    »Zur Hölle!«, schrie der Sergeant! »Fahr zu!«
    Die Sirene heulte. Die Männer in den ersten Reihen wollten zur Seite, aber die Nachfolgenden drängten sie vorwärts. Der Fahrer bremste scharf.
    »Ich kann die Kerle doch nicht einfach überfahren!«, brüllte er.
    Im Handumdrehen war der Polizeiwagen von Männern eingekeilt, deren Gesichtern man ansah, dass sie genauso ratlos waren wie die Polizisten.
    Nur noch eine zweite Straße führte auf den Platz am Ende der Frund Street, die Gayrow Street. Ein zweiter Streifenwagen nahm etwas später diesen Weg, aber auch er blieb in einem Gewimmel von Männern stecken. Das geschah ungefähr in dem Augenblick, als die Explosion erfolgte.
    ***
    Die Stichflamme des Benzins hüllte den Lastwagen völlig ein, aber an diesem Wagen gab es nichts Brennbares außer den Reifen, und die Dynamitpatrone war mit Vorbedacht so schwach gewählt worden, dass ihre Kraft zwar den Tank zerfetzen und den Wagen anheben, ihn aber nicht ernstlich beschädigen konnte.
    Die Männer im Inneren packte die Panik. Die Explosion warf sie hart gegen die Stahlwände. Die Hitze schlug durch das Metall. Die Vorstellung, bei lebendigem Leibe geröstet zu werden, packte sie mit unwiderstehlicher Macht.
    Sie rafften sich auf, stürzten sich auf die schweren Riegel, die die Tür verschlossen, sodass sie nur von innen zu öffnen war. Sie zerrten die Riegel zurück, sprangen blindlings in die nur noch schwach züngelnden Flammen, rannten aus Leibeskräften… und… Die Maschinenpistole ratterte. Die Männer stolperten, fielen…
    In der Toreinfahrt dröhnte der Motor des Wagens auf. Das schwere Auto schoss über die Straße. Drei Männer liefen nebenher, achteten nicht auf die immer kleiner werdenden Flammen. Sie sprangen in das Innere des Geldtransporters. Die ersten Säcke flogen ins Freie, wurden auf den anderen Wagen geladen. Paul Ryller kam in großen Sprüngen aus seiner Deckung. Er grinste. Seine weißen Zähne funkelten wie ein Raubtiergebiss, und in seinen bösen, schrägstehenden Augen funkelte diabolische Freude.
    ***
    Ich glaube nicht, dass ich genau begriff, was geschehen war, als ich mit Belloggs Cadillac auf den Platz gezischt kam. Ich sah nur, dass ich zu spät gekommen war, um irgendetwas zu verhindern. Ich sah die Riesengestalt Jonny O’Waras. Ich sah Shelley Bane, Hank Argot und Honey Sorley. Und ich sah einen Mann, dem ich nie vorher begegnet war, einen nicht sehr großen, noch relativ jungen Mann mit sehr schwarzem Haar, einem eckigen Gesicht von gelblicher Hautfarbe und blitzenden, schrägstehenden Augen. Ein Mann, der so aussah, wie der Mongole beschrieben wurde.
    Alle trugen, schleiften, schleppten Säcke mit dem Aufdruck Californian Bank aus einem Lastwagen auf einen anderen.
    Ich bremste. Sie rissen die Köpfe hoch.
    Der Mongole ließ den Sack fallen, den er in den Armen hielt. Mit der Geschmeidigkeit einer Pantherkatze warf er sich nach vorn auf die Straße, die Arme vorgeworfen und die Hände ausgestreckt nach einem schwarzen metallischen Gegenstand. Es war O’Waras Maschinenpistole, die er einfach hatte fallen lassen, als er ans Bergen der Geldsäcke ging. Seine Finger umkrallten den Griff.
    Ich schoss durch die Windschutzscheibe. Er bekam beide Kugeln, rollte sich auf den Rücken, rollte sich zurück und schrie, schrie, aber er schrie nicht vor Schmerz, er schrie vor hemmungsloser wahnsinniger Wut.
    Der Rest ist rasch erzählt. Argot und O’Wara ballerten noch ein wenig auf den Cadillac. Sorley und Bane hüteten sich, ihre Schießeisen anzufassen. Sie versuchten zu türmen.
    Der Cadillac bot Deckung genug. Argot nahm schließlich Vernunft an und rief, er wolle sich ergeben. Zu diesem Zeitpunkt aber hatten sich die ersten Cops schon durch die Menge der kleinen Ganoven gezwängt. O’Wara wollte sich auch noch mit ihnen anlegen. Da jagte ich ihm eine Kugel in die Schulter. Er ließ die Kanone fallen, wurde sehr blass und kippte ohnmächtig um.
    ***
    Ich sage Ihnen, das war eine Geschichte für Thomas Frazer. Der dicke Radakteur glänzte vor Wonne und trank mehr Orangensaft denn je. Sogar ein Bild des Mongolen konnte er seinen Lesern zeigen, denn Paul Ryller war nicht tot. Die Ärzte versicherten, dass
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