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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen
Autoren: Jason Dark
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wilden Tänzen und Trommelklang begleiteten.
    Auch hier?
    Wenn ja, hatte ich unter Umständen noch ein wenig Zeit. Denn wenn sie tanzten, töteten sie nicht, dann bereiteten sie erst alles für die dämonische Opfergabe vor.
    Ich durchsuchte den Raum. Kein Gegner lauerte auf mich. Bis auf das Holz war er leer.
    Dann stand ich vor der Tür, unter der dieser widerlich riechende Qualm herkroch.
    Ich sah die feinen Schwaden, die sich im Kellerraum verteilten und träge auf die an der Treppe liegende Tür hinquollen.
    Behutsam zog ich die Tür auf. Wenn sie trotzdem in den Angeln quietschte, wurde dieses Geräusch vom Klang der Trommeln übertönt.
    Ein erster Blick.
    Ich war perplex!
    Befand ich mich im Dschungel? Hinter dieser Tür lag eine völlig andere Landschaft. Ein regelrechter Alptraum. Fremdländische Gewächse. Lianen, die von Baum zu Baum hingen, ineinander verschachteltes und verwachsenes Gebüsch, das eine schier undurchdringliche Wand bildete, eine wuchernde, verfilzte, grüne Mauer.
    Ich schloß die Tür.
    Der Trommelklang hatte sich gesteigert, war lauter geworden, dröhnte in meinen Ohren und ließ die dünnen Trommelfelle vibrieren. Irgendwo mußte es doch einen Weg durch diese grüne Wand geben, verdammt.
    Ich suchte und fand ihn.
    Einen schmalen Pfad, nicht einmal so breit wie ein erwachsener Mensch, schnitt eine Schneise in das Grün.
    Endlich.
    Auf Zehenspitzen setzte ich mich in Bewegung. Vor mir quoll und dampfte es. Grünlicher Nebel, der irgendwie zu dem Trommelklang paßte und dazwischen vernahm ich das harte Stampfen nackter Füße.
    Ich wurde noch vorsichtiger.
    Jeden Moment rechnete ich, aus dem Grün neben mir angegriffen zu werden, – es blieb aber alles ruhig.
    Dann, von einem Augenblick zum anderen, verstummte der Trommelklang. Es wurde still.
    Vor mir sah ich bereits das Ende des Weges und auch etwas schimmern.
    Ein Auge!
    Es befand sich genau dort, wo ein wuchtiger, in den Boden gerammter Totempfahl aufhörte. Von dort oben leuchtete es mir entgegen. Feuerrot, von einer makabren und unheimlichen Faszination.
    Von Ogabe sah ich nichts.
    Ich riskierte es einfach und lief schneller. Meine Schultern streiften die Zweige und Äste des Dschungels, sie klatschten auch in mein Gesicht, klebten nach und ließen sich kaum abziehen.
    Da hörte ich den Schrei.
    Im gleichen Augenblick erreichte ich eine kleine Lichtung und nahm die Eindrücke in Bruchteilen von Sekunden in mich auf.
    Ich sah Ogabe.
    Aber ich sah ihn zu spät, konnte ihn nicht mehr stoppen, denn er warf sich soeben mit stoßbereitem Messer auf den am Boden liegenden und gefesselten Suko…
    ***
    Der Chinese hatte sich voll auf diesen Todesstoß mit dem feurigen Dolch konzentriert. Er sah, wie Ogabe seinen gewaltigen Körper vorwuchtete und paßte genau auf.
    Als die Hand mit der flammenden Klinge nach unten raste, da reagierte er.
    Suko spannte seine Muskeln, soweit es ihm bei dieser Fesselung möglich war, und warf sich zur Seite. Er wuchtete dabei seinen Körper nach rechts, rollte zweimal um die eigene Achse und kam am Rand des Kreises zur Ruhe.
    Der Dolch aber verfehlte ihn.
    Eine feurige Bahn hinter sich lassend, raste er nach unten und fuhr gegen den Beton.
    Ein Wutschrei drang aus Ogabes Kehle. Damit hatte er nicht gerechnet. Er glaubte Suko tot zu sehen, statt dessen knallte er zu Boden.
    Dann war ich da!
    Ein Schritt brachte mich in den magischen Kreis, und ich schlug mit der Dämonenpeitsche zu.
    Die drei Riemen klatschten auf den Rücken des Dämons, bevor der wieder auf die Füße kam.
    Ogabe, alias Awamba, heulte auf.
    Zu einem zweiten, vielleicht entscheidenden Schlag kam ich nicht mehr, denn die Augenpaare griffen mich an. Bisher hatten sie nur zugesehen, jetzt stürzten sie auf mich, und sie zogen feurige Schweife hinter sich her.
    Ich wich nach vorn hin aus, wobei ich auf den Totempfahl zusprang, dagegen prallte und ihn zum Zittern brachte. Die ersten Augen verfehlten mich.
    Sie drehten in der Luft und kamen zum zweitenmal.
    Ich hieb zu.
    Inzwischen hatte ich es gelernt, mit der Peitsche zu treffen. Selbst die pfeilschnellen Augen wurden von den drei Riemen buchstäblich in der Luft zerfetzt.
    Abermals sprühten sie wie Feuerwerkskörper auf: Drei insgesamt hatte ich getroffen. Es gab kleine, lautlose Explosionen, die Augen zersprühten. Gleichzeitig hörte ich die markerschütternden Schreie.
    Ogabe stieß sie aus.
    Ich zählte blitzschnell nach. Elf Augen waren es vorher gewesen.
    Drei hatte ich
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