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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen
Autoren: Jason Dark
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zurücklag und mir viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. [2]
    Mir war klar, was der Hüne wollte. Ich sollte von den Flammen eingekesselt werden, um elendig zu verbrennen.
    Links von mir fuhr die nächste Lohe in den Boden. Da war es mir klar. Dieser Hüne wollte mit mir spielen. Er hatte gar nicht vor, mich sofort zu töten, die Flammen sollten mich umringen, einkesseln und dann verbrennen.
    Schon wallte der Rauch dicht über den Boden, drang mir in die Augen, die anfingen zu tränen.
    Auch hörte ich Glendas Stimme. Sie rief nach mir und brachte sich dadurch selbst in Gefahr.
    Ich hustete und keuchte, stemmte mich auf die Knie und sah das Lodern des Feuers. Die Flammen warfen bizarre, tanzende Schatten, zuckten hin und her, schufen eine geheimnisvolle, aber auch gefährliche Atmosphäre, und über allen stand der hünenhafte Neger mit seinen feurigen Augen, die abermals einen Feuerstrahl abschossen.
    Ich tauchte zur Seite, fiel dort hin, wo sich das Feuer noch nicht ausgebreitet hatte – und hatte unwahrscheinliches Glück.
    Meine Finger umklammerten etwas Hartes.
    Keinen Ast oder Zweig, sondern die Dämonenpeitsche!
    Mein Herz machte einen regelrechten Freudenhüpfer. Etwas Besseres hätte mir gar nicht passieren können. Nach dem Pech und den Auseinandersetzungen der letzten Minuten nun dieses Glück.
    Es war, als strömte durch diesen Fund frische Energie in meinen Körper.
    Der Brand hatte sich nicht weiter ausgebreitet. Er schwelte mehr.
    Ich sah zwar die dicken Rauchwolken, dunkelgraue Schwaden, die über den Boden krochen, aber die meisten Flammen waren erstickt.
    Ich huschte auf einen Grabstein zu und fand dahinter Deckung.
    Eine kurze Pause tat mir gut, denn ich wußte im Augenblick nicht, wo mein Gegner steckte.
    Dann sah ich seinen Schatten.
    Er wischte durch die dicken Rauchschwaden. Auch die Richtung, in die er sich bewegte, konnte ich ausmachen.
    Auf das Haus zu.
    Und dort war Glenda.
    Mein Magen verkrampfte sich, als ich daran dachte. Nichts mehr hielt mich hinter dem Grabstein, ich wollte und mußte diesem Hünen auf den Fersen bleiben.
    Da hörte ich schon den Schrei.
    Ich legte noch mehr zu, stolperte, raffte mich hoch, hetzte weiter, taumelte durch den verdammten Qualm und sah schließlich die Hausnummer, aber nicht die Tür.
    Die war weiter links.
    Dann tauchte ich in den Hausflur, in den mittlerweile die ersten Schwaden zogen, ich ansonsten jedoch eine gute Sicht besaß.
    Wo steckte der Hüne?
    Auf Zehenspitzen ging ich weiter. Auch von Glenda hörte ich nichts. Hatte der Schwarze sie etwa…?
    Um Himmels willen, daran durfte ich nicht denken.
    Ein Knall. Das Splittern und Krachen von Holz. Danach ein Schrei, und ich rannte vor.
    Plötzlich sah ich, was geschehen war. Glenda hatte sich neben dem Eingang hinter einer Tür verkrochen. Die hatte der Hüne eingetreten und war im Begriff, in das Zimmer einzudringen.
    »Stehenbleiben!« schrie ich.
    Das untote Geschöpf zuckte zusammen, als es meine Stimme vernahm. Dann drehte es sich langsam um. Vergessen war Glenda, und nichts anderes war meine Absicht gewesen.
    Ich wußte, daß die feurigen Augen ihre Flammen speien würden und stellte mich darauf ein.
    Mein Schlag traf ihn in der halben Drehung. Die drei schwarzmagischen Riemen klatschten gegen seine Schulter und wickelten sich um seinen Arm.
    Das wirkte.
    Der Hüne riß sein Maul auf, er spürte die Kraft der Magie, die stärker war als seine, und er wankte. Er taumelte in das Zimmer hinein, und ich sah, wie sein Arm brüchig und hölzern wurde, bevor er langsam zerfiel.
    Noch einmal schlug ich zu.
    Diesmal traf ich sein Gesicht. Der Schlag hob ihn fast hoch. Das Gesicht verzerrte sich, die Flammen in den Augen verlöschten, als hätte jemand Wasser hineingekippt.
    Hatte ich ihn besiegt?
    Noch war ich mir nicht sicher. Der untote Koloß stand breitbeinig vor mir. Risse durchzogen plötzlich seinen Schädel, die sich verbreiteten und zu regelrechten kleinen Spalten wurden, aus denen grünlicher Brodem quoll.
    Der Hüne verging.
    Zum zweitenmal in seinem Leben. Er hatte bisher nur ein Leben als Untoter geführt. Er schwankte von einer Seite zur anderen. Jeden Augenblick sah es aus, als würde er kippen, doch er fing sich immer wieder. Dann jedoch war es soweit. Er bekam das Übergewicht und prallte schwer zu Boden, der unter dem immensen Gewicht erzitterte.
    Still blieb der Koloß liegen. Über ihn hinweg schaute ich Glenda Perkins an.
    Sie hatte sich gegen die Wand gepreßt, die Hände halb vor
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