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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinter den Waffensystemen zu stehen, die unsere Nation schützen. Körperlich und geistig! Noch ein Wort, und ich lasse ein Disziplinarverfahren gegen Sie einleiten!«
    Haskins wandte sich wortlos ab. Er wußte, daß sein Vorgesetzter am längeren Hebel saß.
    Bei der nächsten Gelegenheit quittiere ich den Dienst, dachte Haskins. Dann sah er wieder auf den Schirm des Radar-Tasters.
    Der zeigte gestochen scharf den Blitz, den das UFO erzeugte. Es flog mit jetzt unveränderter Geschwindigkeit in Richtung des Llano Estacado.
    ***
    Nicole Duval schloß die Augen sekundenlang. Erleichterung überfiel sie, als Raffael Bois sich vorsichtig auf die Ellbogen stützte, ein paarmal den Kopf schüttelte, als wolle er etwas von sich abwerfen, und dann die Beine über die Bettkante schwang.
    »Raffael…« murmelte sie. Der alte Diener griff sich mit einer Hand in den schmerzenden Nacken. »Oh«, stöhnte er und verzog das Gesicht. Dann erst schien er Nicole wahrzunehmen, die neben seinem Bett auf einem Stuhl hockte.
    »Haben Sie mich hier hineinverfrachtet?«
    »Auf dem Boden liegen lassen konnte ich Sie nicht gut«, ging Nicole über ihre Leistung hinweg, den Diener aus der kleinen Bibliothek durch das halbe Château in seine Räumlichkeiten geschleppt zu haben. Bevor er fragen konnte, informierte sie ihn schon von sich aus: »Etwa sieben Stunden waren Sie bewußtlos und nicht wachzubekommen, und ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, Sie noch einmal unter den Lebenden zu sehen, weil Ihr Zustand von Stunde zu Stunde schlechter wurde. Und ein Arzt ist ja nicht zu bekommen!«
    Raffael nickte langsam. Er entsann sich an die Apathie-Strahlung, die jeden Menschen außer ein paar Immunen zu dahinvegetierenden Wesen machte, die auf keine äußeren Reize mehr ansprachen und nicht einmal daran dachten, sich mit Nahrung zu versorgen. Unbeschreibliches Elend hatte sich ausgebreitet und dehnte sich immer noch weiter aus.
    »Ich habe eine Dummheit gemacht, nicht wahr?« murmelte er. »Was war mit dem Professor? Warum schlug er mich nieder?«
    Raffael hatte die Tür der kleinen Bibliothek geöffnet, um zu fragen, ob Zamorra oder seine Sekretärin seiner Dienste bedurften. Zamorra hatte ihn mit einem wahren Panthersatz angesprungen, ihm mit einem Handkantenschlag niedergestreckt und… danach wußte Raffael nichts mehr.
    »Raffael, kam Ihnen Zamorra nicht auch anders vor als früher?« fragte Nicole langsam und sah den alten Diener, der aus Zamorras Château Montagne nicht mehr fortzudenken war, prüfend an. Dem wurde unter ihrem Blick unbehaglich, obgleich es dafür keinen Grund gab.
    »Wenn mir die Bemerkung gestattet ist, so kam er mir härter und… nun, weniger menschlich vor als früher«, formulierte Raffael sein Urteil.
    Nicole warf den Kopf in den Nacken, daß die Haare flogen, und lachte bitter auf. »Damit haben Sie den Nagel getroffen, Raffael… er war nämlich kein Mensch. Man hat uns einen Doppelgänger untergeschoben und ihm nicht nur Zamorras Erinnerungsvermögen verpaßt, sondern auch einen Teil seiner Fähigkeiten… und das da!«
    Raffael sah, was sie in die Hände nahm!
    Das Amulett des Leonardo de Montagne, das über nicht unerhebliche magische Kräfte verfügte und dessen gesamtes Repertoire an Fähigkeiten und Möglichkeiten noch bei weitem nicht ausgeschöpft war. In der Mitte der Drudenfuß, das Pentagramm, das von einem Ring mit den zwölf Tierkreiszeichen umgeben wurde und den ein Silberband mit seltsamen Hieroglyphen umgab, die nie ein Mensch zu entziffern vermocht hatte.
    Nicole hielt das Amulett in den Händen - und zerbrach es!
    Beide, Nicole wie Raffael, waren überrascht, wie leicht sich das bisher als unzerstörbar geltende Amulett zerbrechen ließ. In drei Teile fiel es auseinander und ließ dabei silbrigen Staub zu Boden fallen.
    »Das zur Technik des anderen, die uns diesen Doppelgänger mit seinem Amulett-Doppel auf den Hals geschickt haben. Warum, weiß ich nicht, und auch nicht, wo sich der richtige Zamorra befindet, aber auf jeden Fall muß er sich in der Gewalt dieser Unheimlichen befinden.«
    Raffael wußte, wen sie mit den anderen meinte. Jene unfaßbaren Vampire, die mit diskusförmigen Raumschiffen aus einer fremden Dimension hervorgebrochen waren und aus einer Reihe von Städten heraus für die Apathie-Strahlung gesorgt hatten, die sich in konzentrischer Ausdehnung kreisförmig über einige tausend Quadratkilometer Fläche ausgebreitet hatte und sich immer noch weiter ausdehnte. Es war
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