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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sergeant Pott… ich fordere Sie auf, als Zeugen über den Wortlaut des von Captain Pernells von sich gegebenen Satzes zur Verfügung zu stehen.«
    »Ja, Sir…« kam das doppelte Echo.
    Jetzt schwang Haskins mit dem Drehsitz herum, verzichtete darauf, sich zu erheben und hob nur leicht den Kopf, um seinem Captain ins Gesicht sehen zu können. »Captain, ich bitte Sie, der Dienstordnung Genüge zu tun und mir einen Bewegungsspielraum von eineinhalb Metern zu geben, um alle Instrumente unter Kontrolle halten zu können. Paragraph drei der Durchführungsvorschriften für den Radar-Überwachungsraum der Bodenleitstelle Houston…«
    Im nächsten Moment schwang er schon wieder herum und hatte seine Schirme unter Beobachtung.
    Pernell kochte. Mit seinem Hinweis auf die Dienstvorschrift hatte ihm Haskins für Augenblicke den Wind aus den Segeln genommen, weil eben diese Dienstvorschrift dem Lieutenant tatsächlich einen Bewegungsspielraum von eineinhalb Metern gewährte. Und in diesem Raum befand sich der Captain!
    Er trat drei Schritte zurück.
    »Haskins, ich erwarte Ihre Meldung!«
    Eiskalt hatte seine Stimme geklungen. Zwei Sergeants, deren Sympathien eindeutig dem Lieutenant galten und die bereit waren, über jedes gefallene Wort ihre Zeugenaussage vor dem Disziplinarausschuß zu machen, spitzten die Ohren. Schaffte es Haskins, dem unbeliebten Captain Paroli zu bieten?
    »Captain, das UFO ist am Rand des Llano Estacado zwischen den Sacramento Mountains und Carlsbad gelandet. Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie diese Tatsache über Ihren Kontrollschirm verfolgen konnten, weil ich mir erlaubte, zu Ihrer gefälligen Informierung die Aufnahme der Radartaster auf Ihren Schirm zu überspielen!«
    Das war eine unüberhörbare Spitze, und der Captain fuhr voll darauf ab, weil auch die beiden Sergeants spätestens in diesem Moment bemerkt haben mußten, daß ihr Captain geschlafen hatte. Doch Pernell war nicht in der Lage, einen Fehler einzugestehen. Sein Stolz ließ das nicht zu.
    »Lieutenant, mir gefällt Ihr Ton nicht«, zischte er.
    Haskins wandte ihm immer noch den Rücken zu, als er kühl erwiderte: »Und mir gefällt Ihrer auch nicht, Sir, weil er den Dienstvorschriften widerspricht…«
    Meine Güte, dachte er dabei, warum gibt der Trottel nicht nach? Muß es auf die Spitze kommen?
    Da stand Pernell schon wieder hinter ihm. Seine Hand lag auf Haskins Schulter, und neben dessen Ohr tönte es: »Stehen Sie auf, Lieutenant!«
    Der tat ihm den Gefallen nicht. In diesem Moment war Pernell zu weit gegangen.
    Die beiden Sergeants konnten nur noch staunen, als das Unfaßbare geschah.
    Haskins Finger brachte den Kippschalter der Sprechanlage in die On-Position.
    »Radar-Überwachungsraum, Lieutenant Haskins. Wache zu mir!«
    Pernell zuckte zurück wie von einer Klapperschlange gebissen. »Haskins, sind Sie verrückt?«
    Jetzt stand Haskins auf, wandte sich halb zu Pernell und behielt dabei doch den Radarschirm im Auge.
    »Ich bin nicht verrückt geworden, Sir, aber…«
    Da flog die Tür auf. Zwei Männer traten ein. Haskins hob die Hand. Er deutete auf Pernell. »Festnehmen!«
    Ratlos sahen die beiden Männer der Wachmannschaft erst Haskins und dann den Captain an. Doch Haskins zögerte nicht. Er sah, daß Pott im Augenblick nichts zu tun hatte.
    »Pott, übernehmen Sie kurzfristig meinen Platz!«
    Der Sergeant flog förmlich heran und übernahm die Kontrolle über die Instrumente und Schirme Haskins’. Pernell knurrte erregt. »Haskins, was fällt Ihnen ein? Sie…«
    Er kam nicht zum Ende. Haskins lächelte kalt.
    »Captain Pernell, ich lasse Sie unter dem Verdacht der Fremdspionage und Sabotage festnehmen, da Sie mit Ihrem Verhalten meine Arbeit am Überwachungsschirm behindern. Sie haben vorhin selbst richtig erwähnt, daß der Einflug des UFO und die Vernichtung des Jägers ein Angriff auf unsere Nation ist. Was tun Sie, um diesem Angriff zu begegnen? Sie lassen es von unserer Leitstelle aus weiter beobachten, sonst nichts. Und Sie tun alles, um die Beobachtungen, die ich durchführe, zu behindern. Sie kennen die Notstandsverordnungen. Sie finden im Moment eines Angriffs auf unsere Nation Anwendung. Sie sind verhaftet, Captain. Geben Sie mir Ihre Dienstwaffe.«
    »Ich denke nicht daran«, keuchte Pernell.
    »Entwaffnen«, befahl der Lieutenant.
    »Sie sind verrückt!« schrie Pernell. Er wandte sich an die beiden Soldaten: »Den müssen Sie festnehmen!«
    Einer der Männer griff blitzschnell zu und zog die
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