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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen
Autoren: Unbekannt
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Neuigkeiten.
    Der Arkonide berichtete, daß unter den Posbis heftige Kämpfe tobten. Über den Ortungssatelliten Maso VI liefen ständig Berichte ein, die alle mehr oder weniger den gleichen Wortlaut besaßen. Im interkosmischen Leerraum explodierte eine Posbistation nach der anderen. Weitere Stationen waren derartig zerstört, daß man sie nur als Wracks bezeichnen konnte. Weiterhin wurde festgestellt, daß die Fragmentschiffe sich untereinander fürchterliche Raumschlachten lieferten. Fast schien es, als würden die Roboter sich gegenseitig ausrotten.
    Atlan verwies auf den Bericht des Kommandanten der UPSALA.
    Semajin hätte mehrere Infrarotaufnahmen des Posbiplaneten Frago vorgewiesen, aus denen eindeutig hervorging, daß die Posbis in zwei Parteien aufgespalten waren, die sich mit allen Mitteln bekämpften. Zwei Besatzungsmitglieder der UPSALA waren mit einer Space-Jet auf Frago gelandet. Nach ihren Aussagen zu schließen, schien eine Gruppe von Robotern auf Feindseligkeiten gegenüber Terraner zu verzichten.
    Rhodan schob den Bericht über den Tisch und blickte auf. Van Moders, der ihn die ganze Zeit über schweigend beobachtet hatte, pochte mit den Fingern auf die Blätter.
    „Das ist der Beginn eines Chaos", sagte er. „Früher oder später werden alle Posbis von diesem Vernichtungswahn überfallen werden. Offensichtlich wird diese Reaktion durch die Ausschaltung des Haßrelais verursacht."
    „Ich höre den Vorwurf in Ihrer Stimme", sagte Rhodan ruhig. „Er kommt jedoch zu spät, mein Freund. Niemand von uns, auch Sie nicht, konnte ahnen, welche Folgen unsere Aktion auf der Hundertsonnenwelt haben würde."
    „Gewiß nicht", gab Van Moders zu. „Offensichtlich ist die von uns schon immer beobachtete Zwiespältigkeit der Posbis jetzt offen ausgebrochen. Ein Teil der Roboter wird von dem Plasma, der andere von den riesigen Schaltgehirnen beherrscht. Beide Einrichtungen scheinen gleich starken Einfluß auf die Millionenheere der Roboter zu besitzen. Was wir jetzt erleben, ist der Anfang einer gigantischen Auseinandersetzung."
    Rhodan stand auf. Er konnte Atlan für dessen selbständiges Handeln keinen Vorwurf machen - im Gegenteil, er konnte froh sein, daß er so rechtzeitig von der neuen Lage erfahren hatte.
    Jetzt erschien das Drängen des Plasmas verständlicher.
    Offensichtlich geschahen auch auf der Hundertsonnenwelt Dinge, die niemand vorhergesehen hatte.
    Auf dem Kontrollschirm der Raumortung war das Fragmentschiff als heller Fleck zu erkennen. Dort verharrte es in seiner Warteposition, eine ständige Aufforderung an die Terraner, an Bord zu kommen.
    Wäre der Kommandant des riesigen Schiffes menschlich gewesen, er wäre bereits ungeduldig geworden. Das Plasma jedoch verharrte unbewegt im System von Taphors Planet. Wie ein Hund, der nicht von der Seite seines Herrn weicht, blieb das Fragmentschiff in der Nähe. Unaufdringlich, aber stets so dicht an dem terranischen Verband, daß man seine Anwesenheit nicht vergessen konnte.
    John Marshall, der Chef der Mutanten, trat neben Rhodan und schaute in dieselbe Richtung. Marshall war ein ruhiger Mann, der für seine sachlichen Entscheidungen bekannt war. In seiner Gegenwart hatte man stets das Gefühl, daß Marshall ein einsamer Mann war; seine Ruhe ließ ihn manchmal traurig wirken.
    „Wie oft hast du dir das Schiff nun schon betrachtet?" piepste Gucky aus dem Hintergrund. Der Mausbiber hatte sich den bequemsten Platz ausgesucht, der innerhalb der Kommandozentrale für ihn auf zutreiben war: Claudrins Pilotensitz.
    Der Epsalgeborene hielt sich in diesem Augenblick in seiner kleinen Kabine auf.
    Obwohl Gucky seine Frage an Marshall gerichtet hatte, wußte jeder, der sie gehört hatte, daß sie eigentlich Rhodan galt. Der Ilt litt unter der Untätigkeit, zu der die Besatzung der THEODERICH in den letzten Tagen verurteilt war, mehr als jeder andere an Bord.
    Er ließ keine Gelegenheit ungenutzt, um seine Langeweile zu demonstrieren.
    „Du hast recht, Kleiner", sagte Rhodan. „Wir haben jetzt lange genug gewartet."
    Gucky richtete sich erwartungsvoll von seinem Platz auf. Seine kurzen Beinchen suchten vergeblich auf dem Boden nach Halt, obwohl auch Claudrin nicht gerade ein sehr großer Mann war.
    „Endlich geht es los", rief Gucky mit seiner hellen Stimme. „Ich habe schon angefangen Wurzeln zu schlagen."
    „Wollen Sie tatsächlich den Flug zur Hundertsonnenwelt wagen, Chef?" fragte Marshall. „Ich würde sagen, daß dies unter den gegenwärtigen
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