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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen
Autoren: Unbekannt
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bereits in den Anfängen den sicheren Tod bedeutet. „Die UPSALA ruft noch immer", bemerkte Kedrick. „Sie werden annehmen, daß uns etwas zugestoßen ist, da wir nicht antworten." Selbst an den Rändern des Daches hatte sich die Anzahl der Posbis vermehrt. Kedrick sah einige der Maschinen den Halt verlieren und in die Tiefe stürzen. „Es werden immer mehr", rief Pyhahn verzweifelt. „Sie werden bald das ganze Dach einnehmen." Früher oder später, das zeichnete sich bereits ab, würde das Dach einstürzen und das Kleinstraumschiff unter seinen Trümmern begraben. „Ellis", begann Pyhahn von neuem, „wir müssen etwas unternehmen." Kedrick dachte einen Moment daran, durch die kuppelförmigen Eingänge in das Innere des Gebäudes zu gelangen, um an einer anderen Stelle - naher an der Jet - wieder herauszukommen. Dieser Plan scheiterte jedoch an den Posbis, die noch immer aus den Öffnungen kletterten.
    „Ich glaube", sagte Kedrick mutlos, „wir sitzen in der Patsche, Leutnant!"
    „Natürlich", fauchte Pyhahn. „Jetzt hilft Ihnen diese Spezialausbildung auch nicht weiter." Hätte Pyhahn die Möglichkeit gehabt, das Gesicht seines Begleiters zu sehen, hätte er zu seinem Erstaunen festgestellt, daß Kedrick lächelte. Doch der Offizier hörte nur ein undeutbares Brummen in seinem Helmlautsprecher. Kedrick bewegte sich langsam auf den rückwärtigen Teil des Daches zu. Als er kurz vor dem Rand stehenblieb, folgte ihm Pyhahn widerwillig. „Wir kommen ständig weiter von der Jet ab", sagte der Leutnant. „Was wollen Sie hier?"
    Vorsichtig ging Kedrick bis zum Rand weiter. Er leuchtete sorgfältig alles mit dem Scheinwerfer ab, dann trat er dicht an den Abgrund.
    „Wie tief dort unten mag die eigentliche Oberfläche Fragos sein?"
    erkundigte er sich. „Ich bin nicht der Architekt dieses seltsamen Gebäudes", verkündete Pyhahn sarkastisch. „Da das Licht Ihres Scheinwerfers jedoch kaum etwas beleuchtet, würde ich sagen, daß wir ein ganzes Stück zu weit oben sind, um zu springen."
    Kedrick drehte sich um, gleich darauf hörte Pyhahn seine Stimme seltsam verändert in seinem Helm aufklingen: „Wenn wir nicht springen, wird man uns dazu zwingen, Leutnant."
    Noch bevor Pyhahn sich ebenfalls umgewandt hatte, wußte er, daß ihre Lage sich verschlechtert hatte. Als jedoch sein Blick wieder auf das Dach fiel, hielt er unwillkürlich den Atem an.
    Was er sah, hätte auch einen Mann mit stärkeren Nerven erschüttert: Die Roboter hatten zu kämpfen aufgehört. Aber sie waren zum Teil noch immer auf dem Dach.
    In geschlossener Front bewegten sie sich auf die beiden Männer zu. Pyhahns Augen suchten verzweifelt nach einer Lücke in dieser Kette des Unheils. Sein Verstand sagte ihm, daß es diese Lücke nicht gab, aber er klammerte sich mit aller Unvernunft menschlichen Gefühls an diese Hoffnung. Wenn Kedrick und Pyhahn einen Schritt zurücktraten, würden sie zerschmettert auf Fragos harter Oberfläche aufprallen. Taten sie diesen Schritt nicht, war ihnen auch der Tod beschieden. Allerdings erst eine halbe Minute später...
     
    *
     
    Semajins Knöchel, die den oberen Rand von Ifflands Sessel umklammerten, waren weiß. Der Kommandant beugte sich über den Funker. „Haben Sie alle möglichen Fehlerquellen untersucht?" fragte er. „Zweimal, Sir!" erwiderte Iffland. In seiner Stimme hatte ein sanfter Verweis gelegen. Er wollte Semajin klarmachen, daß das Funkgerät in Ordnung war. Die Tatsache, daß keine Verbindung mit den beiden Männern auf Frago zustande kam, lag einfach daran, daß Kedrick und Pyhahn nicht in die Jet zurück konnten. „Untersuchen Sie das Gerät noch einmal", ordnete Semajin an. Iffland gehorchte mit jenem Widerwillen, den Untergebene zeigen, wenn sie Befehle erhalten, die sie als sinnlos erachten. Trotzdem führte er die Anweisung aus. Mit geübten Griffen ging er alle Kontrollen durch. Schließlich lehnte er sich zurück. „Alles in Ordnung, Sir", sagte er.
    Semajin wandte sich wortlos ab und kehrte in die Zentrale zurück.
    Es waren noch sechs Minuten von jener Frist geblieben, die Semajin den beiden Männern eingeräumt hatte. Aber noch während der Major dies dachte, verstrichen weitere Sekunden.
     
    *
     
    Ellis Kedrick hob seine Waffe und sagte nüchtern: „Wir müssen versuchen, uns eine Lücke zu schießen."
    „Das sind zuviel", stöhnte Pyhahn. „Hinter der ersten Kette sind genügend, um jede Öffnung sofort zu schließen."
    Trotzdem folgte er Kedricks Beispiel. Bevor jedoch
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