Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0145 - Turm der toten Seelen

0145 - Turm der toten Seelen

Titel: 0145 - Turm der toten Seelen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
raste gejagt davon.
    Nicole bemühte sich um Krupa.
    Sie half ihm auf die Beine. Er massierte hustend seinen schmerzenden Hals. Sein Gesicht war verzerrt. Er dankte Zamorra für die Rettung und betrachtete das Amulett in dessen Hand. Dann sagte er krächzend: »Heute nacht - bei Vollmond - schicken wir sie endlich in die Hölle!«
    Zamorra nickte. Er glaubte daran, daß es ihnen gelingen würde.
    ***
    Es hätte sich nicht besser fügen können. Als Inspektor Rees den Leuchtturm betrat, war er Zamorra und Krupa in höchstem Maße willkommen. Die beiden ließen ihn nicht zu Wort kommen. Er mußte sich wohl oder übel anhören, was sie ihm zu berichten hatten. Als er vernahm, daß von den zehn Personen nur noch vier übrig waren, begann er mit einemmal umzudenken. Es fiel ihm nicht leicht, Hannah Salem für all diese Dinge verantwortlich zu machen. Vor allem deshalb nicht, weil er nicht wußte, wie er das in seinem nüchternen Polizeibericht unterbringen sollte. Doch je länger er den beiden Männern zuhörte, desto mehr begriff er, daß er sich zutiefst blamiert hätte, wenn er Krupa oder Professor Zamorra des mehrfachen Mordes an ihren Freunden beschuldigt hätte.
    Als die Männer ihre Ausführungen schließlich auch noch dadurch bewiesen, daß sie dem Inspektor Hannahs verlassenes Versteck zeigten, zerstreuten sich seine letzten Zweifel.
    Sergeant Wagner wurde von ihm mit einigen Männern in den Turm befohlen. Man trug die Leichen von Hignett und Mondy zum Polizeiboot hinunter. Dann holten sie Billy Green Hawks aus seinem Zimmer. Der einstmals vernünftige Mann bedachte alle mit einem stupiden Grinsen. Er begriff nicht, was mit ihm passierte. Und es war ihm alles gleichgültig.
    Nicole wollte bleiben.
    Aber Zamorra schüttelte energisch den Kopf.
    »Kommt nicht in Frage, Chérie. Du fährst mit dem Inspektor.«
    »Mein Platz ist an deiner Seite«, sagte Nicole fest. »Laß mich bei dir bleiben! Ich würde drüben im Dorf vor Angst um dich umkommen.«
    »Was in dieser Nacht auf uns zukommt, Chérie, müssen Krupa und ich allein durchstehen. Ich sag’s nicht gern, aber du wärst eine Belastung für uns beide.«
    Nicole Duval fügte sich schließlich in ihr Schicksal und begab sich an Bord des Polizeibootes.
    Rees drückte Krupa und Zamorra fest die Hand und wünschte ihnen viel Glück.
    »Können wir gebrauchen«, erwiderte Roy Krupa.
    »Also dann!« knurrte Al Rees und sprang als letzter an Bord des Polizeibootes.
    »Inspektor!« rief Zamorra in den Nebel.
    »Ja, Professor?«
    »Passen Sie gut auf Nicole auf!«
    »Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Denken Sie an uns, wenn der Vollmond aufgeht!«
    »Dann werden wir Ihnen beiden die Daumen drücken!« rief der Inspektor zurück. Der Motor des Polizeibootes brummte auf. Das Schiff legte ab. Kurze Zeit war es noch wie ein Schemen im Nebel zu erkennen, dann war es nur noch zu hören, und schließlich verschluckte die trübe Nebelwand auch das Motorengeräusch.
    Krupa wandte sich seufzend um.
    »Jetzt sind wir allein.«
    »Stimmt nicht«, gab Zamorra zurück. »Hannah Salem ist auch noch da.«
    ***
    Es sollte eine regelrechte Hinrichtung werden. Die Idee dazu stammte von Roy. Sie trafen ihre Vorbereitungen. Roy Krupa holte eine der an der Wand hängenden Armbrüste, legte sie auf den Tisch und legte einen geweihten Bolzen daneben.
    »Kannst du damit umgehen?« fragte er Zamorra.
    »Jà.«
    »Du wirst auf Hannah Salerns Bild schießen!« sagte Roy Krupa ernst.
    »Entfernung?«
    »Drei Meter.«
    »Und was machst du?«
    »Ich werde die echte Hannah Salem festhalten«, sagte Krupa mit vor Nervosität bebender Stimme. »Es genügt nicht, bis Vollmond zu warten, vor das Bild hinzutreten und Hannah auf dem Gemälde diesen Bolzen ins Herz zu jagen. Sie muß zu diesem Zeitpunkt Kontakt mit einem Menschen haben. Ich werde sie zwingen, mich anzugreifen. Und wenn sie das tut, wenn sie mich attackiert, werde ich sie umklammern und nicht loslassen, ehe du den tödlichen Schuß abgegeben hast.«
    Zamorra nickte. »Du bekommst mein Amulett, dann kannst du sie packen.«
    »Aber ich werde sie nicht lange festhalten können. Sie wird sich zur Wehr setzen. Du mußt deinen Schuß so schnell wie möglich anbringen.«
    Zamorra legte dem Freund eine Hand auf die Schulter.
    »Dein Part ist wesentlich schlimmer als der meine. Wollen wir nicht tauschen?«
    Roy Krupa schüttelte den Kopf.
    »Ich bin bestimmt nur halb so gut mit der Armbrust wie du, Zamorra.«
    Der Professor seufzte.
    »Das hat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher