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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster
Autoren: Heinz Werner Höber
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Doppeldecker an der nächsten Kreuzung in die rechte Seitenstraße hineingesteuert. Ein paar Häuser weiter hielt er an, betätigte einen Knopf, und schon senkte sich die hintere Tür, um die Abfahrtsrampe für den Streifenwagen zu bilden.
    Der Kollege sprang heraus und lief nach hinten. Er blieb nicht neben dem Doppeldecker stehen, sondern lief im Laufschritt weiter auf die Kreuzung zu. Auch so einen Einsatz lernt man auf den FBI-Akademien.
    Der Streifenwagen rollte die Abfahrtsrampe herunter. In langsamer Geschwindigkeit holte er den rennenden Kollegen ein. Ein anderer hielt die Tür auf und eine Hand hinaus. Es klappte wie auf der Akademie. Der laufende Kollege kam herein, Phil trat das Gaspedal durch, die Tür schlug zu und schon riß Phil den Wagen an der Kreuzung in die Kurve.
    »Da vorn sind sie«, sagte einer.
    Phil nickte mit einem Gesicht, das hart war wie aus Marmor.
    ***
    »Los, Boys, macht ihn fertig!« sagte Eddy. »Jagt ihm die Magazine in seinen verdammten Schnüfflerschädel!«
    Ich lag wie gelähmt von dem Schlag, den ich auf die rechte Schulter bekommen hatte. Nichts, aber auch gar nichts hätte die Gangster jetzt noch davon abhalten können, mich zu ermorden, wenn — ja, wenn Phil, mein Freund Phil nicht gewesen wäre.
    Er sagte fast dasselbe wie Eddy, nämlich:
    »Los, Boys, macht sie fertig!«
    Ich traute meinen Ohren kaum. Aber es war kein Traum, es war schöne, bildschöne Wirklichkeit.
    In meinem Rücken hörte ich Ächzen und das Geräusch von Faustschlägen. Ich sah, wie Eddy über mich hinweg zur Tür blickte und zusammenfuhr. Dann drehte er sich um und lief auf den Berg der aufgestapelten Getreidesäcke zu. Aber bevor er ihn erreicht hatte, war Phil bei ihm.
    An der rechten Schulter riß er Eddy herum. Und dann landete Phil einen Haken, der einen kleinen Ochsen umgeworfen hätte. Eddy krachte rückwärts in die Säcke, Staub wirbelte auf, und im gleichen Augenblick sagte einer der Kollegen hinter mir:
    »Okay, das wäre erledigt.«
    Ich rappelte mich stöhnend auf. Mein rechter Arm hing wie leblos an meinem Körper. Die beiden Figuren, die mir mit ihren Tommy Guns zu schaffen gemacht hatten, standen mit hängenden Köpfen und einigen Beulen zwischen meinen Kollegen. Eddy bekam von Phil Handschellen, noch bevor er wieder zu sich gekommen war. Ich gab Phil die Hand und wollte etwas sagen, aber Phil winkte lachend ab.
    »Schon gut, Jerry! Beim nächsten Mal holst du mich raus, okay?«
    Was sollte man unter Freunden da noch sagen?
    ***
    In dieser Nacht kamen wir nicht zur Ruhe. Der Fall war so weit gediehen, daß eine Unterbrechung von wenigen Stunden anderen Gangstern nur die Chance bringen würde, sich vielleicht noch in letzter Minute in Sicherheit zu bringen.
    Wir verhörten Eddy.
    Zuerst war er bockbeinig. Er wußte von nichts, konnte sich an nichts erinnern und überhaupt war er unschuldig wie ein neugeborenes Baby. Aber inzwischen hatte in Manhattan die Technik gespielt und zwar für uns. Über die Rundsprechanlage war an sämtliche Reviere und Polizeiposten der Stadtpolizei die dringende FBI-Anfrage ergangen, ob jemandem bekannt sei, wo der berüchtigte Gewohnheitsverbrecher Eddy wohne. Diese Anfrage war um halb eins hinausgegangen. Kurz nach eins meldete sich ein Sergeant des 82. Reviers, Eddy wohne in seinem Bezirk.
    Wir setzten uns in den Jaguar, holten den Sergeanten ab, und dieser zeigte uns Eddys Bude. Wir veranstalteten eine rasche Durchsuchung. Unter der Matratze fanden wir sechzehn Armbanduhren, zwei Dutzend Ringe und ein paar Halsbänder. Ein Blick in die entsprechende Liste belehrte uns, daß es sich um die Beute eines Einbruchs handeln müsse, der vier Tage zuvor bei einem kleinen Juweliergeschäft gemacht worden war.
    »Sieht so aus«, brummte ich, »als hätte Eddy mit dem Falschgeld nichts zu tun. Was wollte er dann aber von Maice?«
    Phil zuckte die Achseln. Wir fuhren zurück ins Districtsgebäude und legten Eddy seinen Schatz vor. Er gab es auf und gestand den Einbruch. Er habe ihn zusammen mit den beiden Ganoven ausgefühi't, die mich mit ihren Maschinenpistolen in Schach gehalten hatten.
    Wir fühlten ihm auf den Zahn wegen des Falschgeldes. Er wußte von nichts, und er sagte es so ehrlich bestürzt, daß wir es ihm glaubten.
    Eddy sagte aus, daß er Jim Maice in Jeffs Kneipe kennengelernt hätte. Maive wäre dort Stammgast gewesen. Er hätte sich dort auch oft mit anderen Männern getroffen, die Eddy aber nicht gekannt haben wollte. Maice hätte gelegentlich auch
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