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0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

0145 - Falschgeld, Gift und Gangster

Titel: 0145 - Falschgeld, Gift und Gangster
Autoren: Heinz Werner Höber
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zu spät kommt!«
    »Danke«, sagte Phil. »Und danach bring bitte diesen Ring hinauf ins Labor! Ich wette, daß er unter der großen Platte hier eine kleine Ampulle mit Zyankali enthält. Wo ist der Doppeldecker?«
    »Steht da schon!« erwiderte der Kollege aus der Fahrbereitschaft, während er verdutzt den Ring nahm.
    »Los, kommt!« sagte Phil und lief auf jenes Fahrzeug zu, das bei uns den Namen Doppeldecker führt.
    Es handelte sich um einen geschlossenen Lastwagen, dessen Kasten sein besonderes Geheimnis barg. Die hintere Tür war so gebaut, daß sie eine Art Anfahrtsrampe zur eigentlichen Ladefläche bildete. Im Kasten selbst befand sich ein mit allen Schikanen ausgerüsteter Streifenwagen mit Panzerglas, gepanzerten Türen, eingebauten Ständern für Maschinenpistolen — kurz gesagt: eine rollende Festung für Blitzeinsätze. Ihr Vorteil war, daß man sie in dem allseits geschlossenen Lastwagen jederzeit völlig unauffällig irgendwo hinbringen konnte.
    Phil bestimmte, daß sich zwei Kollegen ins Innere des Streifenwagens setzen und der andere am Steuer des Lastwagens Platz nehmen sollte. Er selbst wollte den Beifahrer im Lastwagen spielen.
    Seit ihrer Ankunft im Hof des Districtsgebäude waren keine vier Minuten vergangen, als sie ihn schon wieder verließen, diesmal mit dem Doppeldecker.
    Mit der nur eben vertretbaren Höchstgeschwindigkeit, jagten sie hinüber zum Hudson. Dicht an dem Pier, um den es sich drehte, ließ Phil den Doppeldecker anhalten und sagte: »Anhalten! Lichter aus! Alle. Türen von innen abriegeln, so daß er wie abgeschlossen aussieht. Sie machen sich hinter dem Steuer so klein, daß Sie kein Mensch von außen sehen kann. Striktes Rauchverbot! Ihr greift nur ein, wenn ihr Schüsse hört. Okay?«
    Der Kollege am Steuer nickte wortlos. Phil stieg aus und verschwand in der Dunkelheit.
    Er tat etwas, womit ich nie im Traum gerechnet hätte: Mangels eines anderen Verstecks kletterte er im Stahlgerüst des Krans soweit empor, bis er sicher sein durfte, daß man ihn in der Dunkelheit nun von hinten nicht mehr sehen konnte.
    Vom Hudson wehte ein kalter Wind herüber, der Stahl des Krangerüsts war eisig kalt, und Phil kam bald ins Frösteln. Hinzu kam, daß er keineswegs bequem saß in der dreieckigen Kante, die zwei Verstrebungen miteinander bildeten.
    Aber seine ruhige Geduld wurde auf —keine lange Probe gestellt. Schon bald sah er einen Personenwagen auf den Pier brausen und dicht unterhalb seines Krans anhalten.
    Zwei oder drei Männer stiegen aus. Phil konnte es in der pechschwarzen Finsternis nicht genau erkennen. Er hörte nur ihre kurze Unterhaltung: »Meinst du wirklich, daß er kommt?«
    »Ich kann es nicht riechen. Aber ich glaube es. Halt jetzt den Schnabel!«
    Das war alles, was sich die Männer zu sagen hatten.
    Es vergingen höchstens fünf Minuten, dann hörte Phil meine Schritte. Aufs äußerste gespannt erlebte er mit, wie man mich in den Personenwagen zwang. Nur für den Bruchteil einer Sekunde überlegte er, ob er eingreifen sollte, dann war ihm klar, daß sein Eingreifen nur meinen sofortigen Tod bedeutet hätte. Unbewußt hielt er sich genau wie ich an die gleiche FBI-Regel des Auf-die-Chance-Wartens.
    Als der Motor des Wagens ansprang, kletterte Phil schon in höchster Eile im Gerüst abwärts, sprang das letzte Stück und jagte auf den Doppeldecker zu. Er sprang auf das Trittbrett und gab das Klopfzeichen.
    Die Tür wurde geöffnet.
    »Schnell!« keuchte Phil. »Da hinten die roten Schlußlichter! Wir dürfen den Anschluß nicht verlieren! Sie haben Jerry!«
    Sie vollbrachten ein Meisterstück. Sie hielten die Fährte.
    Quer durch Manhattan ging's. Phil und alle Kollegen fieberten. Wohin würde die Fahrt gehen? Würde man mich im Wagen erschießen und dann nach alter Gangstermanier irgendwo an einer unbelebten Stelle einfach aus dem Wagen heraus auf die Straße stoßen?
    Phil spürte, daß seine Hände naß wurden von kaltem Schweiß.
    »Wenn das noch lange so weitergeht, merken die, daß wir hinter ihnen her sind«, brummte irgendwann der Kollege, der am Steuer des Doppeldeckers saß.
    Phil schrak aus seinen Gedanken auf.
    »Nächste Kreuzung«, sagte er nur, dann kletterte er über den Rücksitz durch die dafür vorgesehene Klappe in das Innere des Kastens, der den Streifenwagen beherbergte. Im Dunkeln tastete er sich am Wagen entlang und fand eine Tür. Es war nicht viel Platz, um sie zu öffnen, aber Phil zwängte sich hinein.
    Unterdessen hatte der Kollege den
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