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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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Sir!«
    Sie liefen. Der Hund jagte in großen Sprüngen voraus.
    ***
    »Zur 96 Straße«, sagte Eleonor, als der Laster über die Lincoln-Bridge fuhr.
    »He«, rief Kid. »Du sagtest, die Bank befände sich in der 98.«
    »Aber der Einstieg zum Stollen liegt in der 96. Straße.«
    »Wenn sie uns nur nicht in 'ne Falle lotst«, knurrte Driver, aber Holback beachtete ihn nicht.
    »Stopp den Wagen, wenn ich es sage. Habt ihr 'ne Taschenlampe?«
    »Im Handschuhkasten liegt eine«, sagte Driver. »Und ich habe mir von Moorie eine geben lassen, als ich nach dem G-man suchte«.
    »Hoffentlich hat uns Moorie nicht verpfiffen«, sagte Eleonor, der erst jetzt der Hausbesitzer einfiel.
    Holback lachte. »Dem hat es Ramirez noch kurz vor der Abfahrt besorgt, lautlos, wie es seine Art ist.«
    Sie fuhren eine Viertelstunde. Dann bog Driver in die 96. Straße ein. Er nahm das Gas weg und ließ den Laster langsamer rollen.
    »Dort an der Laterne kannst du halten«, befahl Eleonor.
    Driver stoppte. Die 96. Straße war eine Fabrikstraße. Kein Passant war zu sehen.
    Holback stieg aus. Die Maschinenpistole hielt er eng an seinen Körper gepreßt und deckte sie mit dem Arm. Eleonor folgte ihm, nahm die Spitze und ging schräg über die Straße auf das Tor in einer flachen Mauer zu, über dem ein Schild mit der Aufschrift hing: ›Weyresman & Smith, Baumaterial en gros — Beton — Steine — Holz — Eigener Anfahrdienst.‹
    In dem großen Eisentor befand sich eine kleine Fußgängertür.
    »Kannst du sie knacken?« fragte sie Holback.
    Der »Stier« schaffte das primitive Schloß in zwei Minuten. Sie betraten einen großen Hof. Holback benutzte die Taschenlampe.
    Zwei schwere Lincoln - Limousinen standen auf dem Hof, dahinter zwei Kipper-Lastwagen. Es gab Betonmischmaschinen, Stapel mit Bauholz, große Berge von Ziegelsteinen.
    Eleonor Truster steuerte den großen Schuppen in der Mitte des Hofes an. Die Holztür war nicht verschlossen.
    Mitten in dem Raum stand eine große Falltür im Boden weit offen. Eine Holzstiege führte fast senkrecht in die Tiefe.
    »Das ist der Eingang«, sagte die Frau.
    »Sieht nicht aus, als wäre es der Eingang zu ein paar Millionen Dollar«, brummte Holback mit verkniffenen Lippen. Er sah Eleonore mit einem unguten Blick an.
    »Geh voraus!«
    ***
    »Funksprechzentrale New York«, sagte die Stimme im Telefon. »Ich wiederhole eine eingegangene Meldung des 84. Reviers Brooklyn. — An FBI. Hauptguartier — Empfänger FBI.-Agent Jerry Cotton. Wir erhielten Anruf eines Mannes, der sich als FBI.-Agent Carrol Bender bezeichnete. Er ersuchte um sofortige Benachrichtigung FBI. — Hauptquartier — Cotton, daß James Leggin wahrscheinlich heute nacht durch unterirdischen Stollen in Tresor National-Bank-Filiale 98. Straße eindringt. Eingang zum Stollen befindet sich 96. Straße Nummer 504 auf dem Gelände einer Baustoffhandlung. Höchste Eile geboten. Kid Holback unterwegs, um Leggin Beute abzunehmen. Greift sofort ein.«
    Einen Augenblick verschlug diese Meldung mir die Sprache.
    »Haben Sie Anordnungen zu dieser Meldung, Sir?« fragte die ruhige Stimme.
    »Jawohl«, schrie ich. »Fünf Streifenwagen zur National-Bank 98. Straße. Fünf Streifenwagen zur 96. Straße 504. Vorsichtig. Größte Gefahr! Gangster sind schwer bewaffnet.«
    Ich hieb den Hörer in die Gabel.
    Phil schrie mich an: »Was ist los?«
    »Nachricht von Bender!« brüllte ich und rannte schon.
    Eine Minute später saßen wir im Jaguar. Der Motor brummte auf, die Sirene heulte, das Rotlicht flackerte. Ich zischte den Broadway hinauf.
    »Schalte dich in den Funksprechverkehr ein!« rief ich Phil zu.
    Er drückte die Taste.
    »Wohin fährst du?« brüllte er.
    »98. Straße«, schrie ich zurück. »Sie räumen einen Tresor aus.«
    »Wer?«
    »Leggin, Holback, die Frau… Ich weiß selbst nicht genau!«
    ***
    »Jetzt«, sagte James Leggin und zog den Kopf ein.
    Ein donnernder Krach ließ die Luft zerbersten. Die Mauer bebte. Von der Decke des Stollens fiel Erde in großen Brocken. Ein heißer Luftzug drang wie der Atem eines Wüstenwindes durch das Loch. Ihm folgte gelber, beißender Rauch. Die Männer krümmten sich in Hustenanfällen.
    Leggin stopfte sich ein Taschentuch in den Mund und zwängte sich durch das Mauerloch.
    Er tastete sich durch die dicke Staubwolke aus Mörtel. Nur undeutlich erspähte er die Umrisse des Tresors. Die dicke Stahltür war nach oben weggerissen worden, war anscheinend zurückgefallen und hatte sich schräg
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