Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
Vom Netzwerk:
Zeug, hinter dem mehr Musik saß. Leggin brachte den Sprengstoff an dem Tresor an. Er war etwas vorgebaut, und so durfte er hoffen, daß die Ladung ausreichen würde, einfach das ganze Vorderteil abzureißen.
    Der Einbrecher - Häuptling arbeitete ruhig und umsichtig. Zum Schluß brachte er eine gewöhnliche Dynamitpatrone an, die als Initialzündung dienen sollte. Dann rollte er die Zündschnur ab, führte sie bis zum Einstieg und zog das Ende mit sich in den Stollen hinein.
    Er klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Feuer, Hank«, sagte er. Collone ließ sein Feuerzeug aufschnappen. Leggin hielt ihm erst die Zündschnur, dann die Zigarette hin. Mit leisem Zischen begann die Schnur zu brennen.
    »Hoffentlich fliegen wir nicht mit in die Luft«, sagte einer der Männer.
    »Die Mauer hält«, antwortete Leggin.
    »Aber das Dynamit, das im Gang steckt.«
    »Kann nur elektrisch gezündet werden. — Und jetzt halt das Maul!«
    Er rauchte und beobachtete, wie die Glut sich Weiter an der Schnur entlangfraß…
    ***
    Carrols Sturz endete in eiskaltem Wasser. Wahrscheinlich hätte er normalerweise die Besinnung verloren, aber das Wasser bewahrte ihn davor.
    Es war nur ein schmaler und nicht tiefer Bach, der auf dem Grund des Tales floß. Ertrinken konnte Carrol darin nicht, aber es machte ihm höllische Schwierigkeiten, mit den gefesselten Händen und Füßen aus dem Wasser herauszukommen Endlich schaffte er es. Erschöpft ließ er sich auf den Boden fallen.
    Er lauschte nach oben, aber nur einmal glaubte er, verwehte Stimmen zu hören. Jedenfalls kam niemand den Hang herunter.
    Ich muß diese verdammten Fesseln loswerden, sagte sich Carrol. Und dann muß ich auf dem schnellsten Wege ein Telefon finden.
    Er zwang seinem zerschlagenen Körper die Energie ab, sich aufzurichten, um nach einem scharfkantigen Stein zu suchen. Die absolute Dunkelheit ließ ihn mehr als einmal fehltreten und schwer fallen. Schließlich fand er einen Stein, der ihm geeignet schien. Er begann, die Handfesseln daran zu reiben. Es war ein mühseliges Geschäft, und er hatte nicht das Gefühl, das er vorwärtskam, Plötzlich hielt er inne. Er hatte ein Geräusch gehört. Gleich darauf sah er das Licht einer Taschenlampe.
    Sie suchten also doch nach ihm. Carrol drückte sich fest gegen die Erde.
    Das Licht kam näher, aber es befand sich auf der anderen Seite des Baches.
    Plötzlich schlug ein Hund an. Der Lichtschein blieb stehen.
    »Was hast du, Lassie?« fragte leise eine Stimme. Es war keine Männerstimme.
    Wieder knurrte der Hund leise. Die Taschenlampe fuchtelte in der Luft herum. Und einmal fiel ihr Schein auf den Träger. Carrol sah das runde Gesicht eines Jungen.
    »Hallo!« rief er. »Komm her!«
    Das Licht erlosch schlagartig. Zweige brachen. Carrol begriff, daß der Junge fortrannte. Er ließ jede Vorsicht fahren.
    »Ich brauche Hilfe!« rief er. »Hilfe! Hilfe!«
    Stille. Dann flackerte das Licht wieder auf. Von Ferne fragte eine schüchterne Stimme:
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin von Gangstern überfallen worden. Mach schnell. Sie sind noch in der Nähe.«
    Fünf Minuten später trat zögernd ein Junge in schlechten Kleidern an ihn heran und ließ den Lampenschein über ihn gleiten. Er sah, daß Carrol gefesselt war.
    »Ich bin G-man«, sagte Carrol. »Binde mich los!«
    Der Junge kniete neben ihm. Er besaß ein Messer und schnitt die Stricke entzwei.
    »Wo bin ich hier?«
    »In der Gegend von Halfield, zwanzig Meilen von New York.«
    »V/o ist das nächste Telefon?«
    »In Halfield, Sir.«
    »Wie weit ist das? Kannst du mich hinführen?«
    »Etwa drei Meilen. Der kürzeste Weg führt über die andere Seite der Schlucht, aber er ist anstrengend.«
    »Macht nichts! Gehen wir!«
    Sie begannen den Aufstieg. Obwohl Carrol allen Atem brauchte, konnte er es nicht lassen, den Jungen zu fragen:
    »Was tust du in der Nacht im Tal?«
    »Ich wollte angeln, Sir.«
    »Und warum liefst du zunächst fort, als ich dich anrief?«
    Der Junge zögerte. Dann sagte er: »Ich dachte Sie wären der Pächter, Sir!«
    Carrol grinste flüchtig. »Du hast also keinen Angelschein?«
    Der Junge antwortete nicht.
    Als sie den Rand des Tales erreicht hatten, sah Carrol auf der anderen Seite das Licht der Sägemühle. Der Junge aber zeigte nach Norden.
    »Die Lichter dort hinten, das ist Halfield.«
    »Okay«, sagte Carrol. »Bekommst du einen kleinen Dauerlauf fertig?«
    Der Junge blitzte ihn von der Seite an.
    »Ich glaube, ich bin schneller als Sie,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher