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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irren! Es gibt keine zwei Wesen unserer Art, die über gleiche Ausstrahlungen verfügen, und keine Sippe, die der anderen in ihrer Strahlung gleicht! Sie hat die typische Loew-Strahlung und ich muß ihr schon einmal begegnet sein…«
    Blitzschnell hakte Simon nach. »Hier, in den USA? Oder in Frankreich?«
    Das konnte ihm Pete nicht sagen. »Ich muß mich stärker auf sie konzentrieren, dazu muß sie aber in unsere Nähe zurückkehren!«
    Simon straffte sich.
    »Pete, wenn du uns einen Bären aufbindest… ich sorge dafür, daß Vater dich verstößt!«
    »Dann sorge mal schön«, knurrte Pete jetzt doch giftig. »Bloß wundere dich dann nicht, wenn wir alle von einem Loew besiegt werden. Denke an das Ding in der Erde… erst wenn es keinen Loew mehr gibt, können wir es ausgraben und anwenden, weil außer den Loews keiner davon weiß!«
    Simon winkte ab. In dieser Hinsicht war er plötzlich sehr skeptisch gewor den. »Dein Wort in Asmodis’ Ohr, und hoffentlich hat kein Loew diese Information an Dritte weitergegeben…«
    »Dann müßte er schon verrückt gewesen sein«, knurrte Pete. »Denn dann hätte er sich doch selbst mitsamt seiner Sippe ins Abseits gestellt, weil die Chancen plötzlich nur noch ein Drittel betragen hätten…«
    »Pete, wer aus der Sippe der Loew war denn noch normal in den letzten hundert Jahren? Hast du vergessen, daß sie in ihrer Gesamtheit entartet waren? Warum hat ihnen denn kein anderer Clan geholfen? Warum hatten sie plötzlich in der Familie keine Freunde mehr?«
    Pete schwieg. Die Befürchtung seines Bruders, ein Dritter wisse inzwischen von dem Ding, teilte er dennoch nicht.
    Er trat hinaus ins Freie.
    Und sah den Skylark Bill Flemings anrollen!
    Seine Stirn umwölkte sich. »Dann kann der Tanz ja losgehen«, murmelte er. »Loew, dich werde ich entlarven…«
    »Was hast du vor?« fragte Simon, der hinter seinen Bruder getreten war.
    Aber Pete Caster schwieg.
    ***
    Der Buick Skylark rollte bis vor die Eingangstreppe des Hauptgebäudes. Bill Fleming stieg aus. »Hallo, Simon«, sagte er etwas zurückhaltend. Das eigenartige, ablehnende Verhalten seines College-Kameraden vom Nachmittag hatte er noch nicht vergessen. »Jetzt brauchen wir doch noch eine Garage; wir bleiben diese Nacht noch hier.«
    »Schön«, sagte Simon. Er wippte auf den Zehenspitzen. Pete Caster, sein Bruder, war neben ihn getreten. Bill starrte ihn an. Pete erwiderte den Blick und zeigte sich keineswegs unsicher.
    Mörderaugen, dachte Bill plötzlich, ohne zu wissen warum.
    »Es sind genug Garagen frei«, sagte Simon. »Du kannst einfach hineinfahren. Such dir eine aus. Die Abfahrrampe ist dort drüben.«
    »Sind die Garagen geöffnet?« wollte Bill wissen. Simon nickte. »Die freien Boxen ja. Für jeden Wagen eine abschließbare Box. Der Schlüssel steckt in der Tür. Such dir aus, was du benötigst. Habt Ihr gleich noch etwas Bestimmtes vor?«
    Bill sah sich zum Wagen um. Zamorra und Nicole stiegen gerade aus. »Ich habe einen Mordshunger«, behauptete der Professor.
    »Fein«, sagte Simon. »Ich lade euch heute mal einfach ein. Mal sehen, ob die Hotelküche nicht ein paar Sonderwünsche verkraftet…«
    Bill nickte, stieg wieder ein und fuhr den Wagen die Rampe zu den Tiefgaragen hinunter. Während dessen näherte sich Zamorra, den Arm um Nicoles Schulter gelegt, den beiden Brüdern. Zamorra spürte, wie sich der Körper des Mädchens förmlich versteifte, je näher sie den Casters kamen. Plötzlich wandte Pete sich ab und betrat das Gebäude, um hastig die Innentreppe emporzuklettern. Durch die offenstehende Tür sah Zamorra ihn davoneilen. Auch Nicole sah ihm starr nach.
    Plötzlich war Pete Caster in einen bläulichen Blitz gehüllt. Er taumelte, verlor das Gleichgewicht und stürzte stumm die Treppe wieder hinunter.
    »Pete!« schrie Simon entsetzt auf und rannte auf seinen Bruder zu, der in verkrümmter Haltung am Fuß der Marmortreppe liegengeblieben war. Simon kniete neben ihm nieder, tastete nach Puls und Schläfe. Auch Zamorra und Nicole kamen heran. Das Girl an der Rezeption verließ die Glasbox und eilte heran, und oben näherten sich Schritte. Ein weißhaariger alter Mann stieg die Treppe herab.
    »Was ist geschehen?« fragte er. Es klang wie ein drohender, eisiger Hauch.
    »Er… ist tot…« stöhnte Simon.
    »Pete?« Das Gesicht des alten Mannes verfiel, während er die letzten Stufen herabkam und sich neben den Toten kauerte. Ungläubig starrte er Simon an. »Pete tot? Wie konnte das
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