Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Loew wurde förmlich zerdrückt. Im gleichen Moment war auch der undeutlich sichtbare Fahrer im Wagen nicht mehr zu erkennen.
    »Ein Teleporter«, murmelte Zamorra. Die Vision erlosch wieder. Er versuchte sie zu wiederholen, und wieder war ihm, als sehe ihm jemand über die Schulter. Aber auch diesmal gelang es ihm nicht, das Gesicht des Fahrers zu erkennen Zamorra hatte diesmal die Betrachter-Perspektive gewechselt und beobachtete den Unfall von der anderen Seite her, doch diesmal lag das Gesicht des Fahrers so im Schatten, daß keine Einzelheiten zu erkennen waren.
    Zamorra gab es auf. Irgend etwas verhinderte, daß er den Mörder erkennen konnte, und das Amulett kam nicht bei diesem Mörder durch. Zamorra hängte es sich wieder um den Hals und kehrte zum Wagen zurück. Nicole lag auf der Rückbank und hielt die Augen geschlossen. Ihre Lippen bewegten sich und formten einige Worte.
    Zamorra war in der Kunst des Lippenlesens unbewandert. Dennoch glaubte er etwas erkannt zu haben, das wie Pete Caster aussah.
    ***
    »Nichts«, sagte Zamorra. »Ich konnte nichts erkennen. Unser Freund hat sich gut eingetarnt.«
    »Aber Sie haben erst zwei Versuche gemacht«, wandte MacCloud ein. Zamorra lachte freudlos.
    »Zwei sind so gut wie tausend. Ich kenne das Amulett, und ich kenne meine Fähigkeiten. Es ist sinnlos. Es muß eine andere Möglichkeit geben. Haben Sie es schon mal mit Fingerabdrücken versucht?«
    MacCloud sah ihn an wie einen Verrückten. »Selbstverständlich. Aber der Mörder muß Handschuhe getragen haben.«
    »Sehr schön«, brummte Zamorra. »Vielleicht könnte man versuchen, die verschiedenen Arten, wie die Loews gestorben sind, miteinander zu vergleichen.«
    »Das ist eine Idee«, brummte MacCloud. »Also gut, fahren wir.« Er stieg wieder in den Wagen.
    »Warten Sie«, bat Fleming. »Da vorn ist eine Telefonzelle. Ich rufe eben die Werkstatt an, vielleicht ist unser Wagen inzwischen fertig.«
    »Okay.«
    Bill überquerte die Straße und verschwand in der Sprecherkabine. Nach ein paar Minuten kam er wieder zurück.
    »Alles klar, Lieutenant. Sie können uns an der Werkstatt absetzen. Anschließend«, er sah Zamorra und Nicole an, »fahren wir zum Motel zurück. Vielleicht ergeben sich bis morgen neue Perspektiven. Bei den Archivvergleichen können wir Ihnen sicher ohnehin nicht helfen.«
    MacCloud grinste trocken. »Da haben Sie allerdings recht.«
    Vor der Werkstatt verabschiedeten sie sich. MacCloud fuhr zum Headquarter zurück, während Bill sich darum bemühte, seinen Wagen wieder ausgehändigt zu bekommen. Nach einer guten Viertelstunde rollte der perlmuttfarbene Skylark auf den Vorplatz.
    Bill sah auf seine Armbanduhr. »Sollen wir noch irgendwohin fahren, ins Grüne oder so?« schlug er vor. »Ohios Natur erleben, Vögel belauschen…«
    Nicole schüttelte entschieden den Kopf. Sie sah blaß aus. »Fahr uns zum Motel zurück«, verlangte sie. »Mir ist nicht gut.«
    »Sollen wir einen Arzt…« fragte Zamorra, doch sie winkte energisch ab. »Quatsch. Das geht vorbei, aber ich brauche ein wenig Ruhe.«
    »Okay«, resignierte Bill. »Fahren wir zum Motel.«
    Auch ihm kam Nicoles Verhalten etwas seltsam vor. Aber keiner von ihnen ahnte, was wirklich geschah…
    ***
    Simon Casters Blitznachforschungen hatten Nullresultate erbracht. Er hatte fast die Hälfte des Clans eingeschaltet und ermitteln lassen. Die Telefongebühren für transkontinentale Gespräche waren in astronomische Höhen geschnellt. Und wo der Name Caster allein nicht zog, da gab es Artähnliche, die schon aus dem Grund, daß sie von der gleichen Art waren, die Casters unterstützten.
    Um 18.15 Uhr konnte Simon Caster mit Sicherheit sagen, daß es keinen Loew mehr auf der Welt gab. Die Sippe war restlos ausgelöscht worden, aber wieso hatte Pete dann in Nicole Duval eine Loew sehen können?
    Auch Nicoles Herkunft war im Blitzverfahren erforscht worden. Auch in Frankreich hatten die Casters Freunde, und diese waren sofort eingesprungen. Es gab keine einzige Querverbindung zu den Loews.
    Simon kaufte sich seinen Bruder.
    »Pete, du spinnst! Du willst dich wichtig machen und machst uns Dampf, der aber ganz schnell wieder verzischt! Es gibt keine Loew mehr. Du hast dich entweder geirrt oder willst uns auf den Arm nehmen. Weiß der Henker, was du dir davon versprichst! Gekränkte Eitelkeit, oder was? Willst du mich dafür hereinlegen, daß ich Zamorra herbeigerufen habe?«
    Pete Caster blieb unheimlich ruhig.
    »Simon, ich kann mich nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher