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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für dich, Simon«, brummte Pete. Doch Simon schüttelte den Kopf. »Wir sollten mehrere Leute darauf ansetzen. Der Clan ist doch groß genug! Mona und Patrick können auch mal was für die Clansinteressen tun…«
    »Wie ihr euch die Arbeit einteilt, ist eure Sache«, knurrte Regis.
    »Aber ich will Erfolge sehen. Du, Pete, wirst dich ein wenig an diese Frau hängen. Stell fest, woher sie kommt und warum sie sich Nicole Duval nennt .«
    »Damit kann ich dienen«, erklärte Simon. »Sie ist die, hm, Sekretärin dieses Zamorra und stammt wie er aus Frankreich.«
    »Die Herkunft ist verbürgt?«
    »Bill Fleming wird mich kaum anlügen. Er hält sich für meinen Freund.«
    »Gut, dann forscht in Frankreich nach. Der Geburtsort muß festzustellen sein. Pete, du bleibst direkt am Ball.«
    »Okay, Pa«, murmelte Pete und verließ das Zimmer. Simon folgte ihm. Er wußte bereits, wie er an Nicole Duvals Geburtsort kommen würde. Nichts war leichter als das, wenn man zur Chefetage des Hotels gehörte…
    Simon ging hinunter zum Empfang. Das Mädchen lächelte ihn an. »Womit kann ich helfen?« fragte sie.
    Simon blieb neben ihr stehen. »Dieser Zamorra und seine Sekretärin in Haus sieben«, begann er, »sind doch Ausländer. Sie haben sicher ihre Ausweise hinterlegt, und die möchte ich mir mal ansehen.«
    »Wie? Stimmt etwas nicht mit den beiden?«
    »Gerade das möchte ich feststellen«, lächelte Simon. »Hast du die Dinger mal eben greifbar?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Simon. Aber Mister Fleming hat sie als seine Freunde eingeführt, und er…«
    »Klar«, nickte Simon. »Fleming ist okay. Danke, Vera.«
    Er verließ den kleinen Raum wieder. Draußen hinter der Tür, wo Vera Simpson ihn nicht sehen konnte, ballte er die Hände. So ging es also nicht. Es wäre auch zu schön gewesen.
    Aber vielleicht konnte er sich an Bill halten. Er würde ihn zu ein paar Drinks einladen und dabei aushorchen. Zur Not konnte er ein wenig mit seinen Spezialmitteln nachhelfen. Langsam ging er zu Haus sieben hinüber.
    Aber die Vögel waren ausgeflogen.
    ***
    »Oh«, sagte Lieutenant MacCloud, aber es klang nicht sonderlich begeistert.
    »Sie haben es sich doch noch einmal überlegt, Professor?«
    Zamorra nickte. »Ja«, erwiderte er, erzählte aber nicht, was ihn zu seinem Meinungsumschwung bewogen hatte. »Dürfen wir uns den Wagen einmal genau ansehen?«
    »Klar«, erwiderte Ron MacCloud. »Er steht hinten im Hof. Kommen Sie bitte mit.«
    Sie schritten durch den langen Korridor des Polizeigebäudes und verließen es durch einen der Hinterausgänge. Mitten auf dem Hof stand der Unglücks wagen. Zamorra steuerte direkt auf das Fahrzeug zu. Es war ein himmelblauer Cadillac Seville modernster Bauart. Der Professor wanderte einmal um den Wagen herum.
    Den Verformungen nach mußte er mit hoher Geschwindigkeit vor die Hauswand geprallt sein. Die Karosserie war vollständig verzogen, die Fondtüren standen etwas auf und ließen sich nicht mehr völlig schließen. Die lange Schnauze des Wagens war um fast einen halben Meter eingedrückt worden. Rotbraune Flecken waren überall zu erkennen. Zamorra versuchte, sie zu ignorieren, nicht daran zu denken, daß es Blut eines Toten war.
    Auf die Motorhaube hatte jemand mit weißer Farbe seltsame Zeichen gemalt. Zamorra erkannte sofort, daß es dämonenbannende Symbole waren. Er wischte mit der Hand darüber und konnte sie verwischen.
    Kreide!
    »Gibt es hier in der Stadt eine okkulte Vereinigung, Lieutenant?« fragte er.
    Mac Cloud verneinte.
    Zamorra studierte die Muster. Bill Fleming trat neben ihn. »Seltsam, nicht wahr?« murmelte er. »Kannst du erkennen, was sie bedeuten?«
    Zamorra nahm das Amulett zur Hand und legte es auf die Motorhaube. Der Polizist sah ihm stirnrunzelnd zu.
    Plötzlich flammte eine bläuliche Schicht über der Haube auf, etwa fünf Zentimeter dick. Es war, als stände der Wagen in Flammen. Und doch wußte Zamorra, daß nichts dergleichen geschah. Es war nur ein Nebeneffekt, der sich nicht unterdrücken ließ.
    Die Zeichen und Symbole änderten sich etwas, wurden plötzlich für ihn lesbar. Er konnte einen Namen erkennen und eine Bannformel. Die Formel war auf diesen Namen begrenzt und wurde nur für den Namensträger wirksam. Sie sollte seine Reaktion um das Hundertfache verlangsamen. Der Name lautete Ramon Loew.
    »Loew…« brummte Zamorra. »Schade, Lieutenant, daß die Gerichte magische Beweise nicht anerkennen, sonst hätten Sie hier einen untrüglichen
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