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0139 - Wo der Werwolf lauert

0139 - Wo der Werwolf lauert

Titel: 0139 - Wo der Werwolf lauert
Autoren: Walter Appel
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ich als ausgewachsener Siebenbürger Sachse mich doch von seinem Angeschtellten Gunodescu nicht fierchten. Dem Scheenen Gunodescu brate ich mit dem Kruzifix eins ieber, daß ihm das Wasser aus beeden Oogen looft. Wo gämen wir denn da hin, wenn sich jeder Dämon bei uns einnisten gönnte, ohne eine Miete dafier zu bezahlen? Das gibt es nicht.«
    Daß das Fräulein Nylon, wie er Nicole nannte, wieder ein Mensch war, das hatte Frantisek Gabö begeistert begrüßt. Als weiße Wölfin oder als Bettvorleger wäre sie für Zamorra wohl doch nicht das Rechte gewesen, meinte der Landstreicher.
    Frantisek Gabö stärkte sich, indem er mit seinem. Freund, dem Schweinehirten Janosz Baraschi, Unmengen seines Leibgerichtes Szegediner Knödel mit Wildgulasch verdrückte und geistigen Getränken zusprach.
    Frantisek Gabös Lebensführung und Umgangsformen entsprachen nicht Professor Zamorras Niveau. Aber der Landstreicher hatte das Herz auf dem rechten Fleck, er war anstellig und nützlich.
    Zamorra nahm ihn so, wie er war. Aus einem Schweineohr konnte man nun einmal kein Seidentäschchen machen.
    ***
    Ein düsterer Schein glühte über dem Oituz-Paß, dessen Felswände zu beiden Seiten steil aufragten. An der Nordseite stand das halbzerfallene Dämonenschloß Beau Gunods, des Paladins der Hölle. Die Atmosphäre des Grauens und des Bösens um es herum war deutlich spürbar.
    Kein Tier wagte sich in die Nähe des verfluchten Gemäuers. Eine unnatürliche Stille lag über dem Paß, als Professor Zamorra, Nicole Duval und Frantisek Gabö im schwarzen Tatra heranfuhren. Im Wald zu beiden Seiten des Weges ertönte ab und zu das schaurige Heulen eines Dämonenwolfes. Rotglühende Augen belauerten den Wagen mit den drei Insassen aus der Dunkelheit, und phosphoreszierender Schwefelatem wehte aus Rachen mit fingerlangen Zähnen.
    »Für den Mops möchte ich die Hundesteuer nicht bezahlen«, sagte der unverwüstliche Frantisek, als er einmal einen Dämonenwolf in voller Größe sah.
    Der Landstreicher umklammerte das geweihte Kreuz, das Zamorra ihm gegeben hatte. In Frantiseks Taschen steckten Gnostische Gemmen und Dämonenbanner aus Zamorras Einsatzkoffer. Außerdem hatte er ein silbernes Messer bei sich.
    Zamorra trug seinen mit Silberkugeln geladenen 38er Colt Agent in der Schulterhalfter, das silberne Amulett baumelte vor seiner Brust. Ein paar Weihwasserphiolen und ein Kruzifix vervollständigten seine Ausrüstung.
    Nicole Duval hatte sich Bannsprüche eingeprägt und war mit einem magischen Dolch, Kreuz, Weihwasser und Gnostischen Gemmen gerüstet.
    Wenige Minuten vor Mitternacht erreichte der schwarze Tatra den Kamm des Passes. Im düsteren Licht stiegen die beiden Männer und das Mädchen aus. Schwarze Wolken verdüsterten den Himmel, kein Stern war zu sehen.
    Hoch über den Köpfen der drei Menschen erhob sich das Horror-Schloß. Auf seinem Ostturm stand eine hochgewachsene Gestalt mit verschränkten Armen. Der Dämon hatte die Ankunft Zamorras, Nicoles und Frantiseks beobachtet. Völliges Schweigen herrschte, quälend langsam verstrichen die Minuten.
    Zamorra sorgte sich um Bill Fleming. Was mochte Beau Gunod ihm angetan haben? Der Professor hatte die Scheinwerfer des Tatra brennen lassen. Doch sie erloschen rasch, die magischen Kräfte verzehrten das Licht.
    Die Mitternachtsstunde brach an. Beau Gunod ließ sich Zeit. Zunächst trotteten seine Dämonenwölfe heran. Sechs kamen den Paß herauf aus dem Wald, sechs weitere liefen auf einem Pfad vom Schloß herbei.
    Fünfzehn Meter von den drei schweigenden Menschen entfernt setzten sie sich im Halbkreis hin und beobachteten diese mit ihren großen glühenden Augen. Die Zungen hingen den dämonischen Monstren lang aus den gräßlichen Rachen.
    Sie gaben keinen Laut von sich.
    »Es heißt, daß nicht einmal Silberkugeln diese Bestien zu töten vermögen«, flüsterte Frantisek Gabö.
    »Das wollen wir abwarten«, antwortete Zamorra. »Meine Silberkugeln sind in Weihwasser gehärtet und mit meinem Amulett beschworen, wie dein Messer und Nicoles Dolch auch. Beau Gunod dürfte gleich erscheinen.«
    Der Professor hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als das rote Sigill des Dämons in der Luft aufglühte. Der überlaute Hahnenschrei erscholl dreimal. Ein rotglühender Funken entstand in der Luft, er wurde zu einer wirbelnden Spirale.
    Sekunden später stand der Paladin der Hölle vor den drei Menschen. Sein glühendes Zeichen verblaßte. Selbst Zamorra konnte sich eines Erschauerns
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