Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder
Autoren: echte Mörder
Vom Netzwerk:
das Getrappel der Kollegen, die im Laufschritt das Erdgeschoss besetzten. Zwei oder drei Schüsse krachten im Keller, waren aber offenbar schlecht gezielt, denn die Kugeln kamen nicht zur Tür heraus, sondern klatschten drinnen gegen die Wand.
    Ich riss meine Tommy-Gun hoch und jagte eine Salve durch die Tür nach oben gegen die Decke.
    »FBI!«, brüllte Phil hinein. »Jeder Widerstand ist zwecklos! Ihr seid umstellt! Waffen einstecken und mit erhobenen Händen einzeln herauskommen!«
    Unterdrücktes Stimmengewirr wurde laut. Fluchen und Schimpfen. Dazwischen plötzlich eine laute Stimme: »Holt uns doch!«
    Phil lachte sehr hörbar.
    »Haben wir gar nicht nötig. Wenn ihr keine Vernunft annehmen wollt, schicken wir euch ein paar Tränengasgranaten hinein. Also überlegt es euch!«
    Wieder ging das Gemurmel los.
    »Achtung, wir werfen!«, brüllte Phil und steckte sich seelenruhig eine Zigarette an.
    »Nein! Wir ergeben uns!«, schrie ein anderer.
    Tatsächlich kamen ein paar mit erhobenen Händen heraus. Sie bekamen Handschellen angelegt.
    Nach ein paar Minuten war der ganze Spuk vorbei. Wir pfiffen unsere Kollegen vom Hof und aus dem Erdgeschoss zurück. Die ganze Sache war zum Glück einmal recht unblutig verlaufen.
    Die aus dem Erdgeschoss brachten drei ganz schlaue Gangster mit, die über eine Kellertreppe nach oben getürmt waren. Jetzt machten sie ziemlich niedergeschlagene Gesichter.
    Einer von ihnen kam mir irgendwie bekannt vor. Aber ich kam im Augenblick nicht darauf, wo ich ihn schon gesehen haben könnte. Vielleicht auf einem Steckbrief, dachte ich. Es wird sich ja heraussteilen, wenn wir sie im Districtgebäude unter die Lupe nehmen.
    Es waren neun Mann, alles in allem. Wir hatten zu tun, um sie in unseren Wagen unterzubringen. Vorher ließen wir sie aber erst einmal in einer Reihe vor der Hauswand antreten. Ein Meter Abstand von der Wand.
    Inzwischen hatten sich natürlich auch schon die obligaten Neugierigen eingefunden. Spottend stand die ganze Nachbarschaft auf der Straße.
    »Hände nach vorn strecken!«, befahl Phil den Gangstern. »In Halshöhe! Los, wir haben wenig Zeit. Wir müssen für unser Geld arbeiten!«
    Die Gangster hoben brav ihre Arme. Als sie allesamt ihre Hände schön nach vorn gestreckt hielten, kommandierte Phil: »Nach vorn gegen die Hauswand fallen lassen! Mit den Füßen stehen bleiben!«
    Knurrend gehorchten sie. Einer wollte nicht und bekam einen freundschaftlichen Stups in den Rücken, sodass er von allein gegen die Mauer kippte.
    In dieser Haltung ließen wir sie, während wir sie nach Waffen absuchten.
    Es kam ein stattliches Arsenal zusammen, und die Zurufe der Nachbarn wurden empörter, je mehr Waffen sich einfanden.
    Wir packten alles schön ein, verfrachteten die Bande und brausten zurück. In New York gab es eine Gang weniger.
    ***
    Phil und ich fuhren mit dem Lift hinab ins Kellergeschoss, um die Einlieferung der Gangster zu überwachen. Wie üblich wurde ihnen alles abgenommen, bevor man sie in die Einzelzellen sperrte. Es gab den sattsam bekannten Ärger mit den Leuten, denn die meisten ließen die Abnahme ihres persönlichen Eigentums nur unter rüdem Schimpfen vor sich gehen.
    Wir standen mitten unter ihnen und beobachteten das Treiben. Neben mir stand einer der Gangster und drehte mir den Rücken zu. Als er seine Brieftasche auf den Tisch legte, fiel ein Stück Papier heraus und flatterte zu Boden.
    Ich bückte mich und hob es auf. Es war nicht irgendein Stück Papier, sondern es war ein Foto. Es zeigte einen Mann und ein junges Mädchen Arm in Arm irgendwo auf einem Rummelplatz. Wahrscheinlich auf Coney Island.
    Ich sah verblüfft den Mantel an. Woher kannte ich doch diesen Mantel? Mit den auffälligen Revers hatte ich das Kleidungsstück schon einmal gesehen.
    Und plötzlich fiel es wie Schuppen von meinen Augen. Ich packte den Mann vor mir an der Schulter und riss ihn fast heftig herum.
    »Wer sind Sie?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«, knurrte er.
    Ich brüllte ihn an, dass das ganze Stimmengewirr mit einem Schlag verstummte.
    »Ich will wissen, wer Sie sind!«
    Er zuckte die Achseln und grinste höhnisch.
    »Ich hab’s vergessen.«
    Ich drängte mich zwischen ihm und einem seiner Gangsterfreunde hindurch an den langen Tisch, wo die Gangster ihre Habseligkeiten in kleinen Häufchen zusammenzuschieben hatten. Mit einem Griff hatte ich seine Brieftasche in der Hand.
    Er wollte sie mir aus der Hand reißen. Aber Phil schlug ihm den Arm weg und nahm ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher