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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder
Autoren: echte Mörder
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der Hofmauer. Er scheint auf einer Bananenschale ausgerutscht zu sein.«
    »Und warum stand er nicht wieder auf und flüchtete weiter?«
    »Weil er sich beim Ausgleiten auf der Bananenschale und dem anschließenden Sturz den Kopf an der Kante einer Mülltonne gestoßen haben und dabei bewusstlos geworden sein muss. Als wir ihn fanden, kam er gerade wieder zu sich.«
    Ich sah Phil an. Mein Freund zuckte die Achseln und sagte: »Umso besser! Wenn sich ein Mordfall mal innerhalb einer halben Stunde lösen lässt, soll es mir recht sein.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte ich. »Dass etwas so einfach sein soll, widerspricht meiner ganzen Erfahrung. Irgendwie kommt mir die Geschichte seltsam vor.«
    »Das dürfte uns aber nicht daran hindern, mit dem Mörder mal ein Wörtchen zu reden, was?«, meinte Phil.
    »Sicher nicht«, nickte ich. »Sehen wir uns den Kerl mal an, dem das Schicksal selbst ein Bein stellte.«
    Es war nicht das Schicksal, das Joe Moore ein Bein gestellt hatte, sondern es waren ein paar handfeste Verbrecher gewesen. Aber bevor wir darauf kamen, tat sich verdammt viel. Sogar der elektrische Stuhl mußte erst herhalten, bevor wir auf den wahren Sachverhalt kamen.
    ***
    Wir gingen also hinüber zu dem Streifenwagen, der an einer Ecke geparkt war. Ich nickte dem Sergeant zu, und er befahl seinen Leuten, mit dem Inhaftierten auszusteigen.
    Ein junger Mann von vielleicht achtundzwanzig Jahren schob sich auf die Straße, flankiert von zwei Cops, die ihre Pistolen schussbereit hielten.
    Kaum hatte sich der Mann außerhalb des Wagens aufgerichtet, da schrie jemand aus der Menge: »Das ist er! Das ist der Mörder!«
    Johlen, Pfeifen und Geschrei setzten ein. Die Polizisten mussten alle Kraft aufbieten, um ein Durchbrechen der wütenden Menge zu verhindern. Ich überblickte die johlende und heftig gestikulierende Horde, dann wandte ich mich an den Sergeant.
    »Lassen Sie sich Verstärkung vom Hauptquartier schicken! Außerdem sollen sechs Mann von der Motorradbrigade kommen!«
    »Jawohl, Agent!«
    Er kletterte in den Streifenwagen, nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes und sprach hinein. Unterdessen hatten Phil und ich den Mann gemustert, dem man nachsagte, er habe diesen Mord begangen.
    Er hatte ein nicht unsympathisches jetzt aber blasses und verschüchtertes Gesicht. Auf der Stirn war eine große violett gefärbte Beule mit einem Hautriss, aus dem ein bisschen Blut gesickert kam.
    »Wo haben Sie das her?«, fragte ich und deutete auf seine Verletzung.
    Er zuckte die Achseln. Irgendwie schien es ihm schwerzufallen, etwas zu sagen.
    »Ich weiß nicht, ich weiß wirklich nicht«, presste er mit sichtbarer Anstrengung hervor.
    »Er scheint bei dem Versuch, über die Hofmauer zu klettern, auf einer Bananenschale ausgeglitten zu sein. Die Mülltonnen standen in der Nähe. Ich möchte annehmen, dass er mit dem Kopf gegen den Deckel einer solchen Tonne schlug.«
    Einer der beiden Cops, die den Mann bewachten, hatte es gesagt, und ich nickte ihm zu, sagte aber: »Sie hatte ich nicht gefragt!«
    Der Cop biss sich auf die Lippen. Ich wandte mich wieder dem Verhafteten zu: »Wie heißen Sie?«
    »Joe Moore.«
    Diese Antwort kam ohne Schwierigkeiten.
    »Haben Sie Papiere bei sich?«
    »Sicher. Hier ist mein Führerschein.« Er reichte mir das Dokument. Ich betrachtete es kurz. Es stimmte. Seine Wohnung musste sich in der Nähe befinden, höchstens drei oder vier Häuserblocks entfernt.
    »Wo arbeiten Sie?«
    »Bei der Tankstelle in der 23rd Street East.«
    »Kommen Sie mit!«
    Ich ging mit ihm zu der Leiche. Der Spurensicherungsdienst hatte inzwischen den Boden rings um die Leiche abgesucht, aber offenbar nichts Bedeutendes gefunden, sonst hätte man es mir oder Phil sofort gesagt, da wir turnusgemäß an diesem Tag die Leitung der Mordkommission hatten.
    »Fertig mit den Aufnahmen?«, fragte ich unseren Fotografen.
    »Yeah, Jerry.«
    Bis jetzt hatte man die Stellung des Toten nicht verändert. Ich befahl, den Toten umzudrehen und auf den Rücken zu legen. Es wurde getan, und nun konnte man das Gesicht erkennen.
    Es war ein eleganter Mann in den Vierzigern, mit grauen Schläfen und energischen Gesichtszügen. Die Einschusswunde saß genau über dem Herzen. Er hatte beträchtlich viel Blut verloren. Sein ganzes Jackett war auf der Vorderseite damit getränkt.
    »Kennen Sie diesen Mann?«, fragte ich.
    Moore hatte die ganze Zeit nervös auf seiner Unterlippe gekaut. Jetzt schrak er zusammen, nickte mehrmals und sagte: »Ja,
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