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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder
Autoren: echte Mörder
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solchen Geschichten! Das nimmt Ihnen doch kein Gericht der Welt ab! Es fehlt nur noch, dass Sie uns erzählen, dass Sie es gar nicht sind, sondern Ihr Geist, der da vor uns steht. Okay, bringt den Mann weg! Vorweg ein Streifenwagen und hinterher einer! Der Wagen mit ihm in der Mitte. Rechts und links von seinem Wagen die Motorradfahrer, sonst wird er uns noch gelyncht!«
    »Und das wäre doch schade!«, musste einer der Polizisten dazu bemerken. »Dann könnten wir ja nie rauskriegen, wem wir den Mantel schicken müssen!«
    Die anderen lachten wieder. Joe Moore begann auf einmal haltlos zu weinen. Es sah ein wenig unheimlich aus, denn er gab dabei keinen Laut von sich.
    ***
    Es war nicht ganz einfach, in der Menge die Leute herauszufinden, die den Sergeant in die Einfahrt hineingeschickt hatten, weil sie angeblich gesehen haben wollten, dass der Mörder dort hineingerannt wäre. Aber nach einiger Zeit hatten wir die Zeugen doch zusammen.
    Ich ließ mir zunächst einmal von jedem die Anschrift geben.
    Der Erste war ein gewisser John Reczinek. Ich konnte seinen für amerikanische Ohren völlig ungewohnten Namen erst schreiben, als er ihn buchstabierte. Er war Kaffee-Vertreter und hatte gerade ein Lebensmittelgeschäft besucht, das genau an der Kreuzung lag.
    Ich ging mit Mr. Reczinek ein paar Schritte abseits, sodass uns die anderen nicht hören konnten.
    »Erzählen Sie doch mal, Mr. Reczinek«, forderte ich ihn auf. »Wie war das?«
    Mr. Reczinek schien ein Freund guter und umfangreicher Mahlzeiten zu sein, denn alles an ihm war fett. Von den Augen sah man nur ein paar gutmütig glänzende Pupillen, und auch von denen wenig mehr als einen schmalen Spalt. Schnaufend und kurzatmig berichtete er: »Well, Mister G-man, ich war gerade dabei, meine neue Marke anzupreisen: Ia Kaffee, echte Importware, dabei ein Spottpreis…«
    Ich grinste.
    »Mich interessiert mehr, was Sie von dem Mord gesehen haben, Mr. Reczinek.«
    Er stutzte.
    »Wie? Ach so. Ja. Natürlich. Also plötzlich fiel auf der Kreuzung ein Schuss. Natürlich stürzte ich zur Tür. Die anderen Leute im Laden auch. Man will doch wissen, was los ist, nicht wahr?«
    »Sicher. Also Sie stürzten zur Tür. Und was sahen Sie?«
    »Wie dieser Mann zusammenbrach! Da, der Tote. Vor ihm stand dieser Kerl dort, der Mörder!«
    Er deutete auf Moore, der gerade zum Wagen geführt wurde.
    »Stopp!«, sagte ich. »Ob das der Mörder ist, werden unsere Ermittlungen ergeben. Sie haben kein Recht, den Dingen vorzugreifen. Beschreiben Sie den Mann, der dabeistand.«
    »Na, er trug einen hellgrauen Mantel! Genau wie der da! Und die Pistole hatte er noch in der Hand. Aber mit der linken Hand fuhr er dem Toten in die Anzugtasche.«
    »In welche?«
    »Gott, so genau habe ich mir das nicht gemerkt. Wer denkt denn in so einer Aufregung daran, dass er sich alles für die Polizei merken muss?«
    »Okay. Aber Sie wissen doch vielleicht noch, ob er in die Innentasche, in die obere Brusttasche oder in eine der unteren Jackentaschen griff?«
    »In eine untere, das weiß ich genau.«
    »Gut. Wie lange brauchte der vermutliche Mörder dazu?«
    »Wozu?«
    »Um dem Mann in die Tasche zu fassen!«
    »Du lieber Himmel, keine Minute! Vielleicht nicht einmal eine halbe. Wir waren alle erstarrt. Wir sahen einen Mann zusammenbrechen und daneben einen Kerl stehen mit einer Pistole. Man begriff ja gar nicht so schnell, was geschehen war. Dann rannte der Kerl auf einmal weg, während der andere liegen blieb. Und jemand muss die Wunde gesehen haben, denn ich erinnere mich, dass ich auf einmal jemand schreien hörte: Der blutet ja! Na, da kam Leben in uns alle. Wir rannten hinaus und sahen den Mörder - hm! Also den Kerl - gerade in die Einfahrt dort hinten hineinrennen. Wir liefen ihm nach und…«
    »Wer sind wir?«
    »Ein paar Männer und ich.«
    »Was für Männer?«
    »Die da stehen.«
    Er deutete auf die anderen Zeugen. Ich nickte.
    »Gut. Erzählen Sie bitte weiter.«
    »Wie gesagt, wir wollten auch in die Einfahrt hinein. Aber da pfiffen uns Kugeln entgegen. Well, Mr. G-man, ich bin als Staatsbürger nicht verpflichtet, waffenlos einem Mörder gegenüberzutreten und mich von ihm erschießen zu lassen.«
    »Sicher nicht. Es war sehr vernünftig, dass Sie alle die Verfolgung in dem Augenblick aufgaben, als er auf Sie schoss. Sonst hätten wir womöglich zwei oder gar noch mehr Tote. Gut, Sie gaben es also auf. Aber was taten Sie genau? Gingen Sie zurück in das Geschäft?«
    »No. Wir blieben rechts
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