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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder
Autoren: echte Mörder
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Sir. Es ist Mister Settskail. Er tankt seinen Wagen immer bei uns.«
    »Wissen Sie, was er für einen Beruf ausübt?«
    »Ja. Er ist Personalchef der AE.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Er sagte es mir einmal.«
    Ich schwieg einen Augenblick, während ich Moore unentwegt beobachtete. Er legte ein merkwürdiges Benehmen an den Tag. Oft schloss er die Augen und runzelte die Stirn, als ob er krampfhaft über etwas nachdächte. Aber es war unerfindlich, ob das Theater oder echt war.
    »Warum haben Sie den Mann umgebracht, Moore?«
    Er starrte mich mit weit geöffneten Augen an.
    »Ich?«
    »Ja, Sie! Los, Mann, sagen Sie es schon! Wir kriegen es ja doch heraus! Los, reden Sie! Warum haben Sie Settskail erschossen?«
    »Aber…«, sagte Moore tonlos, »aber Sie sind im Irrtum, Sir! Ich habe ihn doch nicht erschossen! Ich war es nicht! Versteht ihr denn nicht? Ich bin es nicht gewesen. Warum sollte ich denn Mr. Settskail erschießen?«
    Seine Stimme war immer lauter geworden. Zum Schluss brüllte er so stark, dass sich seine Stimme überschlug: »Ich war es nicht! Ich war es wirklich nicht! Sie irren sich! Ich habe ihn nicht erschossen!«
    Das Gebrüll forderte die Menge wieder heraus, die bis jetzt still geblieben war. Aber in diesem Augenblick ging es wieder los. Ich sah, dass sich die Cops von der Absperrung verzweifelt gegen die Meute stemmten. Ich war froh, dass jetzt die angeforderten Motorradfahrer und zwei Wagen mit je fünf Mann Verstärkung eintrafen. Ich verstärkte die Postenketten der Absperrung.
    Inzwischen hatte sich Phil weiter mit Joe Moore unterhalten. Als ich wieder zu ihnen trat, zuckte Phil die Achseln, machte eine zweifelnde Miene und brummte: »Sagen Sie es meinem Kollegen selbst, Moore. Ich möchte nicht bei ihm in den Verdacht geraten, alberne Witze zu machen.«
    Ich sah Moore neugierig an. Der Junge tat mir leid. Man konnte es ihm ansehen, dass er etwas mit sich herumschleppte, womit er nicht fertig werden konnte.
    Andererseits stand er in dem Verdacht, diesen Mann ermordet zu haben, der da mitten auf der Kreuzung lag.
    »Also?«, fragte ich. »Was sollen Sie mir selbst sagen?«
    Moore senkte den Kopf. Auf seiner Stirn stand Schweiß, obgleich es gar nicht so warm war.
    »Ich - ich kann mich nicht mehr erinnern, was eigentlich in der letzten halben Stunde los war«, murmelte er. »Ich weiß noch, dass ich von der Arbeit kam. Aber mein Gedächtnis hört an der Stelle auf, wo der Buchladen ist.«
    Er zeigte in eine der Straßen hinein, die hier zur Kreuzung führten. Ein paar Häuser von der Ecke entfernt, auf der rechten Seite, sah man die Reklametafeln einer Buchhandlung.
    Ich rümpfte die Nase. Auch das noch. Sich nicht mehr erinnern können! Ich weiß nicht, wie viele Verdächtige auf diese Tour reiten, aber es ist eine sehr große Prozentzahl. Meine Sympathie für den Burschen wurde merklich abgekühlt.
    »Okay, darüber werden wir uns im Office unterhalten«, sagte ich. »Sie werden jetzt ins Districtgebäude gebracht. Aber vorher wollen wir noch etwas anderes tun. - Robby, komm doch mal rüber!«
    Einer unserer Spurenexperten kam heran. Wie üblich bei dieser Arbeit trug er hauchdünne Gummihandschuhe.
    »Durchsuch mal seine Taschen!«, sagte ich.
    Moore wollte aufbegehren, wurde aber sofort von den beiden stämmigen Polizisten so kräftig bei den Armen gepackt, dass er sich mit dem Oberkörper nicht mehr rühren konnte.
    Da sein hellgrauer Mantel offen stand, fing Robby bei den Anzugtaschen an. Außer den üblichen Kleinigkeiten, die ein Mann mit sich herumträgt, war nichts Bemerkenswertes dabei.
    Dann kamen die Manteltaschen. In der Rechten musste etwas sein, denn ich hatte es schon an den Ausbeulungen gesehen. Robby zauberte eine Pistole hervor, die er nur mit den Fingerspitzen berührt hatte. Er hielt mir die Waffe hin.
    Ich roch am Lauf.
    »Kein Zweifel«, brummte ich. »Aus der Kanone ist vor ganz kurzer Zeit geschossen worden.«
    Moore machte ein Gesicht, als ob er weinen wollte.
    »Was habe ich denn mit dieser Pistole zu tun?«, greinte er.
    Die beiden Polizisten lachten.
    »Die Waffe gehört also nicht Ihnen?«, fragte ich.
    »Nein! Ich weiß überhaupt nicht, wie ich an diesen Mantel gekommen bin!«
    »Soll das heißen, dass Ihnen der Mantel etwa auch nicht gehört?«
    »Nein! Ich habe überhaupt keinen hellgrauen Mantel!«
    Phil seufzte.
    »Mann!«, sagte er. »Können Sie sich nichts Gescheiteres einfallen lassen? Dass Sie sich verteidigen, ist Ihr gutes Recht. Aber doch nicht mit
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