Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder
Autoren: echte Mörder
Vom Netzwerk:
willst du hier, Schnüffler?«
    »Dich verhaften, Hayler.«
    »Wofür?«
    »Du meinst: warum. Ich kann dir’s sagen. Wegen Mordes, begangen an Ellen Store. Wegen Mädchenhandels. Freiheitsberaubung. Menschenraub. Kidnapping. Es gibt eine Menge Namen dafür.«
    Er stutzte.
    »Verdammt. Wie habt ihr denn das herausgefunden?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Auf diese oder jene Art hätten wir es früher oder später erfahren, Hayler. Wir klären vierundneunzig Prozent aller Morde. Ihr solltet öfter mal in die Verbrecherstatistik blicken. Dann verginge euch die Lust von vornherein.«
    »Wer weiß noch davon außer dir, Schnüffler?«
    »Cotton heiße ich. Und im Augenblick wissen es außer mir noch vier Personen: mein Kollege Decker, der alte van Goren, der junge und der Butler. Es reicht aus, Hayler. Und ein paar Tage später werden es alle Leute in den Vereinigten Staaten wissen.«
    »Möglich. Aber vorher bist du eine Leiche.«
    Er stand jetzt zwei Schritte vor mir. Immer noch die Hände in den Hosentaschen. Links von mir flackerten die Flammen des brennenden Wagens. Dass der Tank explodieren konnte, fiel in diesen Minuten keinem von uns ein.
    »Red nicht so viel, Hayler«, sagte ich. »Fang an! Ich begrüße die Gelegenheit, dem Mann, der Ellen Store so umgebracht hat, wie sie umgebracht worden ist, die Landkarte der Vereinigten Staaten auf die Haut zu hämmern.«
    Glauben Sie mir, mir entging kein Wimpernzucken von ihm. Und als er langsam beide Hände aus der Hosentasche zog, wusste ich, dass es soweit war.
    Er wartete auch nicht mehr lange, sondern schlug einfach zu.
    Aber er war von seiner Kraft so überzeugt, dass er annahm, sofern der Schlag nur überhaupt irgendwohin träfe, würde er mich von den Füßen holen.
    Er hatte sich getäuscht.
    Seine linke Faust dröhnte mir auf die rechte Brustseite, und dort wurde für ein paar Sekunden die Atmung gestoppt, aber das haut einen G-man nicht gleich auf die Bretter oder aufs Pflaster.
    Einen Herzschlag, nachdem seine Faust bei mir gelandet war, hatte er zwei kurze Haken in der Brustgrube, einen Schlag gegen das Kinn und einen saftigen Brocken in der linken Seite.
    Dann war ich auch schon wieder zurück und außerhalb der Reichweite seiner Arme.
    Er schnaufte und verdaute diese Überraschung. Erst jetzt hielt er es für nötig, die Arme ein bisschen hochzunehmen und so etwas wie eine Deckung aufzubauen.
    So kam er wieder näher. Ich tänzelte leichtfüßig in einer geraden Linie zurück. Vier Schritte, fünf, sechs, sieben, acht - er kam wütend nach. Wütend, weil ich mich nicht stellte. Neun Schritte zurück, zehn, elf Und dann jäh vor, um einen einzigen Schlag zu landen. Meine rechte Faust dröhnte ihm auf den Unterkiefer, dass er unwillkürlich einen leichten Schmerzenslaut ausstieß.
    Ich war schon wieder auf Abstand. Seine Augen fingen an, mit Blut zu unterlaufen. Er kam in Rage.
    »Los, Hayler«, sagte ich. »Nun mach mich doch endlich fertig - wenn du so etwas kannst!«
    Er röhrte und walzte wie ein massiver Klotz auf mich zu. Diesmal blieb ich stehen. Nur keinen Trick zweimal hintereinander anwenden, das ist eine alte und gute Regel.
    Er holte mächtig aus. Ich warf meinen linken Arm in seine Ellenbogenbeuge und fing damit den Schlag ab, während ich ihm die Rechte in die Seite knallte, dass es einen dumpfen Laut gab.
    Dann sprang ich zurück.
    Hayler war ein schlechter Gegner. Seine ganze Stärke lag in seinem Gewicht und in seiner Kraft. Gleichzeitig war aber sein Gewicht auch sein schwächster Punkt. Er konnte sich nicht anders bewegen als langsam, verglichen mit meinem Tempo.
    »Wo sind die Mädchen, Hayler?«, fragte ich.
    Er schnaufte nur und walzte wieder heran. Wahrscheinlich hätte man ihn mit einem sauberen Überraschungsangriff aufs Pflaster legen können. Aber ich hatte etwas anderes vor.
    Diesmal wollte er es ganz schlau machen und brachte eine Finte vor. Ich ließ sie in die Luft verzischen und blockte rechtzeitig den nachgeführten eigentlichen Schlag ab.
    Dafür fing er sich einen neuerlichen Hieb in die Brustgrube. Das ist eine schöne Gegend, und wenn man sie lange genug unter die Faust nimmt, wagt der andere schließlich kaum noch zu atmen.
    Der Kampf ging eine ganze Weile hin und her. Hayler steckte dreimal mehr ein als ich, und er wurde merklich unsicher. Aber er war hart im Nehmen, sehr hart. Jeder andere wäre längst down gewesen.
    Irgendwann, ich glaube, meine Faust explodierte schon zum vierzehnten oder fünfzehnten Mal in seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher