Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Hölle?«
    »Anzunehmen.«
    »Ob Asmodina für sein Erscheinen verantwortlich ist?«
    »Zuzutrauen wär’s ihr.«
    »Den Tag, an dem wir die Tochter des Teufels besiegen, streiche ich dick rot in meinem Kalender an«, sagte Suko.
    »Wir könnten ihn zum Feiertag erheben«, schlug ich vor.
    »Keine schlechte Idee.«
    Aber von einem Sieg über Asmodina waren wir noch meilenweit entfernt. Sie war zu gerissen, und sie wußte sich immer rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, wenn es für sie kritisch wurde.
    Sie schob lieber andere vor, ließ diese in ihrem Sinne schalten und walten. Wie zum Beispiel Dr. Tod, der gerade dabei war, seine Mordliga zu gründen.
    Liebe Güte, da kam noch was auf uns zu – und wir hatten keine Möglichkeit, es zu verhindern, denn hinter Dr. Tod stand Asmodina, ihn unterstützte also die große Macht der Hölle.
    Der U-Bahn-Tunnel bestand aus zwei Röhren, die sich etwa Yards von der Station entfernt vereinigten. Wenn wir gründlich sein wollten, mußten wir uns trennen. »Welche Röhre nimmst du?« fragte ich den hünenhaften Chinesen.
    »Die linke. Ist mir um eine Spur sympathischer als die rechte.«
    »Wir treffen uns da, wo die Röhren zusammenkommen, okay?«
    »Okay.«
    »Sieh dich vor!«
    »Du dich auch«, sagte Suko und eilte davon.
    In diesem Augenblick war seine Zukunft ebenso ungewiß wie die meine.
    ***
    Ich tauchte in die Dunkelheit ein. Meine Nerven waren straff gespannt. Ich durfte mir keinen Fehler leisten, denn das konnte meinen Tod zur Folge haben. Meines Sinnesorgane waren sensibel auf Empfang eingestellt. Ich hätte das geringste Geräusch gehört, doch es herrschte absolute Stille in dem Stollen.
    Ich knipste die Handlampe an. Überlaut kam mir das Geräusch vor.
    Der grelle Schein bohrte sich in die Finsternis. Wenn ich einen Schritt machte, schob sich automatisch auch der Lichtschein weiter nach vorn. Ich leuchtete die Tunnelwände ab, ließ mir Zeit.
    Es war wichtig, gewissenhaft vorzugehen. Wie lange das dauerte, war ohne Bedeutung. Es wäre falsch gewesen, durch den Tunnel zu laufen, denn dann hätte die Gefahr bestanden, daß ich das grüne Monster übersah, und das durfte mir auf keinen Fall passieren.
    Es gab gemauerte Nischen, in die sich die U-Bahn-Arbeiter zurückziehen konnten, wenn ein Zug kam. In einigen davon entdeckte ich rostiges Werkzeug. Man schien es hier vergessen zu haben.
    Von Schwelle zu Schwelle schritt ich. Sicherheitshalber holte ich meine Beretta aus der Schulterhalfter. Die Pistole war mit geweihten Silberkugeln geladen, und ich war zuversichtlich, daß ich das grüne Monster damit erledigen konnte.
    200 Yards legte ich zurück.
    Nichts geschah.
    Meine Spannung wuchs, wurde langsam unerträglich.
    Ich wurde nicht angegriffen und fand auch keine Spur des unheimlichen Gegners. Befand es sich nicht hier? Strapazierte ich meine Nerven in diesem Streckenabschnitt umsonst?
    Auch das war möglich.
    Aber ich ließ mich nicht gehen, blieb weiter unter Hochspannung.
    Das grüne Höllenwesen sollte nicht die geringste Chance kriegen.
    Ich stolperte und zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Seltsamerweise hatte ich das Gefühl, aus der Dunkelheit heraus beobachtet zu werden. Doch so weit meine Handlampe leuchtete, war nichts.
    Ein leerer Stollen lag vor mir. Mit Schienen und Schwellen. Und kahlen Wänden. Vielleicht hielt das Ungeheuer sich in der anderen Röhre auf. Dann mußte Suko darauf stoßen.
    Oder es befand sich weiter weg von der Wapping Station.
    Dann würden mein Freund und ich es gemeinsam aufstöbern.
    Übersehen würden wir es nicht, dessen war ich mir sicher.
    Entwischen konnte uns die Bestie auch nicht, denn alle Fluchtmöglichkeiten waren von Polizeibeamten mehrfach besetzt.
    Mit federnden Schritten ging ich weiter.
    Plötzlich vernahm ich ein aggressives Knurren. Meine Haare sträubten sich. Der Laut hallte unheimlich durch den Tunnel. Es war nicht einwandfrei festzustellen, woher er kam.
    Und dann hörte ich Sukos aufgeregte Stimme: »Jooohn!«
    Da startete ich…
    ***
    Der Chinese tastete sich ebenso aufmerksam durch die Röhre wie ich. Nicht die geringste Kleinigkeit entging ihm. Obwohl er gewissenhafter nicht hätte sein können, kam er doch relativ rasch vorwärts.
    Suko atmete ruhig. Sein Herz schlug nicht schneller als sonst. Er war zuversichtlich, daß er mit dem grünen Monster fertigwerden würde, wenn er ihm begegnete.
    Er verließ sich da ganz auf seine Dämonenpeitsche – und natürlich auch auf seine große
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher