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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland
Autoren: Friedrich Tenkrat
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suchen.«
    »Hoffentlich finden wir ihn – lebend«, sagte Edward Flynn ernst.
    Aber seine Augen verrieten, daß er nicht mehr damit rechnete.
    ***
    Wir hatten Großeinsatz.
    Ein grünes Monster war in London aufgetaucht. Mit einem mächtigen Horn auf dem Schädel. Abscheulich anzusehen. Mit Krallenhänden und Augen, die angeblich glühten.
    Das war die offizielle Beschreibung von Augenzeugen. Ich selbst hatte das Ungeheuer noch nicht zu Gesicht gekriegt.
    Letzten Meldungen zufolge hatte sich die Bestie zwischen Wapping und Shadwell in den U-Bahn-Schacht zurückgezogen. Ein großes Polizeiaufgebot hatte es gejagt.
    Zunächst hatte man allgemein die Meinung vertreten, es würde sich um einen maskierten Verrückten handeln, der die Leute zu erschrecken beabsichtigte. Aber dann hatte die Bestie eine Frau angegriffen und verletzt – und das hatte Großalarm bei Scotland Yard ausgelöst.
    Ich war gerade dabei gewesen, die Briefe, die meine Sekretärin Glenda Perkins für mich getippt hatte, zu unterschreiben, als mich der Anruf erreicht hatte. Einer meiner Kollegen hatte hastig gesagt:
    »Ich glaube, es gibt mal wieder Arbeit für Sie.«
    »Und wieso glauben Sie das?«
    »Weil ein grünes Ungeheuer in unserer Stadt aufgetaucht ist. Niemand weiß, woher es kommt. Ist plötzlich da und versucht Leute umzubringen.«
    Ich verlangte einen genauen Bericht und bekam ihn. Als mein Kollege geendet hatte, sagte ich: »Bin schon unterwegs!« Dann legte ich den Hörer auf, riß ihn aber sofort wieder hoch und wählte Sukos Nummer.
    Seine Freundin Shao hob ab.
    »Hallo, Shao, ist der grobe Klotz in der Nähe?«
    »Er sitzt neben mir.«
    »Sag ihm, es ist vorläufig aus mit Händchenhalten. Ich habe einen Job für ihn.«
    »Gefährlich?« fragte Shao besorgt.
    Diese Frage war mehr als berechtigt, denn was Suko und ich in jüngster Vergangenheit erst wieder erlebt hatten, war schlimm genug gewesen.
    Ich erinnere zum Beispiel an unser Abenteuer auf Abbey Island, wo wir gegen Riesenechsen und anderes Getier kämpfen mußten.
    Ganz zu schweigen von Solo Morasso, alias Dr. Tod, sowie Tokata, dem Samurai des Satans, und Lady X, die ganz versessen darauf gewesen waren, uns das Lebenslicht auszupusten. Außerdem gehörten zur Mordliga Mr. Mondo und Lupina.
    Es war mir zwar gelungen, mit meinem silbernen Bumerang Tokata den linken Arm abzutrennen, aber war das ein so großartiger Erfolg gewesen? Ich bezweifelte es, denn bei dieser Aktion hatte ich meine magische Waffe verloren.
    Dr. Tod besaß sie jetzt, und das war mehr als gefährlich.
    Während ich darauf wartete, daß Shao den Hörer an Suko weitergab, fiel mir auch unser Kampf gegen Asmodinas Höllenschlange ein. Das Scheusal war so groß wie das Haus gewesen, in dem ich wohne, und es hatte danach ausgesehen, als würde es diesem Monster gelingen, meine Freunde und mich – wir wollten Shaos Geburtstag feiern – zu vernichten.
    »Ja, John?« kam die Stimme meines chinesischen Partners durch den Draht.
    »Schluß mit Faulenzen. Wir begeben uns auf Monsterjagd«, sagte ich und berichtete in Schlagworten, was sich ereignet hatte.
    Die Station, an der ich meinen Freund erwarten wollte, hieß Wapping.
    Er kam mit seiner Harley Davidson angebraust.
    Alle Ausgänge waren von Polizisten besetzt. Der U-Bahn-Teilabschnitt war hermetisch abgeriegelt.
    Das grüne Monster saß in der Falle.
    Wir brauchten es uns nur noch zu schnappten. Das hörte sich allerdings einfacher an, als es in Wirklichkeit war. Wir mußten auf der Hut sein, denn wenn wir den Meldungen Glauben schenken durften – und warum sollten wir das nicht tun? –, dann war das grüne Scheusal ein ganz gefährliches Biest.
    Der U-Bahn-Verkehr war vorübergehend eingestellt worden.
    Jeder Polizeibeamte war auf seinem Posten.
    Es blieb jedoch Suko und mir überlassen, das Ungeheuer im Underground-Tunnel aufzustöbern und zur Strecke zu bringen.
    Suko hatte seine Dämonenpeitsche mitgebracht. Wir liefen die Stufen der U-Bahn-Station hinunter. Der Bahnsteig war leergefegt.
    Die Polizei hatte alle Personen nach oben gebracht.
    Mein Freund und ich waren allein.
    Man hatte uns Handlampen ausgehändigt. Noch brauchten wir sie nicht, denn die unterirdische Station war elektrisch beleuchtet.
    Später, im Stollen, würden wir sie einschalten.
    »Welche Richtung?« fragte der Chinese.
    Ich wies mit dem Kopf dorthin, wo Shadwell lag. »Irgendwo zwischen hier und Shadwell steckt der grüne Teufel.«
    »Ein Abgesandter der
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