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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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zweiten Stock weit aufgerissen, und da sind wir sofort hinein. Hier unter dem Fenster fanden wir Steiner. Er lag auf dem Boden, eine 6,75 Pistole lag neben ihm. Das Magazin war herausgezogen und leer.«
    Ich trat ans Fenster. Wenn man sich hinausbeugte, überblickte man die Hinsdale Street bis hinunter zum Cemetery of the Evergreens. Die Dächer der Häuser standen schwarz und breit vor dem letzten Dunkelblau der Nacht.
    Ich überlegte.
    Steiner hatte eingehängt. Die Pistole lag neben ihm. Er hatte sie an sich genommen und war zum Fenster gegangen. Er hatte es geöffnet und sich noch einmal im Zimmer umgesehen. Aber niemand war da, der ihn bedrohte. Eine grenzenlose Furcht musste ihn gepackt haben.
    Er hatte sich zum Fenster hinausgebeugt und hatte gerufen. So laut er konnte. Dann hielt er die Pistole hinaus in die Nacht und drückte ab.
    Aber es hatte nur leise ›Klick‹ gemacht, nichts weiter. Er drückte wieder, und wieder löste sich kein Schuss.
    Er war erschrocken und verärgert. Er riss das Magazin aus der Pistole und sah, dass es leer war. Er hatte keinen Mut mehr, an den Schreibtisch zu gehen, und die Pistole neu zu laden. Er stand ratlos und fluchend vor dem Fenster und rief noch einmal nach der Polizei. Wie erzählte Brewer?
    »Zum Teufel!«, hatte Steiner gerufen.
    Und dann musste er es gehört haben. Keine Tür geht ganz geräuschlos auf. Starr vor Schreck wandte er sich um, sah den schwarzen Schatten des Mannes, und er schrie.
    Er schrie erst aus Angst und aus Entsetzen, und dann fuhr der Schlag auf ihn nieder und warf ihn zu Boden.
    Ich wandte mich an Brewer und Stilmann. »Haben Sie keine Spur vom Täter entdeckt?«
    Brewer schüttelte den Kopf.
    »Bis jetzt nicht Der Spurendienst ist aber noch nicht da. Ich hielt es für wichtiger, erst alleg für Steiner zu tun, was in unserer Macht lag.«
    Die anderen Beamten hatten Steiner inzwischen auf eine Bahre gebettet.
    »Wie steht es um ihn?« Ich wandte mich an den Arzt, der sich um Steiner bemühte. Er hatte kurze, graue Haare und Finger, die vom Nikotin dunkelbraun waren.
    »Weiß nicht recht.« Er sah schnell zu mir auf. »Sie müssen entschuldigen, ich hab’jetzt keine Zeit.«
    Er gab den zwei Männern Anweisungen. Sie wollten gerade die Bahre aufnehmen. Ich hielt sie zurück.
    »Einen Augenblick, Doktor. Was ich jetzt sage, ist für Steiner genauso wichtig wie für uns und vielleicht noch einige andere Menschen, von denen wir heute noch nichts wissen. Steiner scheint ein Zeuge für einen Mord zu sein. Deshalb versuchte man ihn zu erledigen. Kann er sprechen?«
    Der Doktor schob die Brille hoch und rieb sich die Augen. Dann sah er mich an und schüttelte müde den Kopf.
    »Er ist bewusstlos. Schädelbruch. Ein Schlag mit einem Totschläger.«
    Er sah auf Steiner hinunter, der regungslos auf der Bahre lag.
    »Er wird in spätestens zwei Stunden sterben, selbst wenn Sie ihn dem besten Himchirurgen in die Hände geben.«
    »Wird er noch einmal sprechen können?«
    Der Doc zuckte die Achseln.
    »Das ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Möglich ist es aber… In welches Krankenhaus sollen wir ihn transportieren? Ist es Ihnen gleich? Ich würde das Eastern-Hospital vorschlagen. Hat eine ausgezeichnete Unfall-Abteilung.«
    Ich dachte einen Augenblick nach.
    Steiner hatte aufgeschrien und sogleich danach einen schweren Schlag bekommen. Daraufhin hatten die Polizisten etwas zu ihm hinauf gerufen. Der Täter wusste also, dass Polizei wenig später am Tatort erscheinen würde. Er hatte äußerste Eile, sich in Sicherheit zu bringen. Er stieg einfach in das nächste Stockwerk hinauf, ließ die Wohnungstür weit auf gerissen, und als die Polizisten in Steiners Wohnung verschwanden, lief er die Treppen hinab und verließ unbehelligt das Haus.
    Wahrscheinlich war jedenfalls, dass der Täter nicht wusste, dass Steiner noch lebte.
    Das Comell-Hospital lag am Roosevelt Drive, nicht zu weit vom Distriktsgebäude entfernt. Ich kannte dort einen zuverlässigen und sehr verschwiegenen Oberarzt.
    »Können Sie Steiner in das Comell-Hospital bringen lassen?«, erkundigte ich mich bei dem Doktor.
    Er nickte.
    »Selbstverständlich. Habe auch schon daran gedacht. Ist nur ein bisschen weiter als das Eastem-Hospital.«
    »Ist der Transport für Steiner lebensgefährlich?«
    »Machen Sie sich da keine Gedanken«, beruhigte mich der Doktor, »und keine Hoffnungen«, fuhr er fort. »Für Steiner ist nichts mehr gefährlich. Das Blut kreist noch durch seinen Körper, aber das ist
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