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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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Sie entscheidenden Weise erinnern!«
    »Was wollen Sie noch wissen?«, fragte er und sah mir nicht in die Augen. Ich spürte, dass er etwas verbarg.
    »Zum Beispiel Ihren Namen.«
    Er kämpfte eine Weile, und wir ließen ihn diesen Kampf in Ruhe ausfechten.
    »Ich bin gar nicht Mr. Driggs«, sagte er schließlich. »Ich heiße Dan Merrick. Ich bin in Utah geboren und war Bankangestellter. Eines Tages wurde ich nach New York versetzt. Ich hatte nie ernstliche Neigung zu Gangstern und zu Verbrechen, aber ich war auch immer zu schwach, ein wirklich ehrliches Leben zu führen. Ich war ein kleiner Mann, ohne Kapital und ohne Begabung. Irgendwie musste ich leben, und ich wollte nicht schlecht leben. Auf einem dieser Seitenwege traf ich auf Mr. Parkinson. Genauer gesagt, er traf auf mich. Er beobachtete mich eingehend, bestellte mich in sein Büro und schlug mir ein Geschäft vor. Ich hatte nichts anderes zu tun, als seinen Weisungen zu folgen. Ich sollte für ein halbes Jahr aus New York verschwinden. Er versprach mir eine Menge Geld. Später sollte ich auf seine Weisung hin zurückkehren, und die Rolle eines jungen Mannes spielen, dem ich zum Verwechseln ähnelte. Mehr verriet er nicht.«
    »Wussten Sie nicht, was mit Dr. Driggs geschah?«
    Merrick schüttelte den Kopf.
    »Damals hatte ich davon keine Ahnung. Später, als mich Parkinson holte, wusste ich nur, dass ich die Rolle eines Mr. Driggs spielen sollte. Da ich angeblich lange in Europa war, kannte mich hier niemand. Aber Mr. Sanders, der mich am gleichen Tage auf suchte 64 und mich erpresste, weil er wusste, dass ich nicht Mr. Driggs war, gab mir den ersten Hinweis, in welche Gesellschaft ich als Mr. Driggs geraten war. Mit der Zeit erfuhr ich mehr und mehr. Mr. Driggs senior hatte einen dunklen Punkt in der Vergangenheit, mit dessen Hilfe es seinem einstigen Anwalt und Freund Ronald Parkinson gelang, den Driggs-Konzern ganz in seine und seiner Freunde Hand zu bringen. Mr. Driggs war nur mehr ein Schatten, eine Figur, er hatte nichts in der Hand, er hatte nichts zu sagen. Er durfte froh sein, weiter zu leben und nach außen hin den mächtigen und wohltätigen Herrn spielen zu können. Driggs schickte seinen Sohn nach Europa. Er wollte ihn fern von den Staaten halten. Er hoffte, der Sohn würde nie in die Staaten zurückkehren. Als Driggs plötzlich starb, machte sich Archibald Driggs, sein Sohn, auf den Weg in die Staaten. Er kehrte nach einem Aufenthalt von zwei Wochen wieder nach Europa zurück. Damals war ihm noch nichts aufgefallen. Als er vor wenigen Monaten wieder nach New York kam und gewillt war, sich ernstlich um die Führung seiner Betriebe zu bemühen, musste er entdecken, in wessen Händen sich sein Erbe in Wahrheit befand. Er war machtlos. Er überlegte, was er dagegen unternehmen könnte. Als erstes ging er zu einem kleinen verarmten Anwalt, einem Mr. Steiner, dessen Verwandte in Europa er kannte und den er für unbedingt ehrlich hielt. Dann nahm er den Kampf mit Parkinson auf. Er verständigte ihn davon, dass im Falle seines Todes die Polizei alles erfahren würde. Vielleicht war das ein großer Fehler, aber sicher hat es seinen Tod so lange hinausgezögert, bis Parkinson hinter das Geheimnis mit Steiner gekommen war.«
    »Wann und wie ist Driggs ermordet worden?«, fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht«, stieß Merrik mühsam hervor.
    Wir glaubten ihm. Es gab noch andere, die das Geheimnis um den Tod des wirklichen Mr. Driggs besser lösen könnten. Frank Slosson und Bernie Frost.
    Wir nahmen Dan Merrik zwischen uns und führten ihn ab. Er war ein gebrochener Mann.
    Wir hatten das Leben Steiners und Driggs nicht retten können. Aber durch ihren Tod war es uns gelungen, eine Bande abgefeimter Verbrecher unschädlich zu machen.
    Wir fuhren nach New York zurück. Ein glänzend weiß gestrichener Lastwagen fuhr vor uns. Wir näherten uns ihm und setzten an, ihn zu überholen.
    »Trinkt Driggs-Säfte« stand auf der breiten Ladefläche in roten Buchstaben gemalt. Ein einladendes Glas voll Orangensaft lockte.
    Ich schüttelte mich. Ich hatte Durst, mächtigen Durst auf ein großes Glas Whisky.
    ENDE
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