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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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Männer kamen herbei.
    Shady holte erneut aus, aber seine Faust fuhr ins Leere, als ich meinen Kopf mit einer kurzen Drehung zur Seite und zurück nahm.
    »Wenn du willst, gebe ich dir mal Unterricht!«, frozzelte ich ihn.
    Verdutzt zögerte er.
    »Komm nur her!«, lockte ich ihn weiter.
    Er stürzte auf mich zu. Er schlug wiederum ins Leere, verlor das Gleichgewicht und wäre um ein Haar über Bord gefallen.
    Die anderen Männer verschwanden wortlos. Keiner wollte etwas gesehen haben, falls etwas passierte.
    Phil half Shady wieder auf die Beine.
    »So ein Mistkerl, so ein verdammter!«, brüllte er außer sich, als er wieder stand.
    Phil sagte: »Wenn du willst, mach ich ihn fertig!«
    Shady nickte eifrig, und schon traf mich Phils erster Schlag. Er sah so wuch-54 tig aus, dass ich es vorzog in die Knie zu gehen. Dann deckte mich Phil mit einem Hagel von Schlägen ein, von denen keiner wehtat. Aber ich lag am Boden. Ich atmete schwer.
    »Den hast du fertig gemacht!«, triumphierte Shady und beugte sich über mich. »Donnerwetter.«
    Er tastete mich ab, und das war gefährlich. Aber ich verhielt mich still.
    Shady zog meine Pistole aus der Tasche. Er hielt sie vor die Augen, wendete sie hin und her und betrachtete sie eingehend. Er sah den Prägestempel des FBI darauf und pfiff durch die Zähne.
    »Hab’ doch beim ersten Blick gewusst, dass der Kerl ein Spitzel ist!«, knurrte er. »Ich muss das sofort melden.«
    Er richtete sich auf.
    »Ach, mach doch keinen Unsinn! Regst die Leute umsonst auf. Ich kenn’ den Burschen. Er hat im Hafen einen G-man zusammengeschlagen. Dem hat er das Eisen gestohlen. Das ist alles.« Phil sprach kalt und lässig.
    »Na ja, wenn du meinst?« Shadys Stimme war voll Misstrauen, aber er beruhigte sich.
    »Pass auf den Kerl gut auf, ich geh nach vorne«, beauftragte er Phil. »Hier, nimm mein Eisen! Drück ab, wenn er sich muckst! Ob er einen Cop verprügelt hat oder nicht, ich kann ihn nicht ausstehen.«
    Er stakte davon. Ich blieb hegen, während Phil sich mit meiner Null-acht in der Hand sich breitbeinig vor mir aufpflanzte.
    ***
    Das Boot kämpfte sich mit annähernd vierzig Meilen durch die Dünung. Ich hatte Durst. Mechanisch griff ich nach einer der Stauden, die hoch aufgehäuft auf Deck lagen und nahm mir eine Banane. Ich riss die Schale herab und biss in das mehlige weiche Fleisch.
    Ich spürte Scherben zwischen den Zähnen und einen unsagbar bitteren Geschmack auf der Zunge. Ich spie aus. Aber ich warf die Banane nicht über Bord, sondern betrachtete sie interessiert. Ich zog eine etwa fünf ccm große Ampulle, die ich mit den Zähnen angebrochen hatte, aus dem weichen Fleisch. Sie steckte genau in der Mitte. Ich hielt das Glas schief, und ein weißes Pulver rieselte zu Boden.
    Schritte kamen näher. Ich streckte mich wieder lang aus und sah zu Phil hoch, der die Pistole anschlagsbereit in der Hand hielt.
    »Na, schläft er noch?«, sagte Shady. »Wir werden ihn über Bord werfen. Wenn du mithilfst, ist es ein Kinderspiel.«
    »Ich dachte, wir müssten ihn an Land bringen?«, antwortete Phil gleichgültig.
    »Was sollen wir in Pascagoula mit ihm anfangen?«
    »Vielleicht interessiert sich der Chef für ihn?«
    Shady zerrte an meinen Schultern. Ich machte mich steif und schwer.
    »Wo sind übrigens die Boote alle?«, fragte Phil.
    »Die Boote?«, antwortete Shady. »Die laufen alle hier herum, bis die Luft rein ist, dann nehmen sie Kurs auf den alten Hafen von Pascagoula.«
    »Werden wir denn verfolgt?«
    »Verfolgt?«
    »Verfolgt?« Shady richtete sich auf und ließ mich los.
    »Ich weiß von nichts. Aber die Cops haben doch Nasen wie Radarschirme. Und wenn du einmal ein…«
    Shady unterbrach sich. Er sah erschrocken zu Boden. Sein Blick war auf die Banane gefallen. Er hob sie hoch und hielt sie Phil unter die Nase.
    »Hast du…«
    Weiter kam er nicht. Ich hatte mich blitzschnell aufgerichtet und zugeschlagen. Ich legte eine Wucht, in meinen Schlag, und er ging k.o. Ich fing ihn auf und ließ ihn zu Boden sinken.
    »Wir müssen zuerst den Funker schnappen«, flüsterte ich Phil zu. »Er darf unter keinen Umständen in Aktion treten können.«
    Wir gingen nach vorn. Am Bug des Schiffes saßen drei Männerum eine Flasche Whisky. In der kleinen Kajüte davor stand ein hochgewachsener Mann mit fest, geschlossenen Lippen hinter dem Steuer. Ein zweiter saß neben ihm, vor sich auf dem Tisch ein modernes Kurzwellengerät. Er hatte die Kopfhörer aufgesetzt und hielt in der einen Hand
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