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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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niederschlagen können, aber ich wollte jedes unnötige Risiko vermeiden. Ich glaubte nicht, dass er sprechen würde.
    Wir lehnten uns gegen die Reling und blickten angestrengt umher.
    Langsam wuchs aus dem Dunkel die mächtige Kommandobrücke. Wir sahen den gedrungenen Kamin, die Masten und die Ladeluken.
    Alle Lampen waren gelöscht. Selbst von der Brücke kam nicht mehr Licht als die schwache, dünne Glut einer Zigarette, die einer der wachhabenden Männer dort rauchte.
    »Wir wollen sehen, ob wir in den Laderaum gelangen können«, flüsterte ich Phil zu.
    Phil nahm mich bei der Schulter und deutete wortlos zum Heck des Schiffes. Drei Gestalten kamen näher. Wir duckten uns hinter eine Seilwinde. Schritte klangen auf.
    »Sie müssten jeden Augenblick eintreffen!«
    »Sonderbare Sache, mitten in der Nacht!«
    Die Schritte wurden leiser und entfernten sich wieder.
    Wir krochen aus unserer Deckung hervor.
    ***
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis wir zum Laderaum vorgedrungen waren. Dumpfe, feuchte, fast tropische Luft nahm uns beinahe den Atem. Und unsere Enttäuschung war groß, als wir sahen, dass tatsächlich die Ladung ganz aus Bananen zu bestehen schien.
    Vorsichtig tasteten wir uns den schmalen Steg entlang, der den Laderaum umgrenzte. Wir suchten nach einer Ladung, die es wert war unter schwierigsten Umständen nachts außerhalb der Drei-Meilen-Zone verladen zu werden. Nicht nach Bananen.
    Ich spürte Phils Hand auf meiner Schulter.
    »Vielleicht ist das nur ein Ablenkungsmanöver, für uns inszeniert? Wir jagen hier einem Dampfer nach, der nichts als Bananen an Bord hat, und Driggs und seine Kumpane lachen sich ins Fäustchen!«
    Noch ehe ich Phil antworten konnte, setzte der Lärm ein.
    Zunächst drangen Rufe zu uns, derbe Rufe, wie man sie von Boot zu Boot gebraucht, um das Meer und den Lärm der Motoren zu überdröhnen. Dann setzte das Gerassel der Schiffswinden ein. Die Ketten und Seile der Ladebäume ächzten und polterten. Wir suchten rasch Deckung.
    Die Luke über unseren Köpfen wurde angehoben und schwebte davon. Ein paar Sterne, die in den Raum hereinfunkelten, erloschen in dem milchigen Licht eines schwachen Scheinwerfers, der vom Ladebaum herab auf Deck und in den Schiffsbauch strählte.
    Eine scharfe Stimme ertönte:
    »Die Leute können in den Laderaum. Wir müssen uns beeilen.«
    »Jawohl,Mr. MacKensie«, antwortete einer der Männer.
    »Seht zu, dass ihr nach unten kommt, ihr faulen Hunde!«, brüllte die gleiche Stimme in ganz anderem Tone die Männer an. Einer von ihnen lachte.
    »Nur keine Eile. Hast dich selbst noch nie überarbeitet, Shady.«
    »Ich hau dir eine ins Gesicht!«
    »Ruhe, verdammt noch mal, hier wird gearbeitet«, ordnete die Stimme des Mannes, an, der MacKensie genannt wurde.
    »Jawohl, Mr. MacKensie«, erwiderte Shady kleinlaut und unterwürfig.
    Die ersten Männer sprangen über die Rampen in den Laderaum herab.
    ***
    In Bündeln zu zehn Stauden packten wir die Früchte in die grobmaschigen Netze an den Trossen der Seilwinden. Eines nach dem anderen schwebte hoch, verschwand aus unseren Blicken und wurde draußen umgeladen. Noch wussten wir nicht, ob sie wirklich eine Reihe kleiner Schmugglerboote zur Verfügung hatten, oder ob sie nur in einen unverdächtigen Dampfer umluden. Aber alles sprach für die kleinen Boote.
    Bis jetzt war alles gut gegangen. Wir standen in der Reihe der Männer, und keiner fragte, wer wir seien. Die Mannschaft des Schiffes dachte wohl, wir gehörten zu der eingetroffenen Flottille, und die Männer von den kleinen Booten rechneten uns zur Schiffsbesatzung.
    Der Mann, den sie Shady nannten, rührte keinen Finger. Aber er kam manchmal unangenehm nahe an uns vorbei. Ich wusste nicht, ob es nur die Angst entdeckt zu werden war, dass ich mir einbildete, er musterte mich mit misstrauischen Augen.
    »So ein Theater. Mitten in der Nacht, auf der See. Und dann Bananen!«, meckerte der Mann neben mir.
    Shady kam auf ihn zu und bellte ihn an:
    »Du hältst deine verdammte Fresse! Du bekommst dein Geld, und mehr hat dich nicht zu interessieren! Verstanden?«
    Der Mann brummte noch etwas Unverständliches. Shady ging ein paar Mal mürrisch um ihn herum. Dann kam er auf mich zu. Ich bückte mich und machte mir an dem Seil zu schaffen.
    »He, Sie da!«, rief er mich an, aber ich tat, als hätte ich meine Ohren zu Hause gelassen.
    »Dich da meine ich!«, schrie er, packte mich an der Jacke, zog mich hoch und stieß mir die Faust in die Seite.
    »Ich kann
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