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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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knabenhaft wirkten, auch wenn sich das Haar bereits grau verfärbte.
    »Sie haben Glück, dass ich gerade Nachtdienst habe«, empfing er mich.
    Phil stand neben ihm und musterte mich kritisch.
    »Lasst mich erst mal rein«, sagte ich. »Dann werde ich weiter erzählen.«
    »Moment«, wehrte Dr. Cresskill ab, »zunächst will ich mir einmal den Verletzten ansehen. Er hat Hilfe nötig.«
    Ich nahm seinen Arm und schloss die Tür hinter ihm.
    »Der Verletzte ist außer Gefahr. Er ist tot.«
    Cresskill starrte mich an. »Und was soll ich mit ihm? Soll ich ihn vielleicht wieder lebendig machen? Soweit sind wir hier noch nicht.«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe, Dr. Cresskill«, begann ich. »Ihre und die einer zuverlässigen und verschwiegenen Schwester. Lassen Sie den Toten in irgendein Krankenzimmer bringen. Am besten eines, das einem Hintereingang nahe liegt. Und dann lassen Sie in das Hauptbuch am großen Eingang seinen Namen, sein Zimmer und seine Abteilung eintragen.«
    Cresskill zündete sich eine Zigarette an.
    »Natürlich kann ich das für Sie tim. Aber ich sehe nicht ein, was das ganze soll.«
    »Dieser Mr. Steiner«, erklärte ich ihm, »wurde heute Nacht ermordet. Er wurde ermordet, weil er gerade im Begriff war, mir Dinge über einen anderen Mord und dessen Hintergründe zu verraten. Der Täter weiß aber nicht, dass Steiner gestorben ist. Wir wollen den Anschein erwecken, dass er am Leben ist und dass er uns alles verraten hat, was er weiß.«
    »Und diesen Schein können Sie natürlich nur mit Hilfe eines Krankenhauses vortäuschen, ich verstehe.«
    »Klar«, mischte sich Phil ein. »er muss in einem Zimmer liegen, als sei er ein normaler Kranker. In ein paar Stunden werden wir hier in der Klinik erscheinen. Wir werden uns bei Ihnen anmelden, und Sie werden uns zu dem Kranken führen. Wir werden ihn verhören. Jedermann wird glauben, er lebt, und seine Mörder werden sich gezwungen sehen, etwas zu unternehmen.«
    »Was könnten sie denn unternehmen?«, wollte Dr. Cresskill wissen.
    »Sie könnten fliehen, sie könnten vielleicht noch einen Mord wagen.« Ich zuckte die Achseln. »Es gibt tausend Möglichkeiten, die wir nicht übersehen können, weil wir weder die Mörder noch ihre Motive kennen.«
    »Ich verstehe langsam«, entgegnete der Doc. »Aber wer garantiert mir denn für die Sicherheit des Krankenhauses?«
    Phil sah auf die Uhr. »Wir werden telefonieren. In einer halben Stunde wird 12 ein Beamter bei Ihnen als Krankenhelfer anfangen. Drei weitere Beamte werden von außen das Haus überwachen. Was ich sonst noch auftreiben kann, wird sich als Besucher unauffällig hier aufhalten. Bis die Männer eintreffen, bleiben wir selbstverständlich hier.«
    »Gut«, sagte der Doc und stand auf. »Ich werde dann das Nötige veranlassen. Ich denke, wir halten uns an Schwerster Angelika. Sie hat die Station, die im rückwärtigen Teil des Gebäudes liegt. Sie ist zuverlässig und verschwiegen genug, um diese Aufgabe mit uns durchzuführen.«
    Um halb fünf waren die Beamten auf ihren Posten. Wir verabschiedeten uns von Dr. Cresskill und baten ihn, auch diesen Tag über im Hospital zu bleiben.
    Es war zu spät, um sich noch ins Bett zu legen. In einer kleinen Bar tranken wir zwei Tassen Kaffee und griffen nach der ersten Morgenzeitung. Unsere Blicke flogen gelangweilt über die Sensationen, die uns gleichgültig waren. Im Grunde interessierte uns jetzt nur dieses: Was hatte Mr. Steiner mir erzählen wollen?
    ***
    Wir saßen in unserem Office. Jeder von uns hatte einen Stoß Papiere vor sich, in dem er missmutig blätterte. Alles, was wir in der Eile besorgen konnten. Wir lasen, dass der alte Driggs, der vor wenigen Jahren gestorben war, mit Vornamen Revery geheißen hatte, während sein Sohn Archibald getauft worden war. Dann allgemeine Auskünfte wirtschaftlicher Art über den Konzern und schließlich über Leute, die bei der Firma arbeiteten und einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. Es war nicht viel, was wir erfuhren.
    Die Sonne blinzelte zaghaft durch die Vorhänge. Ich ging zum Fenster und öffnete es weit. Ich sah in den schönsten Maimorgen hinaus, der über einer Stadt aufgehen kann. Der Himmel lag wolkenlos und rauchblau über dem Zickzack der Silhouetten der Wolkenkratzer. Die Sonne schickte gerade die ersten Strahlen über die Dächer und entzündete blitzende Feuer in den unzähligen Fenstern, die wie Edelsteine erglühten. Unter uns war das Getöse des anwachsenden Verkehrs, und vom East River
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