Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
Vom Netzwerk:
gehen uns die Gangster dabei ins Netz.«
    »Lass mich doch deine Rolle spielen«, bat Phil.
    Ich lehnte ab.
    »Du hast den schwierigeren-Teil, Phil. Ich muss nur daliegen und schweigen. Die ganze Last liegt auf deinen Schultern.«
    Dr. Cresskill kam mit einem Stoß Binden an.
    »Ich werde ihnen eine dicke Lage Watte darunter legen. Sollten Sie noch einen Schlag auf den Kopf bekommen, so wird Sie das schützen.« Er begann meinen Kopf zu verbinden. Die Schwester reichte ihm Rolle auf Rolle, bis nur noch Augen und Nase frei waren.
    »Lass mich nicht so lange bei der Bande«, bat ich Phil. »Ich werde kaum was aus ihnen herausbringen. Es geht ja nur darum, die Burschen zu finden.«
    »Ich hole dich schon raus, Jerry!«, sagte Phil, und gab mir die Hand. »Jetzt lege dich hin, schließlich hast du einen besorgniserregenden Schädelbruch.«
    Ich legte mich auf die Bahre nieder. Die Schwester lächelte mir zu, breitete die Decke über mich aus, und schob mich zur Tür hinaus.
    Ich lag still und bewegte mich nicht. Sie rollte mich über den Gang, öffnete eine Tür, schloss sie hinter mir wieder.
    Ich lag in einem kleinen, freundlichen Zimmer. Die Sonne blinzelte durch das Fenster und strich über ein paar Blumen, die an den Wänden hingen.
    Es war elf Uhr vormittags. Vor Einbruch der Dunkelheit würde niemand versuchen, mich zu entführen. Ich hatte diese Nacht knapp eine halbe Stunde geschlafen. Das Bett war frisch bezogen und angenehm weich. Ich schloss die Augen und fiel sofort in tiefen Schlaf.
    ***
    Als ich erwachte, war das Weiß des Zimmers matt geworden. Der Ausschnitt des Himmels, der durch das Fenster hereinsah, war dunkelgrau und glitt langsam in das samtene Blau der Nacht über. Ich hob den Kopf und sah um mich. Auf einem Stuhl lagen das Paket mit der Kleidung, die ich mir erstanden hatte, die Mappe und eine Zeitung. Auf einem Tischchen neben mir stand das Abendessen.
    Ich machte mich darüber her, was gar nicht so einfach war, wollte ich meinen Verband nicht völlig verkleckern.
    Ich legte mich wieder zurück und wartete, dass sich etwas ereignete, dass die Tür vorsichtig aufging, oder ein Schatten am Fenster erschien.
    An der Wand glitten die Zeiger einer Uhr lautlos über die Skala. Es war halb acht, acht, halb neun und neun Uhr. Der Himmel wurde dunkel und gebar tausend Sterne.
    Ich hörte eine Glocke zehn Uhr schlagen. Ich war immer noch müde und duselte wieder ein.
    Ich muss das Öffnen der Tür überhört haben. Auch schalteten sie kein Licht ein. Ich war erst richtig wach, als ein Mann sich über mich beugte. Er trug einen weißen Kittel und hatte ein Stethoskop umhängen. Hinter ihm standen zwei Männer, ebenfalls in weißen Kitteln. Krankenwärter. Grobe Gesichter, Soweit ich sie im Dunkeln unterscheiden konnte. Sie standen lässig da, als hätten sie keine Eile.
    »Wir wollen eine kleine Untersuchung vornehmen«, sagte der Arzt mit einer Stimme, die scharf war wie ein geschliffenes Messer. Er griff nach meinem Arm und zog ihn unter der Decke hervor. Ich wehrte mich nicht, und ich kam ihm nicht entgegen. Nun erkannte ich das Blitzende in seiner Hand. Es war ein Spritze. Ich spürte die Nadel an der Haut Ich überlegte einen Augenblick lang, ob ich auf springen sollte. Drei der Galgenvögel hätten wir dann gehabt.
    Die Chance, dass sie mich mit der Spritze vergiften wollten, bestand. Aber sie war klein. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie mich lebend haben wollten.
    Die Nadel drückte stärker gegen die Haut und ich spürte den Einstich.
    »So…« hörte ich die scharfe Stimme des Arztes. »Gleich ist es geschehen.«
    Ich sah, wie er den Krankenwärtern ein Zeichen gab.
    Sie hoben mich aus dem Bett, legten mich auf die fahrbare Bahre und schoben mich vorsichtig auf den Gang hinaus.
    Ich sah das matte Licht der Nachtbeleuchtung auf dem Flur. Ich wollte eine Nachtschwester sehen, die irgendwo saß, strickte oder in einem abgegriffenen Roman las. Aber ich sah keine. Der Gang war wie ausgestorben. Konnte man denn aus diesem Krankenhaus so einfach'verschwinden? Dann erinnerte ich mich, dass meine Freunde ja alles taten, um meine Entführung glatt ablaufen zu lassen. Eine warme Welle stieg in mir hoch und überflutete mich. Ich sank hinab, tief, bodenlos tief, durch Nebel und stemenlose Räume, bis ich traumlos gebettet im Nichts lag.
    ***
    Als ich wieder erwachte, wusste ich nicht, wie viele Stunden vergangen waren, wusste nicht, wie viele Meilen zwischen dem Cornell-Hospital und meinem jetzigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher