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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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Mehrzahl der Männer war in volle Deckung hinter Palmenkübeln, Tischen und Sesseln gegangen. Der Portier sprach aufgeregt ins Telefon, und der Empfangschef drückte der Reihe nach sämtliche Alarm- und sonstigen Knöpfe.
    Es dauerte dann auch gar nicht lange, bis die beiden Hoteldetektive mit gezogenen Pistolen herangestürmt kamen. Ich überüeß es Phil, mit ihnen fertig zu werden und ging zuerst dahin, wo der Fremde, den Menendez mit Burns angeredet hatte, Enid auf eine Couch bettete.
    »Verbandszeug!«, rief ich dem Pförtner zu. »Und rufen Sie einen Arzt.«
    Das Mädchen hatte es an der linken Schulter erwischt. Die Wunde war nicht gefährlich, aber sie blutete stark.
    Während ich eine schnell herbeigeschaffte Mullbinde darum wickelte, fragte ich den Mann, der den ganzen Aufruhr verschuldet hatte:
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin-Professor Burns«, antwortete er vollkommen ruhig. »Die kosmetischen Chirurgen in Chicago haben zwar gute Arbeit geleistet, aber Enid hat mich an meiner Art, wie ich die Zigarette rollte, erkannt und dann wollte sie mir die Brille herunterreißen. Alles kann man ändern, nur die Augenfarbe nicht.«
    »Sie werden uns noch einige Erklärungen abgeben müssen, Professor«, sagte ich. »Ihretwegen sind vier Menschen uns Leben gekommen.«
    »Ja, ich weiß es erst seit Kurzem. Der Mann, der angeblich als Burns Selbstmord beging, wurde ermordet. Damit hatte ich nichts zu schaffen.«
    »Ich hoffe es«, sagte ich. »Und Dolly Barley hat sich im Irrenhaus aufgehängt. Auch das geht auf Ihr Schuldkonto.«
    »Das erfuhr ich heute aus der Zeitung und als Menendez zugab, sie dorthin gebracht zu haben, trennte ich mich von ihm. Die Folge dieses Schrittes haben Sie selbst miterlebt.«
    »Ich bin Arzt«, sagte eine Stimme hinter mir. Dann bückte sich der Mann über das Mädchen. »Der Verband sitzt gut. Ich will ihn jetzt nicht mehr lösen. Am besten bestell ich wohl einen Krankenwagen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Jetzt waren auch endlich die Cops da. Es hatte reichlich lange gedauert.
    Phil schnauzte sie gehörig an. Dann ging alles wie am Schnürchen.
    Auch Menendez hatte inzwischen einen Notverband bekommen und wurde in den Streifenwagen verfrachtet. Enid war bereits auf dem Weg ins Hospital, als wir mit Burns in meinen Jaguar stiegen und zum Office fuhren. Es gab eine sehr lange Unterhaltung, zu der wir auch Mr. Kitchel holen ließen.
    Am nächsten Tag fuhren wir nach Washington, um auch den Rest zu klären. Ich beschränke mich darauf, die nackten Tatsachen aufzuzählen.
    Professor Burns hatte seine Erfindung in groben Zügen vollendet. Nur technische Kleinigkeiten waren noch auszuarbeiten und zu koordinieren. Inzwischen hatte er, der auf seine außerordentliche Art geschäftstüchtig war, einer ganzen Anzahl von Bewerbern Versprechungen gemacht und sich in Form von Forschungsbeihilfen Vorschüsse zahlen lassen.
    Unter diesen Leuten war auch Menendez, der ein großes Geschäft witterte und dem Forscher drei Millionen Dollar versprach, wenn er ihm die Erfindung zur Weiterverwendung übergeben würde. Burns aber war in Druck. Er hatte nur den Wunsch, nämlich den, seine Arbeit in Ruhe vollenden zu können.
    Menendez, den er eingeweiht hatte, machte ihm den Vorschlag, zu verschwinden. Aber das hätte eine Suchaktion in den ganzen Vereinigten Staaten ausgelöst. Der Professor war es, der darauf kam, einen anderen Mann, der ihm oberflächlich glich, mit seinen Kleidern und seinem Reisepass nach Europa zu schicken. Er schlug auch vor, diesem Mann seine Aktentasche mit bereits überholten Forschungsergebnissen mit auf den Weg zu geben.
    Menendez ging scheinbar darauf ein, aber er wollte sich nicht diese Mühe machen - und außerdem wusste er, dass der falsche Professor Burns sehr schnell gefunden und entlarvt werden würde. Er hatte einen anderen Plan. Er fand jemand, der dem Professor glich und der sich auch bereit erklärte, dessen Rolle zu spielen. Es war ein armer Schlucker, für den die tausend Dollar, die Menendez ihm dafür versprach, ein Vermögen bedeutete. Er wurde dann auch als Burns zurechtgemacht, unter einem Vorwand auf das Dach des Columbia Building gelockt, betäubt und 40 Stockwerke tief hinuntergeworfen. Natürlich würde niemand mehr den vollkommen zerschmetterten Körper identifizieren können.
    Inzwischen hatte Burns einen vorläufigen Unterschlupf in der 44. Straße gefunden und machte sich sofort an die Arbeit. Sein angeblicher Selbstmord hatte zur Folge, das alle, die ihm
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