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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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Drohungen, und als das nicht fruchtete, ergab er sich in sein Schicksal und folgte dem Mann vom Erkennungsdienst.
    Wenn Mr. Kitchel wider Erwarten eine reine Weste hatte, so würde es doch nicht schaden, seine Fingerabdrücke und Fotos in Griffweite zu haben. Früher oder später würde uns das bestimmt zugute kommen.
    Innerhalb einer halben Stunde waren die Fotos durchgefunkt. Ich wartete begierig auf die Antwort, aber ich wartete umsonst. Ich ging zum Mittagessen, würgte missmutig an meinem Steak, das mir heute absolut nicht schmeckte, und beeilte mich, um wieder ins Büro zu kommen. Es lag etwas in der Luft. Was es war, wusste ich noch nicht, aber ich sollte es sehr schnell erfahren.
    Um zwei Uhr kam ein Fernschreiben aus Los Angeles, das mich veranlasste, mich an den Kopf zu greifen und mir Gedanken darüber zu machen, ob ich vielleicht auch irrenhausreif sei.
    Fotografien erhalten stop Übereinstimmung mit soeben in Nervenklinik verhaftetem Jim Cocks der sich als Vater der Barley ausgab stop er wurde von Cornwall und Robertson einwandfrei identifiziert stop bestreitet alles und verweigert Aussage stop erbitten Instruktion stop.
    Es war nicht gut möglich, dass der Mann den ich suchte, zu gleicher Zeit in Los Angeles und in New York verhaftet worden war. Es musste sich also um eine zufällige große Ähnlichkeit handeln. Es gab nur eines, und das war ein Vergleich der Fingerabdrücke, aber auch der war überflüssig. Kitchel konnte nicht der Mann sein, der sich als Dollys Vater ausgegeben hatte. Ich ließ mir den Burschen kommen und zeigte ihm das Fernschreiben. Natürlich schimpfte er wie ein Rohrspatz, sah aber dann ein, dass ich einem durchaus verständlichen Irrtum zum Opfer gefallen war.
    Einen Augenblick erwog ich, ihn trotzdem festzuhalten, bis er mir Aufklärung über das bewusste Notizbuch gab, aber dazu war ich nicht berechtigt. Ich hielt es für besser, ihn laufen zu lassen und ihm einen Schatten mitzugeben. Er würde, solange es mir gefiel, keinen Schritt tim können, von dem ich nichts erfuhr.
    Als er gegangen war, hängte ich mich ans Telefon und sprach mit Los Angeles. Ich bat darum, den-Verhafteten mit allen erlaubten Mitteln auszuquetschen und genaue Erkundigungen über ihn einzuziehen. Danach solle man ihn per Flugzeug nach New York schicken.
    Es war vier Uhr vorüber, als ich erneut Besuch bekam.
    »Eine junge Dame, die ihren Namen nicht nennen will«, gab die Anmeldung durch.
    Wenn einer unserer Männer ein weibliches Wesen als junge Dame bezeichnete, so musste sie tatsächlich eine sein. Ich dachte an Enid und sagte:
    »Schicken Sie sie zu mir!«
    Die-Tür sprang auf und ich ebenfalls. Ich starrte das junge Mädel im eleganten Herbstkostüm an, aber ich sah nichts als die strahlenden, blauen Augen, von denen ich vor wenigen Wochen einmal geträumt hatte.
    Es war Daisy Wander, die Tochter des millionenschweren Bankiers, die so nett mit mir geflirtet hatte.
    »Da bin ich, Jerry«, sagte sie strahlend. »Ich habe immer darauf gewartet, dass Sie einmal etwas hören lassen, aber Sie haben mich wohl schon lange vergessen?«
    »Das ist nicht der Eall«, sagte ich wahrheitsgetreu, »ich habe sehr viel an Sie gedacht.«
    Sie setzte sich und schlug die schlanken Beine übereinander.
    »Ich will mein Wort halten, Jerry. Ich habe versprochen, Ihnen zu helfen, wenn ich kann. Ich muss Ihnen etwas sagen, aber Sie dürfen mich nicht an Daddy verraten. Der würde nämlich furchtbar böse, wenn er erfährt, dass ich geredet habe.«
    »Was haben Sie denn auf dem Herzen, Daisy?«, fragte ich sie.
    »Generaldirektor Hobbard von Dupont hat meinem Vater vor ein paar Tagen vertraulich davon unterrichtet, ihm seien sämtliche Unterlagen für die Konstruktion der Sky Rocket angeboten worden. Der Mann, in dessen Besitz sie sich befinden und der behauptet, vollkommen eingeweiht zu sein, verlangt fünf Millionen Dollar. Natürlich glaubte Daddy zuerst, der Kerl sei ein Schwindler und er gab Hobbard den Rat, sehr vorsichtig zu sein. Der verlangte Beweise und erhielt diese auch. Es wurden ihm ein paar wahllos herausgegriffene Einzelheiten vorgelegt, die er von Fachleuten prüfen ließ. Seine Ingenieure sind der Ansicht, es handele sich um die echten Unterlagen.«
    »Und wer ist es, der sie angeboten har?«, fragte ich atemlos.
    »Er heißt Brown. Das ist alles, was Vater weiß, aber heute Abend um neun findet im ›North Park Hotel‹ eine Zusammenkunft statt. Der Mann hat versprochen, persönlich zu kommen, ebenso Mr.
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