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0130 - Mr. Mondos Monster

0130 - Mr. Mondos Monster

Titel: 0130 - Mr. Mondos Monster
Autoren: Jason Dark
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verdammt realistisch.
    »Was wollen Sie jetzt tun, Oberinspektor?«
    Ich antwortete mit einer Gegenfrage. »War es wirklich ein Werwolf?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Gehört.«
    »Also gesehen nicht.«
    Sie wog den Kopf. »So in etwa.«
    Die alte Dame begann, mich zu enttäuschen. Okay, bei der Leiche hatte sie nicht gelogen, aber einen Werwolf schien es nur in ihrer Fantasie zu geben.
    »Sie glauben mir nicht, Mr. Polizist?«
    »Es fällt mir zumindest schwer.«
    »Ich habe auf den Speicher geschaut.« Sie deutete dabei auf die Tür. »Und da sah ich das Augenpaar. Gelb leuchtend.«
    »Kann das nicht auch eine Katze gewesen sein?« zweifelte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das Augenpaar befand sich in Kopfhöhe. Das Tier muß groß wie ein Mensch gewesen sein. Ehrlich.«
    »Die Katze kann auf einen hohen Gegenstand gesprungen sein.«
    »Nein.«
    Sie sagte dieses Wort mit solch einer Entschiedenheit, daß ich nur die Schultern hob.
    »Wollen Sie sich die Sache einmal ansehen oder nicht, Herr Oberinspektor?«
    »Ich schaue nach.«
    »Aber vorsichtig, bitte. Ich möchte nicht noch eine Leiche hier herumliegen haben.« Die alte Dame schloß die Tür auf.
    »Danke.« Ich ging vor. Lady Goldwyn wollte mir folgen, doch ich bedeutete ihr, draußen zu bleiben. »Am besten ist es, wenn Sie sich unten im Haus aufhalten.«
    »Ungern.«
    Da hörten wir beide das heulende Geräusch. Ich lauschte und, verdammt noch mal, das hörte sich in der Tat nach einem Werwolf an.
    Ich zog meine Beretta.
    »Ist sie auch wirklich mit Silberkugeln geladen?« wisperte Lady Goldwyn.
    Ich nickte.
    »Dann ist es gut.«
    Behutsam öffnete ich die Tür…
    ***
    Zuerst einmal war es nur dunkel. Ich hatte die Tür hinter mir geschlossen, war nach rechts weggetaucht und stand nun eng an die Wand gepreßt da und lauschte.
    Kein Geräusch drang an meine Ohren. Auch das Heulen hörte ich nicht. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse. So finster, wie ich gedacht hatte, war es doch nicht. Ich sah die Umrisse eines Fensters, das mehr einer Dachluke glich. Und durch diese Öffnung fiel ein wenig Mondlicht. Es zeichnete ein kaum zu erkennendes Rechteck auf den staubigen Boden.
    Sicherlich war solch ein alter Speicher nicht leer. Aus Erfahrung wußte ich, daß so manches Möbelstück hier abgeladen wurde, wo es dann vergammelte.
    Durch die Nase atmete ich ein. Die Luft war nicht gerade die frischeste. Sie roch muffig und abgestanden. Ich bewegte mich vorsichtig nach rechts, hielt dabei Ausschau nach dem Werwolf, sah ihn jedoch nicht. Statt dessen stieß ich gegen eine dünne Wand.
    Sie mußte das Zimmer des Butlers abtrennen, denn Lady Goldwyn hatte mir ja gesagt, daß dieser Edgar hier oben wohnen würde.
    An der Wand entlang tastete ich mich weiter. Nach jedem Schritt hielt ich ein und warf einen Blick nach links, in den freien Speicher hinein.
    Und plötzlich sah ich die Augen!
    Zwei gelbe, schmale Punkte, etwa in Kopfhöhe und dicht beim Lukenfenster. War das der Werwolf?
    Im ersten Reflex wollte ich schießen, überlegte es mir aber und wartete noch ab.
    Nur keine Gäule scheu machen, der Gegner sollte sich erst einmal zeigen.
    Ich spürte kühleren Wind über mein Gesicht streichen. Er fuhr durch das Fenster und wirbelte Staub auf, der mich gleichzeitig zum Niesen reizte. Nur mühsam unterdrückte ich dieses Gefühl.
    Ich lauerte.
    Minuten waren schon vergangen.
    Und dann sah ich den Schatten. Dicht unter dem schrägen Speicherfenster hob sich der Umriß ab. Ich schnellte hoch, startete und lief in die Falle.
    Der Unbekannte hatte ein Holzstück aufgenommen und es auf mich geschleudert. Ich sah es zu spät, konnte nicht rasch genug ausweichen, und das Ding prallte mir hochkant gegen die Brust. Für einen Moment bekam ich keine Luft, atmete keuchend und wurde zurückgeworfen. Zum Glück hielt ich mich auf den Beinen.
    Der Unbekannte bekam Zeit.
    Hurtig kletterte er aus dem schrägen Fenster und hockte schon Sekunden später auf dem Dach.
    Er schaute mich an.
    Ja, jetzt sah ich es deutlich. Es war tatsächlich ein Werwolf, der sich hier oben versteckt gehabt hatte.
    Ich schoß.
    Leider zu überhastet. Zu meinem Pech machte die Bestie auch noch eine Bewegung nach links, so daß die Kugel an ihrem Oberarm vorbeizischte und irgendwo in der Dunkelheit verschwand.
    Dann war von dem Werwolf nichts mehr zu sehen.
    Ich ließ sämtliche Rücksichten fahren und machte mich an die Verfolgung.
    Ohne über irgendwelche herumliegenden
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