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0130 - Mr. Mondos Monster

0130 - Mr. Mondos Monster

Titel: 0130 - Mr. Mondos Monster
Autoren: Jason Dark
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liegt ein Toter. Der Mörder befindet sich ebenfalls noch hier. Es ist ein Werwolf. Bringen Sie eine Pistole mit geweihten Silberkugeln mit, wenn Sie vorbeikommen.«
    Der Polizist hörte zu und bekam große Augen.
    »Hä?« machte er, aber da hatte die Lady schon aufgelegt.
    Der zweite Beamte hob den Kopf. Ihm war die Reaktion seines Kollegen nicht entgangen.
    »Was war denn?«
    Der Beamte erzählte.
    »Die spinnt«, sagte sein Kollege nur. »Ich kenne die Alte, das ist die mit dem Horror-Tick.«
    »Ihre Stimme klang aber ernst.«
    »Ach, hör auf.«
    »Weißt du, was ich mache?«
    »No.«
    »Ich rufe beim Yard an. Dort soll doch solch ein Bursche sitzen, der sich um diese komischen Fälle kümmert. Sinclair heißt er, wenn ich mich nicht täusche.«
    »All right, Barry«, sagte sein Kollege. »Du kannst ja anrufen. Ich will mich nicht lächerlich machen…«
    ***
    Mich riß der Anruf der Zentrale zwar nicht aus dem Bett, aber er störte mich beim fernsehen. Ich hatte die Beine hochgelegt, die Flasche Bier neben mir stehen und wollte mal in die Glotzkiste schauen, wo es einen Krimi mit Bogart gab.
    Dann kam der Anruf.
    Ich hörte zu und ließ mir die Nummer des Reviers geben, der den Anruf entgegengenommen hatte.
    Der Beamte erzählte mir, was er gehört hatte.
    »Haben Sie schon etwas unternommen?« hakte ich nach.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Er lachte etwas gekünstelt. »Wissen Sie, wir bekommen hier oft verrückte Anrufe und sind schon oft genug reingelegt worden.«
    »All right, ich werde nachschauen«, sagte ich und hängte ein.
    Bogart ade. Ich schaltete den Fernseher in dem Moment aus, als Bogie zur Sache ging. Das war noch ein Held, der steckte kaum Nackenhiebe ein. Bei mir war es anders. Noch jetzt klebte das Pflaster auf meiner Hüfte. Der Zyklop des Teufels hatte mir die Verletzung beigebracht, als ich mit ihm im Keller eines Moorhauses auf Leben und Tod kämpfte.
    Am gestrigen Tag erst war ich aus Germany zurückgekehrt und hatte meinen Bericht geschrieben, den Sir James Powell, mein Vorgesetzter, verschlossen hatte.
    Ich zog mir die Jacke über und steckte meine Silberkugel-Beretta ein. Das Kreuz trug ich sowieso bei mir. Dann überlegte ich, ob ich Suko Bescheid geben sollte, ließ es aber bleiben. Diese kleine Sache schaffte ich auch allein.
    Es sollte einer der größten Irrtümer meines Lebens werden…
    Ich fuhr nach unten, wo der Bentley in der Tiefgarage parkte.
    Allein ging ich durch den riesigen Komplex. Das Tor zur Ausfahrt war schon verschlossen. Ich besaß wie alle Hausbewohner die Codekarte, steckte sie in einen Schlitz an der Säule, und das Tor hob sich langsam.
    Ich hatte freie Fahrt.
    Draußen nieselte es etwas. Das Sommerwetter schien vorbei zu sein. Der September zeigte sich jetzt, wie er eigentlich immer war.
    Ein wenig launisch.
    Die Wischer schaltete ich auf langsame Gangart und drehte das Radio an.
    Tanzmusik begleitete mich auf der Fahrt nach Mayfair. Ich passierte die südliche Grenze von Soho und gelangte zum Piccadilly Circus, den ich zur Hälfte umrundete, um in die Regent Street einzubiegen. Hier machten die Lichter die Nacht zum Tag. Man konnte diese Gegend auch als das Herz Londons bezeichnen.
    Die Anruferin, sie hieß Sarah Goldwyn, wie man mir gesagt hatte, wohnte in der Gegend der Royal Academy, einem alten, etwas vornehmen Viertel. Wer hier lebte, gehörte wirklich nicht zu den Armen im Lande. Mayfair war noch immer ein Sammelbecken für Bürgerliche und Konservative.
    Sollten sie…
    Viel Verkehr herrschte bei diesem Wetter nicht. Er wurde noch spärlicher, als ich von der Regent Street in die Burlington Godness Vigo Street abbog, einer reinen Wohnstraße, wo es noch Bäume anstelle von Parkplätzen gab.
    Hier irgendwo mußte es sein.
    Ich kannte zwar London, aber jede Straße war auch mir nicht geläufig. Ich stoppte, schaltete die Innenbeleuchtung ein und suchte auf dem Stadtplan nach.
    Drei Ecken weiter wohnte die alte Dame. Daß sie nicht mehr zu den Jüngsten zählte, hatte man mir auch berichtet.
    Eine Minute später rollte der Bentley in die schmale Straße. Im Schrittempo fuhr ich weiter und suchte die Hausnummern ab. Manche waren beleuchtet, so daß ich mich orientieren konnte.
    Vor dem Haus Nummer 22 bekam ich keinen Parkplatz und fuhr ein paar Yards weiter, wo ich meinen metallicfarbenen Wagen dann abstellen konnte.
    Als ich ausstieg, sprühte mir der feine Regen ins Gesicht. Zum Glück hatte ich es nicht weit, mußte einen Vorgarten durchqueren und stand
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