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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss
Autoren: Larry Brent
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herunter, als er dazu aufgefordert wurde.
    Dracula testete das Verhalten und
die Reaktion des Mannes genau.
    »Wie heißen Sie?«
    »Larry Brent …«
    »Wo wohnen Sie?«
    »Ich komme aus den Vereinigten
Staaten von Amerika. Dort lebe ich in New York, in der 125. Straße.«
    »Sie haben einen Freund hier in
London. Sein Name ist Edward Tander. Er tauchte hier auf und beobachtete uns.
War er in Ihrem Auftrag unterwegs?«
    »Ja.«
    »Was ist die PSA?«
    »Eine Sonderabteilung, die das
geheimnisvolle Verbrechen bekämpft.«
    Draculas Augen wurden zu schmalen
Schlitzen. Schräg hinter ihm stand Horsley, still und reglos wie eine
Marionette. Er bekam die Worte mit, aber er begriff und behielt sie nicht.
    »Aber das tut doch auch Scotland
Yard?« Die Frage stellte Dracula mit lauerndem Tonfall.
    »Ja, aber nicht in diesem
Umfang.«
    »Wieso nicht?«
    »Sie sind nicht für
außergewöhnliche Verbrechen ausgerüstet.«
    »Sie haben meine Spur ganz allein
gefunden?«
    »Ja …«
    »Mit Hilfe Edward Tanders?«
    »Ja …«
    »Wer weiß noch davon?«
    »Niemand …«
    Ein Zucken lief über Draculas
Gesicht. Die Mundwinkel des Unheimlichen klappten herab. »Ich brauche Sie noch,
Brent, verstehen Sie mich? Ich fühle instinktiv, daß ich es bei Ihnen mit einem
ungewöhnlichen Menschen zu tun habe. Wir könnten uns ergänzen! Solche Hilfen
sind lebenswichtig für mich. Hören Sie mir nun genau zu und konzentrieren Sie
sich auf meine Stimme! Alles, was ich Ihnen jetzt sage, brennt sich
unauslöschlich in Ihnen ein. – Ich bin Ihr Herr! Sie werden künftighin nur noch
meine Befehle und Anordnungen ausführen! – Außerdem …« Er wurde unterbrochen.
Wie ein böser Atem verbreitete sich das Klingelgeräusch in dem dumpfen,
unheimlichen Haus.
    »Das ist er«, sagte Horsley nur.
Dracula nickte. Mit stummer Geste gab er Candis, die abwartend neben der Tür
stand, einen Wink zu verschwinden. Sie huschte davon, lautlos wie ein Schatten.
Tander zog sich wie auf ein stilles Kommando in die hinterste Ecke zurück und
wartete wie eine abgestellte Statue auf seinen Abtransport. Nur Horsley ging
die Treppen hinunter.
    »Führe ihn ins Büro! Ich komme
sofort nach«, rief Dracula.
    Der König der Vampire wandte sein
Gesicht wieder dem Amerikaner zu. »Sie werden mit mir kommen, nachher, mit
meinen anderen Freunden – und meinen Bräuten.« Er lächelte geheimnisvoll, so
daß seine beiden langen Eckzähne zu sehen waren. »Ihr Sarg ist schon
vorbereitet! Horsley hat gute Arbeit geleistet. Folgen Sie Candis, sie wartet
draußen auf dem Gang auf Sie. Sie werden in dem Raum unten gegenüber dem
Privateingang zum Laden vier Särge finden. Einer davon gehört Ihnen!«
    Larry nickte. Er verließ die
Kammer. Er spürte nichts mehr von seinen Schmerzen, nichts mehr von seiner
Erschöpfung. Als würde eine Hand ihn schieben, so stieg er die schmalen Treppen
hinunter. Rechts, hinter der angelehnten Tür, unten neben dem Treppenabsatz sah
er einen Lichtschein. Schatten bewegten sich. Zwei Männer sprachen miteinander.
    Horsley und sein geheimnisvoller,
später Gast.
    Larry Brent wandte sich nach
links. Schön und verführerisch war Candis.
    Sie lächelte ihm mit ihrem
Vampirgebiß zu.
    X-RAY-3 folgte ihr in den
dumpfen, kühlen Raum. Vier Särge nebeneinander. Die Deckel standen dahinter,
aufrecht. In einem Sarg lag eine stille Gestalt. Charlene …
    Candis wählte den mittleren,
Larry den äußersten Sarg. Der Agent legte sich auf die mit dunkelblauem Samt
ausgeschlagene Polsterung.
    Tander, mit einem neuen Auftrag
seines Herrn, tauchte auf. Ursprünglich hatte Horsley einen Sarg für diesen
Mann vorgesehen gehabt. Doch Dracula hatte umdisponiert. Er stellte sich ganz
auf die neue Situation ein.
    Tander verschloß die Särge …
     
    ●
     
    »Lord Wetherby«, stellte sich der
späte Besucher vor. Er erhob sich. Er war fast so groß wie Dracula, nur etwas
breiter. Das Gesicht oval, mit dunklen, unruhigen Augen. Der Mann mochte schon
bessere Zeiten erlebt haben. Er machte einen etwas vernachlässigten,
ungepflegten Eindruck.
    Dracula warf den Umhang zurück
und nahm am Tisch Platz.
    »Mr. Horsley war so freundlich,
für mich die Formalitäten zu erledigen.«
    »Er hat sich bereits heut
vormittag mit mir getroffen«, bestätigte Wetherby.
    Dracula nickte. »Er wollte die
Angelegenheit mit einem Scheck bezahlen.«
    »Da war ich skeptisch. Bares Geld
ist mir lieber.«
    »Natürlich. Schließlich wußten
Sie nichts von mir. Ich bin seit einiger Zeit hier in
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