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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss
Autoren: Larry Brent
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Und legen Sie das Geld gut an!« Quietschend schwang die Tür zurück.
Die Blicke Draculas und Horsleys trafen sich, noch ehe Wetherby zwei Schritte
in den dunklen, schmutzigen Hinterhof gegangen war.
    »Du weißt Bescheid«, preßte
Dracula zwischen den Zähnen hervor.
    Horsley nickte. Blitzschnell
verschwand er nach draußen. »Wetherby?« rief er leise.
    »Ja?« klang es aus dem Dunkel.
Schattengleich, wie ein gespenstischer Schemen, die Umrisse des dunklen
Körpers.
    »Sie haben etwas vergessen. Ein
Bündel Banknoten. Wir haben es gerade neben dem Tisch gefunden …«
    »Das kann ich mir gar nicht
vorstellen, ich … Aber schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und vor allen
Dingen Ihre Ehrlichkeit!«
    »Der Baron läßt sich nichts
schenken … Hier haben Sie …!«
    Horsley streckte die Hand aus.
Wetherby kam einen Schritt auf den Bestattungsunternehmer zu. Plötzlich ereilte
ihn sein Schicksal. Die messerscharfe Nylonschnur legte sich lautlos um seinen
Hals. Hart und erbarmungslos zog Horsley zu.
    Ein Gurgeln kam aus der Kehle des
Opfers. Verzweifelt suchten die zitternden Finger Wetherbys den tödlichen
Strang vom Hals zu zerren. Aber schon ließen seine Kräfte nach. Die Luft wurde
ihm abgestellt. Schlaff und schwer ließ Horsley den Toten zu Boden gleiten und
schleifte ihn dann ins Haus. Dracula stand auf der Treppe und schritt zur
Seite. Als Wetherby vor seinen Füßen lag, verzog der Vampir nur die bleichen
Lippen.
    »Es ist besser so. Er ist ein
unnützer Schwätzer. Meine Pläne wären durch ihn unter Umständen gefährdet
worden.« Er bückte sich, zog die Banknotenbündel aus den Taschen und nahm die
wichtigsten Papiere heraus. »In Ordnung. Wir nehmen ihn mit. Wir fahren jetzt
sofort los. Wetherby wird sein Grab in der Themse finden! Er hat ja kein Recht
mehr auf eine eigene Grabstätte! Die – hat er mir verkauft!«
     
    ●
     
    Edward Tander und Horsley
erledigten die körperlichen Arbeiten. Sie schafften die Särge mit den beiden
Bräuten Draculas und dem Sklaven Larry Brent in einen alten Tieflader, mit dem
der Bestattungsunternehmer gewöhnlich Rohmaterialien für seine Schreinerei
beschaffte oder fertige Produkte zu den wenigen Kunden fuhr, die hin und wieder
ein Schuhschränkchen oder eine Vitrine oder ein Bücherbord bei ihm bestellten.
    Der alte Motor rasselte
asthmatisch. Dracula fand Platz im vierten Sarg, den man gerade noch in dem
Gefährt unterbrachte. Sachte klappte der Deckel herunter. Die Leiche Wetherbys
lag in einem alten Jutesack. Bei ihm befanden sich eine Anzahl Steine, damit
der Tote mit Gewißheit auf dem Grund der Themse liegenblieb.
    Mit abgeblendeten Lichtern fuhr
Horsley seine unheimliche Last aus dem Hinterhof. Neben dem
Bestattungsunternehmer auf dem Beifahrersitz hockte PSA-Vermittlungsmann Edward
Tander. Der Mann sah zufrieden aus. Er wurde sich des ungeheuren Geschehens, an
dem er teilnahm und in dem er mit ein entscheidendes Werkzeug war, nicht
bewußt.
    Das alte, klapprige Fahrzeug
ratterte durch die stille, nächtliche Straße. Weit und breit keine
Menschenseele, kein anderes Auto.
    Doch der Schein trog.
    Zwanzig Meter hinter dem
beleuchteten Wagen Horsleys bahnte sich ein dunkelgrüner, unbeleuchteter Morris
seinen Weg durch Nebel und Finsternis.
    Am Steuer: ernst und verbissen
Robert Callaghan. Er hatte einen anstrengenden Nachmittag hinter sich. Nach
einem kurzen Besuch in der Redaktion erfuhr er von dem tragischen Tod der Striptease-Tänzerin
Candis. Das Mädchen war kein Flittchen. Es hatte einen Namen. Und auch
Callaghan kannte sie. Er fuhr ins Leichenschauhaus und traf mit Tack zusammen,
der sich weigerte, eine Auskunft zu erteilen. Doch Callaghan war kein Trottel.
Er hatte seine eigenen Gedanken über diesen rätselhaften Fall. Sofort war er in
die Wohnung von Candis gefahren und wurde gerade noch Zeuge, wie das Mädchen
mit ihrer Freundin Charlene in das wartende Taxi stieg.
    Eine Tote wurde abgeholt!
    Er ahnte, was das bedeutete.
Tagsüber war Candis tot – aber mit dem Einbruch der Dunkelheit erwachte sie zu
einem schaurigen, erschreckenden Leben.
    Sie war zu einem Vampir geworden!
Unbemerkt hatte Callaghan das Taxi verfolgt. Doch es war ihm zu riskant, etwas
zu unternehmen. Abwarten hieß die Devise, um nicht selbst in die tödliche Falle
zu geraten.
    Selbst das Eintreffen Wetherbys
hatte Robert Callaghan aus sicherer Entfernung beobachtet. Wetherby war nicht
wieder zurückgekommen. Was hatte das zu bedeuten?
    Als jetzt der große, klapprige
Wagen
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